XXL-TEST: Marantz DV-9600 (1/4)

28.02.2006 (cr) 

Einführung

Der DVD-Player-Markt ist inzwischen in Bezug auf das Preisgefüge relativ merkwürdig aufgestellt. Es gibt Geräte bis 100 €, die bis auf wenige Ausnahmen wenig taugen - höchstens als MUltimedia-Zweitplayer -, dann gibt es teils erstaunlich starke, jedoch nicht allzu zahlreiche Alternativen zwischen 100 und 200 €, nur wenige Modelle finden zwischen 200 und 600 €. Verschiedene DVD-Universalplayer tummeln sich dann in der Liga um 800 €, weiter geht es in der Preisklasse zwischen 1.200 und 1.400 € - und wer hier nicht fündig wird, muss sich gleich in der Highend-Liga ab ca. 3.500 € umschauen. Dass 2.000 € eine "magische Grenze" auch für sehr anspruchsvolle Anwender sind, hat sich anscheinend bislang nur wenig herumgesprochen, denn rund um diesen Betrag sind Alternativen rar. Bei Marantz jedoch weiß man, dass sich eine respektable Anzahl an Käufern gibt, die rund 2.000 € für einen dann auch entsprechend edel gehaltenen DVD-Universalspieler ausgeben würden. Aus diesem Grunde ist für exakt 1.999 € der DV-9600 im Programm, der nicht mit Hightech geizt. So finden sich i.link-Schnittstellen, und auch ein HDMI 1.1 Terminal ist vorhanden. Besonderheit ist, hier dass dieses wahlweise Komponenten (4:4:4 oder 4:2:2) - Signale oder RGB Signale (Normal/Erweitert) ausgegeben werden können. Top sind auch die insgesamt neun (3 x Automatik, 3 x Film, 3 x Video, jeweils Standard/Bewegtbild/Standbild) Progressive Motion Modi und die drei Speicherplätze des vorbildlich ausgestatteten Video-Equalizers. Was wir auch sehr begrüßen: Als einer der ganz wenigen DVD-Player überhaupt verfügt der Marantz über eine LipSync-Funktion, damit das mittels De-Interlacing und Upscaling nachbearbeitete Video- und das Audiosignal zeitgleich eintreffen. Marantz-typisch ist auch der interne Aufbau der Video- und Audiosektion über alle Maßen aufwändig. Lesen Sie in unserem Test, wie die Chancen des Marantz stehen, als der "Highend-Geheimtipp" gehandelt zu werden. 

Die Aufteilung unseres Testberichtes:

Verarbeitung

Die Aluminiumfront des 9600ers wirkt edel und aufgeräumt

Auf der Geräteunterseite ist die Verarbeitung, wie dieses Detailbild zeigt, sehr akkurat

Dieses Detailbild (Rückseite von unten betrachtet) zeigt eine minimale Differenz bei den Spaltmaßen des Gehäusedeckels. Da es sich aber um eine sehr kleine Abweichung handelt, gibt es keinen Punktabzug

Die Frontplatte ist sehr präzise eingefügt

Das Chassis und die Frontplatte machen auch von Innen betrachtet eine gute Figur, wobei wir uns noch zusätzliche Chassisverstrebungen gewünscht hätten

Die Bedienelemente auf der Vorderseite des DV-9600 hinterlassen einen gleichermaßen noblen wie robusten sowie griffgünstigen Eindruck

Noble, mit Kupferschrauben befestigte Gerätestandfüße

Die Laufwerkslade sieht von vorn elegant aus

Die Qualität der Lade im herausgefahrenen Zustand ist gut, aber nicht überdurchschnittlich wie z.B. beim nochmals mehr als doppelt so teuren Onkyo DV-SP1000E 

Die Verarbeitung des DV-9600 kann rundherum begeistern. Bereits das Gewicht von 8,6 kg zeigt, dass es sich um einen hochwertig aufgebauten DVD-Universalplayer handelt. Wer genauer hinschaut, wird noch überzeugter vom edlen Stück sein. Das einzige, was überhaupt zu bemängeln ist (!), ist eine minimale Spaltmaß-Differenz beim Gehäusedeckel, eine absolute Minimalität. Ansonsten zeigt der DV-9600 überall Klasse: Sein Display wirkt ausgesprochen hochwertig, auch Kleinigkeiten wie die sehr elegant aussehende DVD-Lade gefallen. Die Gehäusefüße sind ohne Übertreibung als perfekt anzusehen: Genauso stellen wir uns hochwertige Standfüße vor. Minimalitäten wie die Befestigung mit verkupferten Schrauben zeigen die große Liebe zum Detail. Die Bedienelemente auf der Gerätefront sind gleichermaßen robust wie haptisch überzeugend. Ganz gleich, in welchen verborgenen Winkel unser kritisches Auge auch abdriftet, der Marantz möchte sich keine Blöße geben: Das Chassis wirkt ebenso stabil und hochwertig wie die Geräteunterseite. Die Passung der Frontplatte ist überragend. 

Wer sich dann die Geräterückseite anschaut, denkt, er wäre in der Liga > 3.000 € gelandet: Die vergoldeten, extrem präzise eingepassten und praxisgerecht weiter auseinander stehenden Cinchbuchsen des 5.1 Ausgangs präsentieren sich in glänzender Verfassung.  Insgesamt sichert sich der DV-9600 hochverdient eine 9,5 Punkte-Bewertung. 

Die Fernbedienung ist in Ordnung, sieht ganz nett aus - aber kein Highlight

Übersicht

Noten: Ungenügend, mangelhaft, ausreichend, befriedigend, gut, sehr gut, ausgezeichnet, hervorragend, perfekt plus alle Zwischennoten

Verarbeitungsmerkmal

Gerät: Marantz DV-9600

Optische Qualität Frontplatte

hervorragend

Anfaßqualität Frontplatte

ausgezeichnet - hervorragend

Seitliche Passung Frontplatte

hervorragend

Qualität Gehäusedeckel

sehr gut

Qualität/Anschlussausführung Geräterückseite

hervorragend - perfekt

Qualität DVD/CD-Lade

befriedigend  - gut

Qualität Display

hervorragend

Qualität Bedienelemente Frontplatte

ausgezeichnet -  hervorragend

Qualität Gerätestandfüße

perfekt

Qualität der gesamten Verschraubung

hervorragend - perfekt

Qualität der Fernbedienung

befreidigend

Fazit

Der Marantz DV-9600 ist ein gleichermaßen solides wie edles Gerät. Das schlägt sich in der Gesamtnote für diese Disziplin wieder: Hervorragend. 

Technik/Aufbau

Sofort ins Auge sticht die riesige D/A-Signalverarbeitungsplatine, wenn man den DV-9600 geöffnet hat. Insgesamt wirkt das innere Layout sehr gut, zum überzeugenden Gesamtbild trägt auch das geschirmte Laufwerk und die saubere Verkabelung bei. Die Netzteilsektion präsentiert sich ebenfalls preisklassengemäß. Jede Audio-/Video-Funktionseinheit und die zentrale Steuerung für die Kernfunktionen sitzen alle auf eigenen Platinen  - die extreme Baugruppenintegration billiger DVD-Player, bei denen alles on Board ist und für den anspruchsvollen Heimkinoliebhaber bestenfalls Mittelmaß darstellt, findet sich nicht einmal im Ansatz. Als Baugruppen setzt Marantz auf einen teuren Video DAC (214 MHz/14-Bit) - das aktuelle Optimum. Dies erklärt zum Teil, wieso der DV-9600 später beim Bild via Komponente so gut abschneidet. Nur ein guter D/A-Konverter allein aber macht noch kein Top-Bild, beim Marantz passt auch die hochwertige Peripherie. Hinzu kommt die 10 Bit Interlace-Progressive-Konvertierung und eine separate Chromakorrektur für eine optimale Farbwiedergabe. Die i.Link-Signalübertragung präsentiert sich ebenfalls aufwändig, mittels der "Flow Rate Control" soll störender Jitter kein Thema sein. Gerade bei i.Link besteht prinzipiell eine Anfälligkeit gegen Zeitlauffehler, weil die Datenübertragung bei diesem Standard in Datenblöcken und nicht in Form eines kontinuierlichen Datenstroms wie z.B. bei Denon Link stattfindet. Auch Pioneer hat mit PQLS (Precision Quarz Lock System) ein hauseigenes Werkzeug für eine jitterfreie i.Link-Übertragung. Gerade dann, wenn man keinen High Class AV-Receiver einsetzt wie unseren Test-Boliden Onkyo TX-NR5000E, kann es auch sehr ratsam sein, den Ton analog über den DV-9600 auszugeben. Das ist schon alleine wegen der bereits erwähnten extrem sauber aufgebauten und mit besten Bauteilen versehenen Audio D/A-Konvertierungsplatine eine gute Idee. Als Wandler setzt Marantz pro Kanal einen 192 kHz/24-Bit Konverter gehobener Preisklasse ein. 

Von wegen gähnende Leere wie bei billigen DVD-Playern: Marantz hat ein interessantes Menü mit extrem üppiger Audio-D/A-Wandlungsplatine aufgefahren

Da schau her: Aufwand wie bei nochmals teureren Highend-Playern. So ein Top-Layout für die Audiosignalverarbeitung verdient sich Bestnoten!

Hier zusätzlich eine schöne Detailaufnahme

Er hat es eben einfach "drauf": Der DV-9600 punktet immer weiter. Auch, wer sehr genau hinschaut, wird bei einer so sauberen Verkabelung und dem hervorragenden Platinenaufbau nur reine Freude empfinden

Auch die Umgebung des Laufwerks und die Laufwerkseinheit selbst präsentiert sich appetitlich arrangiert. Bei diesem Bild sticht erneut die korrekte, saubere Verkabelung ins Auge.

Die Netzteilsektion des DV-9600

Übersicht:

Aufbaumerkmal

Gerät: Marantz DV-9600

Platinenlayout

ausgezeichnet

Qualität der Verkabelung

ausgezeichnet

Hochwertigkeit der D/A-Wandlungsplatine

perfekt

Hochwertigkeit der Video-Verarbeitungsplatinen

ausgezeichnet  - hervorragend

Hochwertigkeit digitale Audiosignalverarbeitung

ausgezeichnet  hervorragend

Aufteilung des inneren Aufbaus

gut - sehr gut (Aufteilung in mehrere separate Kammern fehlt)

Qualität Netzteilsektion

ausgezeichnet

Optische Hochwertigkeit der Laufwerkseinheit

ausgezeichnet  - bis hervorragend

Fazit

Was fehlt, ist eine Aufteilung in separate Kammern im Geräteinneren. Ansonsten passt alles. Gesamtnote: Ausgezeichnet.

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