TEST: Aurum Montan VII - hohe Pegel, große Klasse 

05. Juli 2007 (cr/th)

Basisdaten
  • 3-Wege Druckkammer-/Bassreflex-Standlautsprecher
  • Nenn-/Musikbelastbarkeit 160/250 Watt
  • Übertragungsbereich 25 bis 65.000 Hz
  • Wirkungsgrad (dB/1 W/1 m) 88
  • Für Verstärker von 4 bis 8 Ohm
  • Bändchenhochtöner
  • 135 mm Mitteltöner
  • 260 mm Bass
  • Maße (H x B x T in cm): 107 x 32,0 x 36,95
  • Lieferbare Farben: Creme weiß Lack, Graphit Lack, Kombination Holzfurnier Kirsche/Schwarz, Kombination Holzfurnier Ahorn Champagner/silbern
  • Preis pro Stück: 2.500 €
Einleitung

Aurum setzt mit der Titan VII und der Vulkan VII nicht nur auf eine eigenständige Formensprache, sondern hat auch akustisch eine Linie immer weiter verfeinert, die für Liebhaber eines enorm ausdrucksstarken, emotionalen, gleichzeitig aber klaren und präzisen Klangs hochinteressant ist. Möchte man den Klang beider Lautsprecher einfach umschreiben, so lässt sich dies am besten mit dem Wort "schön" anstellen: Filigran und doch dynamisch, feingeistig, aber kraftvoll - eigentlich Gegensätzliches vereinen die beiden Topmodelle, die teurere Titan VII noch ausgefeilter als die kleinere Vulkan VII, zu einem ganzheitlichen akustischen Erlebnis. Beides sind keine Schallwandler für Technokraten, die den Wert eines Lautsprechers an Bodenständigem allein festmachen wollen. Wer schlicht und einfach einen präzisen, neutralen Klang sucht, für den gibt es andere Alternativen. Wem hingegen ein ausgesprochen gekonntes, mit bestem Fingerspitzengefühl geschaffenes Sounding, das für einen feinen, charismatischen Auftritt sorgt, schätzt, wird kaum bessere Lautsprecher finden als die beiden Aurum-Topliner. Nur eines könnte nun den Klang-Ästheten noch vom Gang zum nächsten Aurum-Händler zurückhalten: Der immense Preis. Die 6.000 € pro Stück, die für eine Titan aufgerufen werden, sind eine so große Summe, dass nur wenige akustische Enthusiasten die Möglichkeit haben werden, sich diesen außergewöhnlichen Lautsprecher in den Hörraum zu stellen. Und selbst die 3.800 €/Stück, die für die Vulkan fällig werden, sind für die meisten Anwender zu viel Geld. Da passt es sich vorzüglich, dass Aurum auch diejenigen Hörer bedienen möchte, die über ein nicht ganz so prall gefülltes Sparkonto verfügen: Mit der Montan VII wird ein Lautsprecher mit dem gleichen Designkonzept und sehr vielen technischen Werten für einen ungleich niedrigeren Kaufpreis offeriert. Mit 2.500 € pro Stück ist zwar auch die Montan weit davon entfernt, als Schnäppchen angesehen zu werden, allerdings bleibt sie in einem finanziellen Rahmen, der eine größere Verbreitung dieser Box sicherstellen dürfte. Wir möchten im anschließenden Test wissen, ob die Montan nahtlos an die großen Testerfolge der beiden "Geschwister" anknüpfen kann. 

Die Aurum Montan VII kommt auf 2.500 € pro Stück

Verarbeitung

Optisch folgt die Montan der selben Linie wie die Spitzenmodelle Titan VII und Vulkan VII - unserer subjektiven Meinung kommt das sehr extravagante Design bei der kleinsten Box, also unserem Testkandidaten, am besten zur Geltung. Sie wirkt nicht klobig, nicht überdimensioniert, gleichzeitig aber doch wie ein vollwertiger Lautsprecher - eine exzellente Kombination aus Gehäusegröße und passendem Design. Nach dieser eher von Subjektivität geprägten Einleitung wollen wir uns aber nun den "harten Fakten" widmen und stellen fest, dass die Gehäusematerialien ausgesprochen hochwertig ausgewählt und zusammen gebaut wurden. Dass die Montan in Deutschland von erfahrenen Fachkräften aufgebaut wird, ist in jedem Detail spürbar. Alles wirkt wie für die Ewigkeit gemacht, nichts hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Die ausgezeichneten Lautsprecherkabel-Anschlussterminals passen da optimal ins Bild. Selbst Kleinigkeiten wie das Firmen- und Produktlogo auf der Vorderseite zeugen von Qualität und passen ins präsentierte Gesamtkonzept. 

Sehr hochwertige Materialien, hervorragende Oberflächengüte, stimmige Spaltmaße

Wer diese exakt eingelassene Abdeckung durch Aufschrauben löst, wird begeistert sein

Das Anschlussterminal von Innen aus gesehen

Selektierte Bauteile

Die Druckkammer-/Bassreflex-Konstruktion

Hochwertige Innenverkabelung

Alle Lautsprecher-Chassis sind präzise eingepasst, der lackierte Ring rund um den 26 cm-Tieftöner beweist erneut, dass auch aufs Detail geachtet wurde. Wer sich die Mühe macht und hinten einige Schrauben löst, erhält Einblicke ins Innenleben der Montan, die für Begeisterung sorgen: Die Innenverkabelung mit sehr hochwertigem Real Cable sorgt ebenso für Bestnoten wie die weit überdurchschnittlich hochwertige Frequenzweicheneinheit mit streng selektierten, besten Bauteilen, die von namhaften Qualitätsanbietern stammen. Insgesamt gibt es an diesem Lautsprecher nur einen - kleinen - Kritikpunkt: Die altbackenen Stoff-Frontgitter hinterlassen keinen überzeugenden Eindruck. Hier wären Exemplare aus edlem Metall die entschieden bessere Lösung, die sich optimal ins hochwertige Gesamtkonzept integrieren würde. Gesamtnote in Relation zum Preis: Hervorragend - perfekt.

Technik und Aufbau

Die Montan VII weist viele technische Gemeinsamkeiten mit ihren größeren "Geschwistern" Titan VII und Vulkan VII auf. Die Montan ist eine 3-Wege-Box, die nach dem Druckkammer-/Bassreflexprinzip arbeitet. Als Hochtöner setzt Aurum auch bei diesem Modell auf eine Bändchenkonstruktion, die nach dem magnetostatischen Prinzip arbeitet. Die besonders dünne und zudem ausgesprochen leichte Membran befindet sich in nächster Nähe zu vier Neodym-Magnetstäben. Neodym-Magneten sind besonders leistungsstark, so können sie im Vergleich zu konventionellen Magneten deutlich kleiner und leichter ausfallen. Die durch diese Konstruktion entstehende Kraft ist so immens, dass man sie mit bloßen Händen nicht mehr voneinander trennen kann. Die Membranfläche des Hochtöners ist im Vergleich zum Vorgänger beinahe viermal so groß. Aus diesem Grunde kann der neue Aurum Hochtöner eine ganze Oktave tiefer eingesetzt werden (ab 2 kHz) und kann 10 dB mehr an Maximaldruck erzeugen - was in der Praxis heißt, dass der neue Hochtöner doppelt so laut aufspielen kann wie der alte. Für den neuen Hochtöner spricht auch seine enorme Impulsschnelligkeit. 

26 cm-Tieftöner

Das Druckkammer-Bassreflexprinzip ist ebenfalls sorgfältig durchdacht. Die Membranrückseiten arbeiten auf ein Bassreflex-Volumen, an den Vorderseiten dagegen auf eine Druckkammer. Ursprünglich war diese Art der Technik professionellen Studiomonitoren vorbehalten. Vorteile der Technologie-Kombination sind der sehr gute Tiefgang (was man in unserem Test auch eindrucksvoll nachvollziehen konnte), gekoppelt mit hoher Präzision. Auch für die Pegelfestigkeit ergeben sich Vorzüge, denn auch bei sehr hohen Lautstärken wirkt die Basswiedergabe noch souverän. Mit 26 cm ist der Tieftöner der Montan kleiner bezüglich des Durchmessers als der der Titan (38 cm) und der Vulkan (32 cm). Im Testbetrieb zeigte sich aber, dass auch dieser deutlich kleinere Tieftöner immer noch zu akustischen Spitzenleistungen fähig ist. 

Der Mitteltöner hat einen Durchmesser von 13,5 cm und ist wie der Basslautsprecher aus dem ausgesprochen stabilen, resonanzfreien und klangneutralen Werkstoff ALTIMA gefertigt. ALTIMA® vereint die drei Leichtmetalle Aluminium, Titan und Magnesium miteinander - um ein perfektes Schwingungsverhalten zu erzielen. Die Hauptursache für den unterschiedlichen Klang diverser Materialien liegt in der Tatsache, dass sich Membranen beim Schwingen unkontrolliert verbiegen und dann nicht genau den Vorgaben der Schwingspule folgen. Das Ausmaß dieser so genannten "Partialschwingungen" determiniert großenteils den Eigenklang von Membranen - den man eigentlich absolut gering halten möchte. Deshalb versuchen die Lautsprecherhersteller, materialbedingte Eigenresonanzen möglichst effektiv zu unterdrücken und auf verschiedene Frequenzen zu verteilen, um sie damit bestmöglich zu kaschieren. ALTIMA® eröffnet dagegen ganz andere Möglichkeiten: Zum einen lassen sich die Materialresonanzen damit aus dem jeweiligen Einsatzbereich der Lautsprecher herausdrängen oder -schieben, und zum zweiten wird es ermöglicht, die Resonanzen zu bündeln und dann per Netzwerk zu eliminieren. Das scheint simpel, gelingt aber kaum mit anderen Materialien. Daher sind Schnelligkeit, Genauigkeit und die Abwesenheit von Eigenklängen die besonderen Kennzeichen der Aurum-Konusmembranen.

Insgesamt wurde bei der preiswerteren Montan VII nahezu der identische hohe technische Aufwand betrieben - Gesamtnote unter Berücksichtigung des Preis-/Leistungsverhältnisses: Hervorragend 

Klang

Ihre akustischen Talente musste die Montan an verschiedenen zuspielenden Elektronikketten unter Beweis stellen

Die Aurum Montan ist mit einem Stückpreis von 2.500 € immer noch in einer Preisklasse, in der automatisch sehr hohe klangliche Erwartungen gestellt werden. Gleichzeitig aber sei auch der Blick nach "oben" gestattet, das heißt ein akustischer Vergleich mit der Vulkan VII ist ebenfalls Bestandteil dieses Berichtes. Zunächst möchten wir den elementaren Charakter der Montan umreißen. Sie ist ein Lautsprecher, der vor keiner Musikrichtung zurückschreckt, sie kommt mit jedem Stil ausgesprochen gut klar. Damit folgt sie konsequent der Aurum-Philosophie, dass ein von höchster Ausgewogenheit und Universalität geprägtes Leistungsprofil fester Bestandteil des Lastenheftes ist. Die Montan ist ein Schallwandler, dem man problemlos den ganzen Tag, auch bei erhöhtem Pegel, lauschen kann. Der unaufdringliche, gleichzeitig aber nie langweilige Klang vereinnahmt den Hörer durch pure Souveränität, die sich über alle Frequenzbereiche erstreckt.

Nun wenden wir uns akustischen Einzelheiten zu. 

Aurum Montan und Piega TC-50: Hochklassige Kontrahenten mit Bändchenhochtöner 

Der Bändchenhochtöner macht den Anfang und verwöhnt mit seinem breiten Abstrahlwinkel und der homogenen Klangverteilung. Allerdings ist der Hochtonbereich etwas zurückhaltender als bei Vulkan und Titan ausgelegt - und auch anders als bei einem "Bändchen-Konkurrenten" der gleichen Preisliga: Die Piega TC-50 versprüht noch mehr Eleganz und Esprit, ihr Klang vereint auf nahezu formvollendete Art und Weise Samtigkeit, Brillanz und Gelassenheit. Im Hochtonbereich, bei normalem bis erhöhtem Pegel, macht der  TC-50 kaum ein anderer Schallwandler etwas vor. Die Mordaunt-Short Performance 6 agiert zwar im Hochtonbereich noch dynamischer und entschlossener als die  TC-50, empfindsame Zeitgenossen dürften von diesem ausgesprochen prägnanten Auftritt aber etwas überfordert sein. Steigen dann die Pegel, kann sich die Montan VII exzellent in Szene setzen, denn durch die kleine Zurückhaltung im Hochtonbereich ist sie von den drei hier aufgeführten Boxen diejenige, mit der man am besten enorm laut hören kann - zunächst in Bezug auf den Hochtonbereich. Wie souverän Smetanas "Moldau" auch noch bei extremer Lautstärke ertönte, wie gleichmäßig die Klangverteilung noch war - sensationell. Die Montan ist zu absoluten Höchstleistungen befähigt, dies lässt zu, sich sehr intensiv mit der Güte der Zuspielung zu befassen. Erneut bestens in Szene setzte sich die Rotel RC1090/RB1090 Vor-/Endstufenkombination. 

Für sich betrachtet klingt die Rotel-Kombi zwar eher nüchtern und sehr analytisch, in Verbindung mit den minimal gesoundeten Montan-Schallwandlern aber entpuppt sich dies als Glücksfall. Schiere, saubere Leistung wird angeliefert, und die extrem pegelfeste Montan setzt alles, auch bedingt durch den ordentlichen Wirkungsgrad, hervorragend um. Der Hochtonbereich erscheint sehr fein ausgeleuchtet, klar und transparent. Die zum Vergleich herangezogene Advance Acoustic-Kombination aus MPP-605 Vorstufe und MAA-705 Mono-Endstufe x 2 hingegen war nicht dazu angetan, für überbordende Freude beim Testteam zu sorgen. Die beiden hochsolide verarbeiteten französischen Endstufen lieferten zwar viel Kraft, allerdings wirkte das Ganze im Vergleich zur teureren Rotel-Endstufe zu aggressiv und zu unkultiviert. Nicht nur bei der "Moldau" und bei "Brave New World" von Dvorak fiel dies auf - selbst bei Techno-Stücken von Blank&Jones agierte die französische Kombination nicht akkurat genug. Zudem erschien es, dass die MPP-605 die beiden Endstufen hinsichtlich der maximal möglichen Dynamik einbremst. Also schnappten wir uns die Rotel RC1090 und verbanden die beiden MAA-705 mit dieser Vorstufe. Zumindest etwas dynamischer und klarer war nun der Klang, aber von der beinahe klinisch sauberen Leistung, die die Rotel RB1090 ablieferte, waren die MAA-705 zumindest an der Montan VII deutlich entfernt. Für ihre Preisliga sind die Advance Acoustic-Bausteine sicherlich ein hervorragendes Angebot, um die Montan VII ansprechend zu befeuern, reicht das Gebotene aber nicht aus.

Paradox: Wer noch mehr Geld sparen möchte, einen kleinen Hörraum bis ca. 25 Quadratmeter hat und nicht viel Geld investieren möchte, findet im kleinen, unscheinbaren  Audio Analogue Verstärker "Primo" einen schönen Spielpartner. Erstaunlich kräftig, angenehm klingend, mit feiner Detaillierung verdient sich dieses Gerät ausnahmslos Bestnoten. Es dürfte nur ganz wenige andere Verstärker der 1.000 €-Liga geben, die so überzeugend mit einer edlen Box wie der Montan VII zusammen spielen können. Gerade bei klassischer Musik erschien uns diese Kombination als sehr ausdrucksstark und ausgewogen. 

Schauen wir nun detailliert auf den Mitteltonbereich. Zunächst ist der fließende, samtige Übergang vom Hoch- in den Mitteltonbereich zu loben, was auch Verdienst des Bändchenhochtöners ist. Eine normale Kalotte macht einen "Break", der zwar minimal ist, vom erfahrenen Hörer aber ausfindig gemacht werden kann. Wir holten zu  Vergleichszwecken eine mit Kalottenhochtöner bestückte, sehr gute Opera Quinta (Paarpreis 3.200 €, also deutlich preiswerter. Test folgt, Stand 05.07.2007) mit hinzu, und die feine, gleichmäßige Ausbreitung des Bändchens bei der Montan sorgte für einen hörbar nahtlosen Übergang in den oberen Mitteltonbereich. Die Quinta machte ihre Sache zwar auch sehr gut, aber ganz so gleichmäßig erschien das Klangbild nicht. Auch die Seconda, große Siegerin im Standlautsprecher-Mastertest 2007, spielt für eine Box mit Kalotten-Hochtöner extrem homogen - aber die Bändchen-Konstruktion der Montan, und auch der Piega TC-50 verbreiten noch minimal mehr Harmonie. Der eigentliche Mitteltonbereich der Montan ist von Ausdrucksstärke und Feingefühl geprägt. Vokale Elemente werden mit hoher Genauigkeit eingearbeitet und mit sehr guter räumlicher Wirkung aufgebaut. Um dies festzustellen, kann man auch normale Popmusik (Erasure, Eros Ramazzotti) verwenden. Stimmen lösen sich sehr schön vom Lautsprecher - interessanterweise nimmt dieser Effekt mit wachsender Lautstärke zu. Die Montan ermöglicht einen klar umrissenen Bühnenaufbau, die Differenzierungsfähigkeit ist sehr hoch. Die Abstimmung des Mitteltonbereichs ist als ausgesprochen gelungen zu bezeichnen. Er ist exzellent an den Hochtonbereich angeglichen, nie zu dominant, aber auch nicht zurückversetzt. Stimmen erscheinen dadurch nie zu indirekt, was passieren kann, wenn eine zu ausgeprägte "Badewannencharakteristik" vorliegt, sondern ertönen an vorderster Front, sehr natürlich und authentisch. Die Fähigkeiten der Montan im Mitteltonbereich konnten mit der bereits angesprochenen Rotel-Kombination sehr gut verdeutlicht werden. 

Der Bassbereich ist exzellent an den unteren Mitteltonbereich angepasst. Es tut sich keine klangliche Lücke auf. Trotz des (immer noch) verhältnismäßig großen Chassis agiert der Bass nicht zu langsam - nach etwas Einspielzeit erscheinen die Gruppenlaufzeiten stimmig, der Bass hinkt nicht hinterher, sondern kommt spontan und zeitlich korrekt auf den Punkt. Die Montan beherrscht im Bassbereich nahezu alle Spielarten: Kurze, trockene Bässe werden mit Klarheit und Präzision wiedergegeben, aus zeitlicher Sicht längere, sehr tiefe Bassanteile überzeugen durch Volumen und Tiefgang. Die gekonnte Auslegung des Basschassis wird auch durch die schon mehrfach gelobte hohe Pegelfestigkeit unter Beweis gestellt. Wer einer solch exklusiven Box eine Privat-Party zumutet, wird nicht enttäuscht sein. Hohe Pegel über Stunden werden auch hinsichtlich der Bass-Performance locker verkraftet. Wer sich im Übrigen um Überhitzungserscheinungen an der Frequenzweiche sorgt, den können wir ebenfalls beruhigen: Hier herrschten auch nach knapp drei Stunden mit hohem Pegel absolut verträgliche Temperaturen. 

Nun vergleichen wir die Montan mit der Vulkan. Hier sei angemerkt, dass beide Produkte für ihren Kaufpreis ein Maximum bieten - gerade, was die Pegelfestigkeit angeht, begeistern die zwei Schallwandler über alle Maßen. Die Vulkan ist, was in Anbetracht des Preisunterschiedes auch nur als selbstverständlich zu betrachten ist, für nochmals deutlich größere Hörräume ausgelegt. Diese dürfen durchaus bis ca. 60 Quadratmeter messen, während wir bei der Montan bei ca. 40 Quadratmeter einen Schlussstrich ziehen würden. Der Bassbereich der Vulkan mit 32 cm Basschassis wirkt noch imposanter, ohne sich als künstlich aufgeblasen zu präsentieren. Durch die größere Membranfläche und das größere Gehäusevolumen ist der Tiefgang bei der Vulkan noch ausgeprägter als bei der Montan, ebenfalls das Volumen. Der Bändchenhochtöner erscheint bei der Montan minimal zurückhaltender abgestimmt. Der sehr angenehme, ausgezeichnet gegliederte Mitteltonbereich ist bei beiden Aurum-Lautsprechern erstaunlich nahe beisammen. Schon die kleinere Montan löst, wie weiter oben beschrieben, Stimmen und Instrumente sehr gut vom Lautsprecher. Allerdings: Bei Zimmerlautstärke gelingt dieses Unterfangen der Vulkan hörbar besser. Hier reichen schon minimale Pegel, um den Klang feinfühlig im gesamten Hörraum zu verteilen. Im Vergleich wirkt die Montan hier steifer und weniger feindynamisch austariert. Beide Lautsprecher sind nicht besonders aufstellungskritisch - daher uneingeschränkt wohnraumtauglich. Unser persönliches Fazit: Für preis-/leistungsbewusste Anwender ist die Montan die Nummer 1, wer ausschließlich nach dem Leistungsprinzip vorgeht, wird mit der Vulkan glücklicher werden.

Fazit

Die Montan VII kann sich ebenfalls mit einem eindrucksvollen Testergebnis in Szene setzen. Mit ihrem höchst angenehmen, homogenen Klang und der exzellenten Pegelfestigkeit präsentiert sich dieser Schallwandler ganz im Sinne der Aurum-Philosophie. Er ist wenig aufstellungskritisch, weist einen guten Wirkungsgrad auf und kommt mit allen Musikrichtungen und Musikstilen sehr gut klar. Die minimal zurückhaltende Auslegung des Hochtonbereiches hat den Vorteil, dass die Montan auch bei sehr hohem Pegel nie aggressiv oder zu spitz klingt. Daher ist der Dreiwegelautsprecher sehr gut geeignet, um auch tatsächlich in konzertsaalähnlicher Lautstärke über längere Etappen hören zu können. Zum hervorragenden Abschneiden der Montan trägt auch die erlesene Bauteilauswahl und die gekonnte Verarbeitung ihren Teil bei. Die gesamte Konstruktion erscheint auch aus fertigungsqualitativer Sicht als durchdacht, solide und langlebig.

Die Montan VII setzt die Reihe großer Aurum-Testerfolge nahtlos fort und präsentiert sich als ausgesprochen angenehm klingender, universell einsetzbarer Spitzenlautsprecher mit beispielhafter Pegelfestigkeit 

Lautsprecher Oberklasse
Preis-/Leistungsverhältnis
Test 05. Juli 2007

+ In dieser Preisklasse Maßstäbe setzende Pegelfestigkeit
+ Enorme räumliche Wirkung
+ Gerade bei hoher Lautstärke sehr gute Lösung des Klangs vom Lautsprecher
+ Höchst angenehme Gesamtabstimmung
+ Erstklassige Bauteilselektion und hervorragende Fertigungsqualität

- Unschöne Stoffbespannung

Test: Carsten Rampacher, Thomas Hermsen
Datum: 05. Juli 2007
Redaktion und Text: Carsten Rampacher
Testaufbauten: Thomas Hermsen