TEST: Elac 5.1 Set FS 207.2/BS 203.2/CC 201.2/Sub 211.2 ESP

22. Februar 2007 (cr/hsh)

 

Einleitung

Wer optisch enorm hochwertige, akustisch durch Klarheit, Präzision und Nachdruck überzeugende Lautsprecher sucht, wird schon traditionell bei Elac aus Kiel besonders gut bedient. Aufgrund des am Markt vorherrschenden Preisgefüges - zwischen 4.500 und 5.000 € geben anspruchsvolle Mehrkanal-Liebhaber durchaus für ein 5.1-Set ihrer Wahl aus - ist die 2er-Serie besonders beliebt und daher aus unserer Sicht interessant. Wir haben uns folgende Komponenten in den Testraum kommen lassen:

Die Elac FS 207.2 ist eine 2,5 We4ge-Bassreflexbox und kostet (Paarpreis) in Kirsche 1.490 €, in Silbern oder Titan (Paarpreis) 1.570 € und in Vogelaugenahorn 1.698 € (Paarpreis)

Der CC 201.2 ist der größere der beiden Center aus der 2er Serie. Er kommt in Kirsche oder Schwarz auf jeweils 700 €, in titan- oder silberfarbener Ausführung veranschlagt Elac 750 € (Stückpreise)

Die kompakten BS 203.2 verwendeten wir als Rear-Lautsprecher. In Kirsche oder Schwarz liegt der Paarpreis bei 860, in Weiß Hochglanz, Schwarz Hochglanz, silberfarbener oder titanfarbener Ausführung bei 920 €

Auch dieses Detailbild belegt, diesmal anhand der BS 203.2, die hohe Material- und Verarbeitungsqualität

Der Sub 211.2 ESP hat eine Endstufe mit 250 Watt Sinusleistung und kostet in Kirsche 1.310 €, in silber- oder titanfarbener Variante 1.520 €

Der Gesamtpreis unseres silberfarbenen 5.1-Ensembles beläuft sich auf insgesamt 4.760 €, damit spielt das Elac-Set in einer Liga mit sehr starken Kontrahenten wie dem Canton Karat 5.1-Set, dem Nubert nuLine 120/CS-70/DS-60/AW-1500-Set oder dem Polk Audio LSi-Set. Wir sind nun gespannt: Können die norddeutschen Lautsprecher mit ihren typischen Tugenden im Testraum punkten?

Technik/Ausstattung

Elac JET Hochtöner

Elac-Lautsprecher sind seit Generationen von Boxen für eine überdurchschnittlich brillante, klare Hochtonwiedergabe bekannt. Zu verdanken ist diese Fähigkeit dem sogenannten JET-Hochtöner. Sein Prinzip ist eine mäanderförmig gefaltete Folienmembran, welche von einem starken, aus Neodymstäben bestehenden Magnetfeld angetrieben. Neodym-Magneten sind ausgesprochen kraftvoll und gleichzeitig kompakt, gerade in einem Hochtöner sehr wichtig. Dieser spezielle Antrieb ist in der Lage, die Luft wesentlich schneller zu bewegen als bei der schwereren Kolbenmembrantechnik. Kernstück des JET Hochtöners ist die gefaltete Folienmembran. Mit einer Faltenbreite von nur 0,84 mm verlangt die Herstellung des Hochtöners viel Präzision. Dank der beständigen Weiterentwicklung ist der aktuelle JET Hochtöner mit einem bis auf 50.000 Hz hochreichenden Frequenzgang gesegnet. 

Elac FS 207.2

Die FS 207.2 ist eine stattliche Erscheinung, gleichzeitig aber auch sehr stilvoll

Die FS 207.2 präsentiert sich als 2,5 Wege-Bassreflex-Lautsprecher mit 43 Litern Bruttovolumen. Mit Abmessungen von 170 x 430 x 350(H x B x T) mm kann sie in Anbetracht des formschönen Designs noch als wohnraumtauglich ohne große Einschränkung angesehen werden. 15 kg bringt die Box, die für den Anschluss an Verstärker mit einer Impedanz von 4 bis 8 Ohm ausgelegt ist, auf die Waage. Als empfohlene Verstärkerleistung nennt Elac 30 bis 250 Watt pro Kanal. Die Nennbelastbarkeit beziffert Elac mit 120, die Impuls- (oder auch Musik-) Belastbarkeit mit 160 Watt. Als Tieftöner kommen 2 x 150 mm AS Konusse zum Einsatz, für die Hochtonwiedergabe ist der legendäre JET-Hochtöner in der Ausbaustufe III zuständig. Als Empfindlichkeit gibt Elac 89 dB (2,83 V @ 1m) an. Die Minimalimpedanz beträgt 3,4 Ohm bei 220 Hz. Der Übertragungsbereich geht von 36 bis 50.000 Hz, damit ist theoretisch eine qualitativ ansprechende Wiedergabe von DVD Audio- und SACD-Software möglich. 

Elac CC 201.2

Der CC 201.2 kann dank des JET-Hochtöners bis 50.000 Hz übertragen

Der Center CC 201.2 ist auch als 2,5 Wege-Bassreflex-Lautsprecher konzipiert und verfügt über 25,5 Liter Bruttovolumen. Mit Abmessungen von 989 x 220 x 320 (H x B x T) mm ist der Center zwar schon ein größeres Exemplar, aber noch nicht zu ausladend. Er wiegt volle 10 kg und ist für den Anschluss an Verstärker mit einer Impedanz von 4 bis 8 Ohm ausgelegt. Als empfohlene Verstärkerleistung  gibt Elac 30 bis 200 Watt pro Kanal an. Die Nennbelastbarkeit liegt bei 110, die Impuls- (oder auch Musik-) Belastbarkeit bei 140 Watt. Als Tieftöner kommen 2 x 150 mm AS Konusse zum Einsatz, für die Hochtonwiedergabe ist der JET-Hochtöner in der Ausbaustufe III zuständig. Alle Lautsprecher im Center-Gehäuse sind magnetisch geschirmt. Als Empfindlichkeit nennt Elac 90 dB (2,83 V @ 1m). Die Minimalimpedanz beträgt 3,2 Ohm bei 190 Hz. Der Übertragungsbereich geht von 38 bis 50.000 Hz. 

Elac BS 203.2

Die BS 203.2 ist kompakt gebaut und mit Elacs legendärem JET-Hochtöner bestückt

Die kompakte BS 203.2, geeignet für den Anschluss an Verstärker zwischen 4 und 8 Ohm,  wird bei uns als Rearlautsprecher verwendet. Sie ist eine 5 kg schwere Zweiwege-Bassreflexbox mit zurückhaltenden Abmessungen (285 x 170 x 232 mm, H X B xT) und 11,2 Litern Bruttovolumen. Der Tieftöner misst 150 mm, als Hochtöner (magnetisch geschirmt) kommt auch hier der JET III zum Einsatz. Die empfohlene Verstärkerleistung liegt bei 30 bis 150 Watt pro Kanal. Die Minimalimpedanz beträgt 3,2 Ohm bei 250 Hz. Als Nennbelastbarkeit werden 60 und als Impulsbelastbarkeit 80 Watt genannt. Die Empfindlichkeit (2,83 V @ 1 m) beträgt 88 dB. Der Übertragungsbereich beginnt bei 42 und endet, wie bei den anderen passiven Lautsprechern auch, bei 50.000 Hz. 

Elac Sub 211.2 ESP

Der Elac Sub 211.2 weist einen Übertragungsbereich von 24 bis 240 Hz auf

ESP - elektronisches Stabilitäts-Programm - ist aus modernen Autos nicht mehr wegzudenken. Was jedoch bedeutet diese Abkürzung bei einem aktiven Subwoofer? Gleich zur Einleitung zum Test zum Sub 211.2 wollen wir dieser Frage nachgehen. ESP® ist auch hier ist ein elektronisches Stabilisationsprogramm, das frequenz- und leistungsabhängig arbeitet. So wie im Auto das elektronische Stabilitätsprogramm dazu verhilft, dass die Fahrstabilität des Wagens permanent überwacht wird und dass das Auto auch in extremen Situationen sicher die Spur hält, so agiert auch ELACs Subwoofer-ESP®. Im Gegensatz zu herkömmlichen Subwoofern ohne ESP® können aktive Subwoofer mit ESP® praktisch nicht mehr übersteuert werden. Die elektronischen Helfer sorgen auch dafür, dass die Chassis unter extremer Belastung keine Störgeräusche produzieren - in der Praxis funktionierte dies bei einem früher getesteten, deutlich älteren Elac Subwoofer - dem Sub 203 ESP, also in etwa einem Vorgängermodell des 211ers - im Grenzbereich besser. Während sich bei unserem Test-Probanden im Musik-Einsatz das Limit allmählich ankündigt und dann leicht die Dynamik weggeht, sind urplötzliche, massive Effekte bei der Filmtonwiedergabe etwas zu viel für den Sub 211.2 ESP - wenn sie bei hohem vorherrschendem Grundpegel zusätzlich abverlangt werden. 

Die Subwoofer-Rückseite offeriert nicht allzu viel Ausstattungs-Luxus. Es gibt keinen Stufenlosen Phasenregler und keinen parametrischen Equalizer zur Abschwächung von Bass-Peaks.

Kommen wir zu den weiteren technischen Daten. Der Sub 211.2 ESP ist als Frontfire-Subwoofer (250 mm Chassis) mit zusätzlicher Passivmembran (300 mm) konzipiert. Die Leistung der eingebauten Endstufe beträgt 250 Watt (Sinus) beziehungsweise 300 Watt (Impuls). Die obere Grenzfrequenz ist stufenlos in einem Bereich zwischen 40 und 180 Hz einstellbar. Der Übertragungsbereich geht von 24 bis 240 Hz. Mit einem Bruttovolumen von 56 Litern, einem Gewicht von 23 kg und Abmessungen von 475 x 335 x 430 (H x B x T) mm kann man den Basslautsprecher noch problemlos unterbringen, ohne dass die Ehe unmittelbar in Gefahr gerät. Nicht ganz überzeugend geriet die Ausstattung. Es fehlt ein stufenlos einstellbarer Phasenregler, und eine Raum-Kompensation oder ein parametrischer Equalizer sind ebenfalls nicht vorgesehen. Nur ein Line-Cinch-Eingang ist auch dürftig, einen Cinch-Ausgang zum einfachen Kaskadieren hätte man dem Sub 211.2 ESP schon spendieren sollen.

Insgesamt zeigen sich die fünf passiven Lautsprecher ansprechend ausstaffiert, denn sie verfügen über Elacs legendären, aufwändigen JET-Hochtöner. Ansonsten sind sie als klassische Bassreflexboxen konstruiert. Alle Belastungswerte liegen im klassenüblichen Rahmen, wobei hier nur die Theorie spricht. Was das Elac-Set tatsächlich kann, wird sich später in den Testreihen herausstellen. Der aktive Subwoofer weist kein überdurchschnittliches Ausstattungsniveau auf. Gesamtnote Technik/Ausstattung: Sehr gut. 

Verarbeitung

Erstklassiges Anschlussterminal an der FS 207.2

Auch bei abgenommenem Frontgitter weisen die FS 207.2 keinerlei Verarbeitungsschwächen auf - alles passt perfekt und ist von bestmöglicher Qualität

Die BS 203.2 Surroundlautsprecher haben ebenfalls schon die Elac-typischen, überdurchschnittlich edlen Bi-Wiring-fähigen Terminals

Die mitgelieferten Lautsprecher-Abdeckgitter sind zwar aus Stoff, wirken jedoch trotzdem sehr hochwertig. Anstatt billiger Plastikstifte werden zur Befestigung Metallstifte verwendet

Die Verarbeitung der Gehäusekanten ist bei allen Komponenten perfekt - hier im Bild der Center

Bis ins kleinste Detail sind alle Passungen genau

Die Oberflächengüte ist auf höchstem Niveau

Der aktive Subwoofer kommt mit meisterlicher Verarbeitung und robustem Abdeckgitter

Fehlerlose Lackierung auch beim aktiven Subwoofer

Griffgünstige Drehregler auf der Rückseite des aktiven Subwoofers

Der edle, solide Standfuß der FS 207.2 im Detail

Komplett-Set im Lieferumfang: Der Standfuß und die Spikes mitsamt passender Verschraubung

So sieht der Standfuß in montierter Form aus

Alle Komponenten unseres Elac-Ensembles setzen bezüglich der Verarbeitung Maßstäbe - auch über die Preisklasse hinaus. So sind alle Chassis praktisch perfekt eingepasst, die hochwertige Verschraubung überzeugt restlos. Perfekt ist auch das richtige Wort für die formschönen, leichtgängigen und hochwertigen Lautsprecherkabel-Anschlussterminals. Die Oberflächenqualität der aufwändigen Lackierung in silbernem Mehrschichtlack ist völlig frei von irgendwelchen Staubpartikeln oder anderen Einschüssen, die sich in geringer oder auch stärkerer Form bei vielen Kontrahenten finden. Der Lack ist optimal aufgetragen, "orangenhaut-artige" Unreinheiten finden sich nirgendwo. Ohne jeglichen Fehler zeigt sich auch die Kantenverarbeitung - hier herrscht durchweg Perfektion. Der hochsolide, optisch attraktive Sockel, auf dem die Standlautsprecher stehen, scheffelt weitere Punkte auf das Konto des Elac-Sets. Auch die robusten, griffgünstigen Bedienelemente auf der Rückseite des aktiven Subwoofers und die hochwertigen Standfüße des Sub 211.2 ESP beweisen, dass die Elac-Boxen meisterlich verarbeitet sind. Gesamtnote Verarbeitung: Perfekt. 

Testequipment:
Klang

 

Elac-typisch sind die Hochtöner unseres Sets erstklassig: Sie vereinen Dynamik, Präzision und Brillanz auf hohem Level

Die Darstellung von mehrkanaligem Musikmaterial gelingt dem Elac 5.1-System hervorragend. Ein brillantes, detailreiches und doch gleichzeitig homogenes Klangbild sorgt für ein Gefühl großer Zufriedenheit: "Goldfinger", instrumental auf einer 5.1-SACD präsentiert, klingt lebendig, dynamisch und gefühlvoll, so dass man sich inmitten einer dreidimensionalen musikalischen Welt wähnt. Die Dynamik, die bei orchestralen Einsätzen geboten wird, entfacht im Publikum wahre Begeisterung. Gerade der kristallklare, aber trotzdem nie übersteuert auftretende Hochtonbereich beweist, dass der Bau exzellenter Hochtöner nach wie vor Elac-Domäne ist. Frauenstimmen werden im Hochton- und hohen Mitteltonbereich sehr fein aufgelöst und mit hohem Emotionalitätsfaktor im Hörraum verteilt, wie sich bei "Welcome to Paradise" von Gigi d'Agostino nachvollziehen ließ. Bei der 5.1-Version (DTS) von Ludwig van Beethovens "Pastorale" begeistert die prägnante, mitreißende Wiedergabe auch komplexer Instrumente (Streicher). Der aktive Subwoofer fügt sich bestens ein und liefert ein stets spürbares, aber nie störendes, sehr wohldosiertes Fundament. 

Die BS 203.2 als kompakte Surroundlautsprecher begeistern durch Natürlichkeit und exakte Effektdarstellung

Nur bei sehr großen Lautstärken kann man den Basslautsprecher dann orten, bevor allerdings ernsthafte Gehäusegeräusche beginnen, wird der Sub elektronisch "eingebremst". Fürs Genießen im heimischen Wohnzimmer reicht das Pegel-Potential insgesamt problemlos aus. Bei Antonin Dvoraks Symphonie "aus der neuen Welt" (Multichannel-SACD) ist die gebotene Hochton-Dynamik erneut über alle Maßen begeisternd: Der Zuhörer bekommt dadurch die Möglichkeit, den von Dynamiksprüngen und sehr vielschichtiger Darstellung geprägten Stil in vollem Umfang mitzuerleben. Blitzschnell stehen auch die kleinen Regallautsprecher für die Surroundwiedergabe "Gewehr bei Fuß" und sichern eine authentische, nie oberflächlich wirkende Untermalung im rückwärtigen Bereich. Insgesamt ist auffällig, wie frei, wie klar und wie vielschichtig die Elac-Lautsprecher bei Musikmaterial agieren. Sie verknüpfen diese eindrucksvollen Tugenden aber gleichzeitig mit einer hervorragenden Dynamik, so dass das jeweilige Musikstück nicht mit der langweiligen Präzisionsanalyse eines fleißigen Buchhalters, sondern mit der filigranen, mitreißenden Leichtigkeit eines begabten Künstlers zum Auditorium transportiert wird. Nichts wirkt fade an der Vorstellung der Elac 2er Serie, alles ist brillant, graziös und emotional. Mit dieser Auslegung wird sich das 2er Serie 5.1-Set gerade bei Musikliebhabern, die viel Klassik oder Jazz hören, ganz oben auf der Wunschliste wiederfinden. 

Bezüglich der Wiedergabequalitäten bei Filmton kann das Elac-Set nicht ganz an die grandiosen Erfolge bei der Musikwiedergabe anknüpfen. Gründe dafür gibt es zwei: Die FS 207.2 Frontlautsprecher produzieren zwar einen straffen, präzisen Bass, können aber bezüglich Nachdruck und Tiefgang keinen aktiven Subwoofer ersetzen. Daher ist anzuraten, im Zusammenarbeit mit einem aktiven Subwoofer und einem entsprechenden Bassmanagement im AV-Verstärker oder -Receiver die Übernahmefrequenz auf 60 Hz zu setzen. Ist das Bassmanagement besonders feinfühlig einzustellen, kann man auch mit einer 50 Hz-Position experimentieren. Insgesamt jedoch sind die FS 207.2 auf den Support durch einen aktiven Subwoofer angewiesen. Der in unserem Test-Paket enthaltene Sub 211.2 ESP setzt sich allerdings bei der Filmtonwiedergabe nicht ausschließlich vorteilhaft in Szene. 

Bei "Star Wars Episode III", als gleich zu Filmbeginn der republikanische Sternzerstörer durchs Bild gleitet, oder bei Episode II, als Amidalas Schiff den Landevorgang auf Coruscant einleitet, ist der aktive Subwoofer mit der Darstellung dieser zugegebenermaßen extrem wuchtigen tieffrequenten Effekte überfordert und schlägt durch, hier hilft auch ESP nicht wirklich. Das gleiche Problem auch bei "Stealth - unter dem Radar": Bei Home Theatre-tauglichen Pegeln setzt der Sub 211.2 nicht mehr genug Dynamik frei, sondern wirkt etwas gepresst. Diese Probleme treten auch bei anderen aktiven Subwoofern auf, in Anbetracht der Preisklasse, in der sich der Sub 211.2 ESP jedoch befindet, darf hier ein höheres Performance-Niveau bei hoher Lautstärke erwartet werden. Auch, was den Tiefgang angeht, gibt es Alternativen, die mehr bieten und trotzdem optisch kompakt gehalten sind, beispielsweise den S 650 SC von Canton. Und der sehr kompakte SVS SB12-Plus kann zwar auch nicht mit einem sensationellen Tiefgang auftrumpfen, agiert aber dafür auch im "Grenzbereich" bei hoher Lautstärke noch sehr sauber. Es ist aber beleibe nicht so, dass der 211er Subwoofer bei der Wiedergabe von Filmton deplaziert wirkt: Wer nicht ständig hohe Pegel fährt, wird sich über die angenehme, klare Basswiedergabe und die saubere Herausarbeitung kleiner tieffrequenter Einzelheiten sehr freuen. Kultiviert und dynamisch geht der Sub 211.2 ESP zu Werke, damit ist er zusammen mit der schönen Optik ein idealer Subwoofer für den Einsatz im Wohnzimmer mit normaler bis gehobener Lautstärke. 

Der Center löst Stimmen sehr gut von den Membranen und stellt vokale Anteile frei in den Hörraum

Alle anderen Lautsprecher zeigen auch bei der Wiedergabe von Filmton das Elac-typische Profil. So werden Stimmen sehr exakt wiedergegeben, so dass sich ein sehr authentisches Gefühl entwickelt, wie sich bei den Dialogen in "Star Wars Episode III und IV" sehr gut nachvollziehen lässt: Der Center löst die Stimmanteile vom Lautsprecher, was den Eindruck erweckt, die Protagonisten bewegten sich frei im Hörraum. Die ausgezeichnete tonale Anpassung von Center und Frontlautsprechern aneinander sorgt für eine nahezu lückenlose Frontkulisse. Noch besser und gleichförmiger kann man sie nur mit 3 x der absolut identischen Box genießen, was bei einem Standlautsprecher 5.1-Set natürlich nur schwer zu realisieren ist. Überragende Arbeit verrichten auch die kompakten BS 203.2 Surroundlautsprecher. Hier ist beachtlich, wie dynamisch und präzise auch mit komplexen bi-direktionalen Surroundeffekten umgegangen wird. Fein und gekonnt dosiert entweichen die Klanganteile in Richtung der Zuhörerschaft. Nie wirkt die Surround-Klangkulisse aufgeblasen oder oberflächlich, vielmehr wird eine von Natürlichkeit geprägte Vielschichtigkeit fokussiert. 

Die FS 207.2 stellt auch im Stereo-Einsatz ihre Talente unter Beweis

Im Stereo-Musikbetrieb können wir der Kombination aus 2 x FS 207.2 und dem Sub 211.2 ESP ausgezeichnete Zensuren ausstellen. So fügt sich der aktive Subwoofer bei einer Übernahmefrequenz von 60 Hz sehr gut zwischen beide Frontlautsprecher ein, so dass der Eindruck einer runden, ganzheitlichen Wiedergabe entsteht. Bei "Musica é" von Eros Ramazzotti  begeistern die Elac-Lautsprecher durch die gekonnte Loslösung des Klangs vom Lautsprecher, ein feiner, natürlicher Klangteppich legt sich über das Auditorium. Auch bei Ludwig van Beethovens "Pastorale" agieren die FS 207.2 sehr feinfühlig, nicht nur die kompletten orchestralen Einsätze, sondern auch Ereignisse wie leises instrumentales Abklingen werden sehr gut zum Ausdruck gebracht. Bei der Sammlung aller James Bond-Titelmelodien begeisterte wieder einmal "You only life twice" -  wenn solche Könner wie die FS 207.2 für die Übertragung zuständig sind: Der geschliffene, saubere Aufbau, der mit Brillanz und Ausdruckskraft den Hörraum ausfüllt, ist von enormer Güte. 

Wenden wir uns nun einem Konkurrenzvergleich in dieser Preisklasse zu. Auch nach diesem Test gibt es ganz oben an der Spitze keine Veränderungen: Das Nubert nuLine 120/CS-70/DS-60/AW-1500 präsentiert sich in zu starker Verfassung, als dass es seinen "Platz an der Sonne" aufgeben müsste. Eine pegelstarke, direkte, gewaltige akustische Vorstellung sorgt dafür, dass das nuLine-Set weiterhin ganz oben steht. Die massivste Konkurrenz - das ist erstaunlich - kommt aus einer ganz anderen Ecke: Das Canton Ergo 602/605 CM/AS 650 SC 5.1-Regallautsprecher-Ensemble ist genau die richtige Alternative, wenn nur wenig Raum zur Aufstellung zur Verfügung steht, die Ansprüche an Pegel, Nachdruck, Dynamik und Gefälligkeit aber enorm hoch sind. Für 3.740 € gibt es viermal die Canton Ergo 602, einmal den 605 CM Center und den bärenstarken, nachdrücklich und zugleich kultiviert vorgehenden AS 650 SC Elite-Subwoofer, in Anbetracht der Leistungen ist dies als ebenso günstig einzustufen wie die knapp 4.800 € für Nuberts First Class-Offerte. Beide Systeme halten die Konkurrenz auf Distanz, was jedoch nicht heißt, dass der Markt nicht trotzdem für einen bestimmten Anwenderkreis verheißungsvolle Alternativen aufbieten könnte: Das Pioneer S-H810V, S-C80 und S-W250 Set würde nach heutigen Maßstäben - auch wir müssen uns der allgemeinen Performance-Situation anpassen - ebenso ein "überragend" als Testprädikat erhalten (damals noch "Referenz") wie es sich später das Elac-Ensemble abholen wird: Beide Sets begeistern mit der herausragenden Durchzeichnung des Hochtonbereichs und der brillanten, glasklaren Wiedergabe, inzwischen aber geht im Filmton-Bereich entschieden mehr. Beide aktiven Subwoofer präsentieren sich bezüglich Volumen, Nachdruck und Pegelfestigkeit nicht in absoluter Bestform. Und sowohl die Pioneer S-H810V als auch die Elac FS 207.2 sind nicht eben bassstark, weder in Bezug auf den maximal möglichen Nachdruck noch auf den maximal möglichen Tiefgang. Also muss man, gerade im Filmtonbetrieb, einen aktiven Subwoofer zusätzlich einsetzen. Nicht nötig ist dies beim Polk Audio LSi-5.1-Paket. Hier entfachen die beiden Frontlautsprecher eine ganz erstaunliche Basskraft. Das gesamte Ensemble punktet mit warmem, runden Klang und hoher Homogenität, kann aber, was Detaillierung und Feingefühl angeht, keine Akzente setzen. Somit würde es nach heutigen Maßstäben mit einem "überragend" belohnt, denn nach wie vor überwiegen sehr deutlich die Vorteile, aber für feinsinnige Menschen gibt es mittlerweile, wie das Nubert-Ensemble beweist, bessere Alternativen, die aber trotzdem ausgesprochen kräftig hinlangen können. Immer noch in der Spitzengruppe spielt das Canton Karat 5.1-Set mit. Gründe dafür gibt es viele: Die dezent-gefällige Auslegung aller Lautsprecher trifft den Geschmack vieler Hörer, die auch noch nach Stunden die sehr schönen Detaillierungsfähigkeiten des Canton-"Teams" genießen können. Störend wird dieser Boxensatz nie. Die herausragende Integration des aktiven Subwoofers und die enorme Pegelfestigkeit der vorderen Karat 709DC Standlautsprecher untermauern die Stellung weiter. 

Gesamtnote Klang Elac 2er Serie 5.1-Ensemble (in Relation zur Preisklasse): Ausgezeichnet

Fazit

Höchst musikalisch: Das Elac 5.1-Set der 2er-Serie fällt durch exzellente grob- und feindynamische Darstellungsfähigkeiten auf

Musik-Liebhaber aufgepasst: Wer auf sehr hohem Level Musik genießen möchte - insbesondere Klassik oder Jazz - wird vom Elac-Ensemble, bestehend aus FS 207.2, CC 201.2, BS 203.2 und Sub 211.2 ESP, rundherum glücklich gemacht: Der brillante, facettenreiche Hochtonbereich, die präzise Herausarbeitung vokaler Charakteristika und der straffe, angenehme, sehr gut integrierte Bass sorgen für erstklassige Resultate. Eine so gekonnte Betonung auch kleiner Einzelheiten findet sich auch in deutlich höheren Preisklassen nur selten. Für das Elac-Set spricht auch die exzellente Verarbeitung, die man getrost als beispielhaft bezeichnen kann. Die Auswahl an lieferbaren Oberflächen ist exklusiv und stimmig, nur sind leider nicht alle Komponenten unseres Test-Sets auch in allen Farben lieferbar. Derjenige Anwender, dem die effektgewaltige Filmtonwiedergabe wichtiger ist als eine dynamisch-sensible musikalische Präsentation, wird mit dem 2er-Serie-Set unter Umständen nicht richtig bedient sein. Der aktive Subwoofer begeistert zwar durch Präzision und sehr schöne Integration in die Front-Klangkulisse, schlägt aber bei der Wiedergabe großer tieffrequenter Effekte bei beträchtlichem Pegel etwas zu leicht durch. Auch fehlt es etwas an Volumen und massivem Nachdruck. Vergleichen wir hier mit anderen Woofern dieser Preisklasse, kann sich der Sub 211.2 ESP summa summarum nicht ganz in der Spitzengruppe platzieren. Der Rest des Ensembles schlägt sich auch bei der Wiedergabe von Filmton gut: Stimmen werden höchst klar und exakt wiedergegeben, die Präzision bei der Darstellung von Effekten ist enorm. Der Hochtonbereich ist sehr klar akzentuiert, gleichzeitig aber erscheinen die Mitten nicht unterrepräsentiert. Bilanzierend setzt sich das Elac 5.1-Set als sehr musikalische, feinfühlige Alternative für den erfahrenen, reifen Hörer sehr ansprechend in Szene. 

Dynamisch, sensibel, brillant: Das Elac 5.1-Ensemble aus der 2er Serie begeistert im Mehrkanal-Musikbetrieb mit exzellentem Leistungsprofil

Lautsprechersystem obere Mittelklasse
Preis-/Leistungsverhältnis
Test 22. Februar 2007

+ Brillanter, sensibler Klang aller Komponenten
+ Außergewöhnlich präzise Stimm- und Instrumentaldarstellung
+ Kompakte Surround-Lautsprecher entfalten natürliche Räumlichkeit
+ Subwoofer fügt sich hervorragend in die Front-Klangkulisse ein
+ Verarbeitung auf Referenzniveau

- Aktiver Subwoofer bei der Filmtonwiedergabe nur durchschnittlich pegelfest

Test: Carsten Rampacher, Thomas Hermsen
Datum: 22. Februar 2007
Redaktion und Text: Carsten Rampacher
Testaufbauten: Thomas Hermsen
Pegeltest-Supervisor: Roland Klinke