TEST: Quadral Platinum Ultra 5.1 Surround-Set
28. August 2007 (cr)
Einleitung
Filmton und Musik in Stereo sowie Mehrkanal kraftvoll und hochwertig hören zu können, ist meist mit einem nicht eben geringen Investitionsvolumen für das verwendete Lautsprecher-Set verbunden. Summen von 5.000 EUR und mehr wechseln schnell den Besitzer, zumal immer wieder selbsternannte Soundexperten dazu aufrufen, gerade an den Schallwandlern nicht zu sparen, so dass fälschlicherweise der Eindruck entstehen kann, auch ein 220 EUR AV-Receiver würde am 7.500 EUR-Lautsprechersystem zu einem ausgewachsenen Boliden mutieren. Quadral möchte all denen entgegen kommen, die eine vernünftige finanzielle Balance zwischen AV-Receiver und Lautsprecherset suchen: Unser in schmuckem Silber angetretenes Platinum Ultra 5.1-Surroundset kommt zusammen auf 3.794 EUR - für sich betrachtet auch ein stolzer Betrag, allerdings gibt es bezüglich der Abmessungen noch wohnraumkompatibles, gleichzeitig aber sehr leistungsstarkes Mehrkanal-Lautsprecherset für diesen Preis.
Hier die Komponenten im einzelnen:
Quadral Platinum Ultra 7
Die Dreiwege-Bassreflexbox Platinum Ultra 7 ist mit Abmessungen (B x H x T) von 985 x 260 x 319,5 die Größe betreffend noch in einem (auch vor der Ehefrau) vertretbaren Rahmen. Die Musikbelastbarkeit gibt Quadral mit 180 Watt, die langfristige Belastbarkeit mit 120 Watt. Mit 90 dB (1 W @ 1 m) wird ein guter Wirkungsgrad geboten, der dafür sorgt, dass die Box auch an Verstärkereinheiten mit weniger üppigem Leistungspotential betrieben werden kann. Die Ultra 7 ist für Verstärker mit einer Impedanz von 4 bis 8 Ohm geeignet. Als Hochtöner kommt ein speziell konstruiertes RiCom Ultra Bauteil zum Einsatz, eine präzise Beschreibung finden Sie später im Technik-Teil. Als Tieftöner kommt ein 180 mm Lautsprecherchassis zum Einsatz, den identischen Durchmesser weist auch der Mitteltöner auf. Der Übertragungsbereich von 28 bis 50.000 Hz prädestiniert die Ultra 7 auch für die Wiedergabe von SACDs und DVD-A-Software. Lieferbar ist der Lautsprecher wahlweise in silberner Lackausführung oder im Echtholzfurnier "Dark Rose". Der Stückpreis der Platinum Ultra 7 liegt bei 749 EUR.
Quadral Platinum Ultra 2
Die Platinum Ultra 2 ist eine kompakte Regalbox, die wir für den Surroundbetrieb verwendet haben. Sie liefert eine Nennbelastbarkeit (langfristige Belastbarkeit) von 70 und eine Musikbelastbarkeit von 100 Watt. Die Zweiwege-Bassreflexkonstruktion kommt auf Maße von 400 x 225 x 225,5 mm (H x B x T) und weist einen Frequenzgang von 35 bis 50.000 Hz auf. Bestückt ist auch sie mit einem RiCom Ultra-Hochtöner und einem 180 mm Tieftöner. Der Wirkungsgrad liegt bei 88 dB, die Ultra 2 ist für den Anschluss an Verstärker mit einer Impedanz von 4 bis 8 Ohm geeignet. Der Stückpreis für den Regallautsprecher liegt bei 399 EUR. Als Farbvariationen stehen die identischen Ausführungen wie bei der Ultra 7 zur Verfügung.
Quadral Platinum Ultra Base
Als Center vervollständigt der Platinum Ultra Base, geeignet für Verstärker von 4 bis 8 Ohm, unser Test-Setup. Er ist mit Abmessungen von 190 x 550 x 254,5 mm (H x B x T) groß genug, um Stimmen und Effekte mit ansprechendem Volumen darstellen zu können, gleichzeitig aber noch so kompakt, dass man ihn ohne größere Probleme unterbringen kann. Mit einem 135 mm Mitteltöner, einem 135 mm Tieftöner und einem RiCom Hochtöner ist der Center bestückt. Seine Nennbelastbarkeit liegt bei 110, die Musikbelastbarkeit bei 170 Watt. Der Frequenzgang reicht von 35 bis 50.000 Hz, der Wirkungsgrad liegt bei 88 dB. Die lieferbaren Farben des geschlossenen, pro Stück 499 EUR kostenden 3-Wege-Lautsprechers sind identisch mit allen anderen hier vorgestellten Platinum Ultra-Boxen.
Quadral SUB 600 DV Aktiv
Der aktive Subwoofer unseres "Teams" hört auf den Namen SUB 600 DV Aktiv und bietet eine Nennleistung von 300 sowie eine Musikleistung von 400 Watt. Das Bassreflex-Modell ist mit einem großen 300 mm Tieftöner ausgestattet und bringt einen Übertragungsbereich von 22 bis 150 Hz mit. Die Abmessungen (H x B x T) betragen 570 x 390 x 436 mm. Der Basslautsprecher kommt auf einen Einzelpreis von 999 EUR.
Technik/Ausstattung
RiCom Hochtöner der Platinum Ultra-Serie
Wie schon der größere AURUM RiCom, so musiziert auch der gänzlich neu entwickelte PLATINUM-Hochtöner, RiCom ultra, mit einer ringförmigen Membran. Und doch existieren gravierende Unterschiede zwischen den beiden. So verfügt der Neue über eine kleinere und leichtere Membran aus festem Titan, die am Innen- und Außenrand von einer nachgiebigen Gewebesicke zentriert wird. Und anstelle eines großen Doppelmagneten bringt ein kleinerer, aber ebenso starker Neodymring die Membran in Bewegung.
Klanglich sollen erstaunliche Eigenschaften die Folge sein: Der Ringstrahler produziert
praktisch keinen Eigenklang und klingt daher weder wie eine Kalotte, noch wie ein Bändchen oder gar wie die wegen ihrer Effizienz geschätzten Ringstrahler aus dem Profi-Lager. Stattdessen
sehen die Quadral-Entwickler viel Lebendigkeit, eine hohe Auflösung, einen
breitbandigen Frequenzgang und eine hervorragende Neutralität als die Vorzüge
an.
Die penibel berechnete Schallführung des RiCom ultra erinnert optisch an ein pegelsteigerndes
Horn (siehe Bild). In der Tat erhöht sie auch den Wirkungsgrad und die Dynamik im unteren Hochtonbereich.
Doch das ist nicht mehr als eine willkommene Nebenwirkung, denn die eigentliche Aufgabe der Schallführung liegt darin, den Abstrahlwinkel des Hochtöners nahe der Übergangsfrequenz an den eines größeren Mitteltöners anzupassen.
Dass dieses Vorhaben gelungen ist, sollen die außergewöhnlich große Homogenität der PLATINUM-Lautsprecher im Mittel- und
Hochtonbereich zeigen - man kann dies übrigens tatsächlich, wie die
Klangtestreihen später zeigen, akustisch nachvollziehen. Alle Obertöne erscheinen wie aus einem Guss, als würden sie nur von einem statt von zwei getrennten Chassis reproduziert.
Mit zunehmender Frequenz verringert sich der Einfluss dieser Führung, so dass die Schallverteilung des RiCom ultra im Brillanzbereich sogar außergewöhnlich weit ist.
Auch jenseits ihrer Hauptachse bewahren die PLATINUM-Lautsprecher somit ihre Klangeigenschaften:
Eine brillante Wiedergabe auch auf allen seitlichen Hörplätzen.
Zu den einzelnen Lautsprechern
Platinum Ultra 7
Die Platinum Ultra 7 überzeugt mit gutem Wirkungsgrad
Die Langhub-Tieftöner mit Doppelmagneten sollen für besonders viel Bassdruck sorgen. Härtere Aluminiummembranen mit hohem Magnesiumanteil sowie eine ausgeklügelte Bassreflexkonstruktion für ruhige, saubere Bässe sind weitere konstruktive Merkmale. Für den Tiefmitteltöner ist eine separate geschlossene Kammer vorgesehen. Die Gehäusewände weisen eine Stärke von 25 mm auf, hinzu kommt eine Innenversteifung. Der Impedanzverlauf soll ebenso wie der gute Wirkungsgrad von 90 dB (1 W @ 1 m) dazu beitragen, dass die Box sehr verstärkerfreundlich ausgelegt ist. Daher benötigt man zumindest der Theorie nach keine enorm leistungsfähige Verstärkereinheit.
Platinum Ultra 2
Die beiden Regallautsprecher Platinum Ultra 2 weisen auch Befestigungselemente für die Wandmontage auf. Sie verfügen ferner über Bi-Wiring-Terminals
Besonderes Kennzeichen der Ultra 2 ist die eingebaute BTC-Schaltung. BTC steht für Bass Transformer Circuit, und optimiert auf elektrische Weise die mechanischen Wechselwirkungen von Chassis und Gehäuse. Die Bässe wirken kräftiger und tiefer, und zugleich werden subsonische Störfrequenzen vom Tieftöner ferngehalten. In unseren Testreihen präsentierte sich die Platinum-Regalbox als sehr bassfreundig, ohne dass sie unnatürlich oder oberflächlich spielt. Es steht einfach genug Nachdruck zur Verfügung, auch tiefere Bassanteile um die 70 Hz akkurat darzustellen. Das sehr steife, schwingungsarme Gehäuse mit 25 mm Wandstärke ist im Übrigen auch Kennzeichen der Ultra 2. Was diesen Lautsprecher für die Bestückung im Surroundbereich sehr interessant macht, ist die Tatsache, dass er bewusst für die Platzierung in Wandnähe gebaut wurde. Die temperaturstabilen und außerdem verlustarmen Schwingspulen sollen, so Quadral, mit verantwortlich sein für die hohe Pegelfestigkeit. Sollte der Reflextunnel bei der Wandmontage Strömungsgeräusche verursachen, kann man den Schaumstoffpropfen verwenden, der sich im Lieferumfang befindet. Mit diesem kann dann der Reflextunnel verschlossen werden.
Platinum Ultra Base
Der Center soll im Grundtonbereich eine sehr gute Durchzeichnung bieten
Mittel-/Tieftöner mit kräftigem Doppelmagneten und gehärteten Aluminium-Membranen sollen für eine sehr gute Durchzeichnung im Grundtonbereich sorgen - bei Centerlautsprechern, insbesondere bei der Stimmwiedergabe, elementar wichtig. Natürlich ist der Center magnetisch geschirmt, dies ist dann wichtig, wenn der Anwender noch einen Röhrenfernseher einsetzt. Die 25 mm Gehäusewände sind auch beim Center Standard. Den Platinum Ultra Base zeichnet noch eine weitere Besonderheit aus. Bei üblichen Center-Lautsprechern befindet sich der Hochtöner zwischen zwei Tief-Mitteltönern und die Center messen sich folglich nur auf Hochtönerachse linear. Wer seitlich dieser Achse sitzt, muss deutliche Schalldruckverluste im Präsenzbereich (zwischen 1 kHz und 4 kHz) in Kauf nehmen, was die Klarheit der Wiedergabe hörbar beeinträchtigt. Der Wegstrecken-Unterschied zwischen beiden Tiefmitteltönern zum Hörer bzw. zum Mikrofon führt dabei zu Phasenverschiebungen und diese wiederum zu Auslöschungen im Frequenzgang. Das Diagramm unten veranschaulicht die messtechnischen Folgen. Beim Platinum Ultra Base sorgt eine Laufzeit- bzw. Phasenkorrektur in der Frequenzweiche dafür, dass diese Senke im Präsenzbereich weitaus weniger ausgeprägt ist als sonst üblich. Daher klingt der PLATINUM-Center auch in seitlicher Hörposition stets klar und prägnant bei bester Sprachverständlichkeit.
Sub 600 DV Aktiv
Die gängigen Einstellmöglichkeiten finden sich auf der Rückseite des aktiven Subwoofers. Leider ist der Phasenregler nicht stufenlos
Der aktive Subwoofer von unten betrachtet
Der aktive Subwoofer 600 DV zeigt sich sehr gut ausgestattet. Er verfügt
über eine sehr effizient arbeitende Digitalendstufe und bringt einen großen
Ringkerntrafo mit. Dieser sorgt für maximale Streuarmut und für Brummfreiheit
- brummende Transformatoren gehören zu besonders unangenehmen akustischen
Phänomenen, die den Film- und Musikgenuss sehr empfindlich stören können. Um
bei Bassreflex-Subwoofern gern auftretende Strömungsgeräusche zu verringern,
ist der nach unten abstrahlende Bassreflextunnel beidseitig verrundet. Der DV
600 entpuppte sich auch in unseren Testreihen als außergewöhnlich
leistungsstark. Aber auch sehr kraftvolle, pegelfeste aktive Subwoofer sind
irgendwann einmal leistungsmäßig am Ende. Gegen den Leistungskollaps, der
landläufig als Übersteuerung bezeichnet wird und zu unschönen Verzerrungen
und Dynamikeinbrüchen führt, ist der 600 DV mit einem Peaklimiter
ausgestattet, der vor Erreichen des akustisch unharmonischen Grenzbereichs
einschreitet. Eine aktive BTC-Schaltung (Erklärung BTC siehe Ultra 2) ist für
die Anhebung im Tiefbassbereich verbaut. Für eine optimale Akustik sorgt der
Subsonic-Schutz. Wer einen AV-Verstärker oder AV-Receiver einsetzt - was viele
der potentiellen Käufer des 600 DV in der Praxis machen werden - freut sich
über den "Flat" Schalter, welcher eine perfekte Anpassung an den
Subwoofer Pre-Out ermöglicht. Natürlich sind Hoch- und Niederpegeleingänge
vorhanden, Lautstärke, Übernahmefrequenz und Phase sind auf der Rückseite
regelbar.
Selbst im Standby-Modus verbrauchen viele Elektrogeräte noch viel Strom. Ein älterer
Röhrenfernseher wird im Betrieb rund 100 Watt aufnehmen, im Standby-Betrieb
immer noch bis zu 35 Watt, und selbst bei ganz ausgeschaltetem Gerät fließen
weitere 5 oder 6 Watt durch den Trafo. Letzteres liegt daran, dass die
Netzschalter selten auf der Primär- oder Eingangsseite des Trafos sitzen,
sondern meist auf der Sekundärseite. Vergleichbares gilt auch für andere Geräte,
wie z. B. Subwoofer. Für Quadral stand es immer schon im Pflichtenheft, den
Netzschalter so auszulegen, dass im Aus-Zustand überhaupt kein Strom mehr fließt.
Beim 600 DV zeigt sich auch der Standby-Verbrauch spürbar reduziert - auf
weniger als 2 Watt. Dazu verhilft ein Relais, dass die Primärseite des
Haupttrafos unterbricht. Dank Digital-Endstufe konnte Quadral zudem den
Maximalverbrauch im Betrieb erheblich drosseln. Ein üblicher 300-Watt-Verstärker
saugt bei höchster Ausgangsleistung rund 600 Watt aus dem Netz, also doppelt so
viel, wie er an den Lautsprecher abgibt. Diesen Überschuss setzt er gnadenlos
in Wärme um.
Insgesamt sind alle Komponenten technisch anspruchsvoll konzipiert und zeigen interessante konstruktive Ansätze. Gesamtnote: Ausgezeichnet.
Verarbeitung
Hochwertige Detailverarbeitung beim Center
Auch die Platinum Ultra 7 gefällt mit akkurater Kantenverarbeitung
Hier auf dem Bild ist die makellose Lackierung auch der Gehäuseecken gut zu erkennen
Saubere Passungen der Chassis, stabile Metallstifte zur Befestigung der Lautsprecher-Stoffgitter
Die Platinum Ultra 7 ruht auf einem stabilen Sockel
Solide, aber etwas kleine Schraubterminals bei der Ultra 7
Die identische Problematik auch bei der Ultra 2
Die Verarbeitung des DV 600 Aktiv-Subwoofers gefällt ebenfalls
Feine Oberflächenqualität
Der aktive Basslautsprecher steht auf stabilen Füßen
Ausgezeichnet verarbeitetes, fest verschraubtes Anschlussfeld
Optisch kommen die Platinum Ultra-Lautsprecher schlicht daher - es handelt sich nicht um Design-Ikonen, die man genauso im Kunsthandel als schmückendes Beiwerk für zeitgenössische Wohnlandschaften ausfindig machen könnte, sondern um Lautsprecher-Boxen, dies wird bereits auf den ersten Blick klar. Eine nüchtern-technische, klare und schnörkellose Formensprache erwartet den Platinum-Käufer. Die Oberflächenqualität unseres Test-Sets ist makellos, die silberner Lackierung wirkt tief, rein und satt. Alle Ecken und Kanten bestechen durch das makellose Finish. Die Chassis aller Lautsprecher sind sehr sauber eingepasst, das Anschlussfeld des aktiven Subwoofers ist solide, ebenso alle darauf befindlichen Regler und Anschlussmöglichkeiten. Die Ultra 7 Standlautsprecher ruhen auf einem robusten Sockel, der aktive Subwoofer hat durch vier großformatige Füße ebenfalls einen sicheren Stand. Die Lautsprecherkabel-Schraubterminals bei den Standlautsprechern, den Regalboxen und dem Center sind zwar hochwertig, aber leider zu klein, so dass das Hantieren mit größeren Kabelquerschnitten zu einem Geduldsspiel werden kann. Etwas angestaubt wirken die schwarzen Stoffbespannungen der Lautsprecher. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.
Testequipment:
Das Platinum Ultra-Set musste auch sein Können beim Abspielen effektgewaltiger Blockbuster unter Beweis stellen
Klang
Der DV 600-Subwoofer erzeugt kaum Strömungsgeräusche
Akustisch eignet sich unser Test-Ensemble sehr gut, um effektgeladene Filme mit viel Energie und Nachdruck zum Auditorium zu transportieren. Bei den "Fantastischen Vier" (Blu-ray) konnte sich der SUB 600 DV Aktiv ausgezeichnet präsentieren: Der maximale Tiefgang überzeugte uns ebenso wie der gebotene Nachdruck. Stets schaffte es der Hannoveraner Subwoofer, die erforderliche Kraft unmittelbar zur Disposition zu stellen, nie kam es zu störenden zeitlichen Verzögerungen. Dynamiksprünge werden so zu einem direkten Erlebnis. Durch die spezielle Konstruktion des Bassreflexkanals und den gut austarierten Abstand zum Boden kommt es kaum zu Dröhn- oder Störgeräuschen. Bis in den hoch liegenden Grenzbereich kam der Bass klar und satt zur Geltung. Der DV 600 neigt aber auch bei zurückhaltender Einpegelung dazu, sich etwas in den Vordergrund zu schieben - für Liebhaber kraftvoller Effekte kein Problem, für eher sensible Zeitgenossen aber ist der DV 600 nicht der richtige Spielpartner. Dazu agiert er zu massiv und zu ausladend. Der DV 600 ist aber ein grundehrlicher Charakter, er gaukelt nicht nur vor, viel Kraft zu haben, sondern agiert auch noch nach mehreren Stunden mit hohen Pegeln dynamisch und souverän.
Für 1.000 EUR Kaufpreis ist der Sub eine sehr gute Wahl, Quadral zeigt damit, dass nicht nur Teufel und Nubert exzellente Basskraftwerke bauen können. Sehr überzeugend arbeitete der DV 600 bei "Apollo 13" (HD DVD) die effektgewaltigen Szenen (z.B. die Explosion der Sauerstofftanks) heraus - das Auditorium erlebt, dass die Soundgewalt, die in einem modernen Heimkino herrscht, gerade auch im Bassbereich dem oftmals laschen Sound vieler Kinos überlegen ist. Dabei schafft es der DV 600, in große tieffrequente Effekte stets ausreichend Struktur zu bringen, so dass kein schlichter monotoner Bass-Overkill, sondern ein vielschichtiges, spontan-kraftvolles akustisches Erlebnis entsteht. HD DVD) lassen sich die identischen Eindrücke sammeln, die Auftritte des Riesenaffen werden vom Quadral-Subwoofer ausgiebig und gekonnt ausgestaltet. Das lässt sich auch bei "Casino Royale" feststellen - insgesamt erzielt der DV 600 ein enorm kraftvolles, auch größere Hörräume füllendes Bassfundament. In allen Testreihen erstaunte uns, dass das 300 mm Basschassis so schnell aktiv wird und kaum zum nervenden Nachschwingen neigt: Hier haben die Quadral-Entwickler ganze Arbeit geleistet.
Im Musikbetrieb bleibt der DV 600 Aktiv seinem nachdrücklichen Charakter treu: Er ist besonders für Liebhaber von Rock-/Pop-Musik, Techno/Trance und Hip-Hop zu empfehlen. Auch Lieder mit schwierigen Anforderungen an den Bass managt der DV 600 problemlos: Bei "The Power" von Snap (CD in PLIIx Music angehört) ertönt der Bass enorm kraftvoll, die Präzision ist ordentlich und Strömungsgeräusche fehlen beinahe völlig. Bei "Jarre in China" (DVD, DTS 5.1) allerdings merkt man bei verschiedenen komplexen Bassaufbauten, dass hier eher subtiler und noch kultivierter agierende Subwoofer gefragt sind, die sich noch unauffälliger integrieren können. Bei "Final Countdown" von Europe (CD in PLIIx Music angehört) hingegen ist der DV 600 wieder voll in seinem Element und schiebt massiv an.
Die Platinum Ultra 2 sorgt für eine abwechslungsreiche und üppige Surround-Soundkulisse
Der Rest des Platinum Ultra-Ensembles tut ebenfalls eine Menge dazu, dass das Hören mit diesem 5.1-System einfach viel Freude bereitet. Hier wird nicht der akribische Akustik-Analyst angesprochen, sondern der Spaß-Hörer, und das ist keinesfalls herablassend gemeint, ganz im Gegenteil. Die beiden Platinum Ultra 2 Regallautsprecher vermitteln eine überragende Surround-Klangkulisse, sie können bezüglich der Trennfrequenz durchaus auf 70 oder gar 60 Hz gestellt werden - die meisten Effekte auch mit tieffrequenterer Ausprägung können von den Schallwandlern sehr effektiv und druckvoll wiedergegeben werden. Auch schnelle Effektkombinationen, die mit 360 Grad-Ausbreitung durch alle Boxen wandern, erfassen die beiden Platinum-Boxen zuverlässig und ohne störendes Nachschwingen im Bassbereich. Die sehr angenehme Hochtondarstellung haben die Regallautsprecher mit dem Center und den Frontboxen gemein. Bei den "Fantastic Four", bei "Apollo 13" und bei "King Kong" sowie bei "Casino Royale" war auch bei hohem Pegel noch ein sehr entspanntes Hören möglich. Und dass die Platinum Ultra 2 enorm pegelfest ist, konnte sie bei Testreihen im "All Channel Stereo"-Betrieb untermauern: Bei "The Power" von Snap und bei "Heartbeat" von Blank & Jones wurde ein klarer, kräftiger Soundeindruck auch bei sehr forcierter Lautstärke erzielt werden.
Der Center gefällt mit seiner stets ausgezeichneten Verständlichkeit bei der Wiedergabe von Stimmen. Auch bei hohem Pegel bleibt der Lautsprecher tonal angenehm und neigt nicht dazu, Stimmen mit aggressivem Zischeln darzustellen. Der breite Abstrahlwinkel führt zu einem sehr stimmigen Angleich an die beiden Platinum Ultima 7 Frontlautsprecher, die ebenfalls breit abstrahlen - trotzdem wirkt das Klangbild nicht undefiniert und breiförmig, sondern steht klar umrissen im Hörraum. Bei der Hochtonwiedergabe fehlt das letzte Maß an Durchzeichnung und Brillanz, dafür aber ist die Pegelfestigkeit, wie bereits beschrieben, enorm. Bei "Apollo 13" bleibt der Platinum Ultra Base immer Herr der Lage und verliert auch dann nicht den Überblick, wenn es gilt, Dialoge inmitten heftiger Actionsequenzen abzubilden. Die vokale Präsentation gliedert der Ultra Base sehr stimmig ins gesamte akustische Gefüge ein, er neigt nicht dazu, die Stimmen zu vordergründig und damit losgelöst vom Rest des Geschehens abzubilden. Diese Auslegung zeigt sich auch bei Star Wars Episode IV, obwohl dies ein älterer Film mit nach heutigen Maßstäben suboptimaler Stimmdarstellung ist, wirkt das Gebotene, hört man es mit dem Quadral-Center an, recht harmonisch, sieht man vom hörbar dumpfen Einschlag im oberen Frequenzbereich ab.
Auch die Platinum Ultra 7 erfreut mit kräftigem Klang
Die Platinum Ultra 7 Frontlautsprecher arbeiten sehr gut mit dem Center zusammen und lassen so die Frontkulisse für ein Boxen-Ensemble aus herkömmlichen, hochformatigen Standlautsprechern und einem querformatigen Center sehr homogen erscheinen. Nur bei sehr gut abgemischten, eigentlich nahtlos ineinander übergehenden Effektkombinationen merkt man den Unterschied bezüglich des Gehäusevolumens, hier kann der Center natürlich nicht den identischen Klangeindruck aufbieten wie die größeren Front-LS. Die Ultra 7-Schallwandler sind identisch abgestimmt wie Ultra 2 und Ultra Base. Auch sie legen den Fokus auf viel Spaß am Hören, sie agieren dynamisch und reißen das Auditorium mit. Die Mitten sind minimal zurückgenommen, aber nicht so stark, dass man von einer ausgeprägten "Badewanne" sprechen könnte. Der Hochtonbereich ist sehr angenehm, auch bei großer Lautstärke. Im Stereobetrieb bringen die Ultra 7 eine kraftvolle Klangkulisse zustande, der Klang löst sich gut vom Lautsprecher und es wird eine stabile, glaubhafte Bühne geboten. Der Bassbereich wirkt allerdings nie zu undefiniert, sondern ist grundsätzlich klar umrissen und relativ präzise. Für Rock- und Popmusik sind die Standlautsprecher sehr gut geeignet, bei "Carrie" von Europe vermitteln sie viel Enthusiasmus und Kraft, sehr gut passend zum Stück. Auch bei "Sometimes" und bei "Always" von Erasure gefiel uns die nachdrückliche, nach vorn strebende Wiedergabecharakteristik. Arbeitet der DV 600 im Stereobetrieb mit, stellt sich ein sehr basskräftiger, raumfüllender Klangeindruck ein - für eher zurückhaltende Naturen vielleicht etwas zu viel, für den, der es gern gehaltvoll mag, allerdings genau richtig.
Insgesamt präsentiert sich das Ultra 7-Set als die richtige Alternative für alle, die ein wohnraumkompatibles, gleichzeitig aber sehr leistungsstarkes Mehrkanal-Lautsprechersystem wünschen, das die Freude an kräftigen Effekten, an Weitläufigkeit und an Volumen sehr gut zu vermitteln weiß. Der Bassbereich ist üppig, allerdings nicht weich und wabernd - vielmehr kokettiert er mit einer selten anzutreffenden Kombination aus Volumen und klarer Struktur. Unschönes Nachschwingen oder unexaktes Treffen des tieffrequenten tonalen Anteils kennen die Ultra-Boxen nicht.
Es gibt sicherlich neutraler abgestimmte Sets, die aber entfachen nicht so viel Emotion wie das Quadral-Ensemble, und auch die Pegelfestigkeit der Platinum Ultra-Lautsprecher liegt enorm hoch. Dass es auch in dieser Preisliga sicherlich andere Boxen gibt, die noch mehr Auflösungsarbeit und Prägnanz bei der Wiedergabe hoher Frequenzen bieten, steht außer Frage, aber dafür sind diese anderen Lautsprecher dann deutlich weniger pegelfest.
Gesamtnote Klang in Relation zum Kaufpreis: Ausgezeichnet.
Fazit
Kraftvoll und pegelfest präsentierte sich das Quadral Platinum Ultra 5.1 Set in unseren Testsequenzen
Das Quadral Platinum Ultra 5.1-Set überzeugte uns mit kraftvoller, nachdrücklicher und mitreißender Wiedergabe. Zu einem fairen Kaufpreis wird hier ein Mehrkanal-Ensemble offeriert, das richtiges Heimkino-Flair aufkommen lässt. Der enorm leistungsfähige aktive Subwoofer liefert stets ein solides, nachdrückliches Fundament, er punktet zudem mit seinem sehr guten Tiefgang und wenig Strömungsgeräuschen. Der Center ermöglicht durch sein breites Abstrahlen und den ausdrucksstark präsentierten Grundtonbereich eine gekonnte Stimm- und Effektwiedergabe. Die beiden Ultra 7 Frontlautsprecher zeigen sich ebenfalls akustisch in ausgezeichneter Verfassung, sie liefern ein sehr homogenes, in sich schlüssiges Klangbild und eignen sich damit für nahezu alle Arten von Quellmaterial. Die Ultra 2 Regallautsprecher begeistern mit ihrer lebhaften Effektwiedergabe, sind aber auch dann goldrichtig, wenn der AV-Receiver im Multichannel Stereo-Modus läuft. Bei allen Platinum Ultra-Schallwandlern fallen die nahtlosen Übergänge zwischen Mittel- und Hochtonbereich positiv auf. Das allerletzte Bißchen Brillanz bei der Hochtonwiedergabe wird bei diesem Boxenset allerdings der hervorragenden Pegelfestigkeit geopfert - für Brillanz-Fanatiker hat Quadral Lautsprecher wie die Certo im Programm. Für Liebhaber einer kraftvollen, raumfüllenden und mitreißenden Mehrkanal-Wiedergabe hingegen ist das Platinum Ultra-Set hingegen eine hervorragende Wahl.
Nachdrücklich, pegelfest, mitreißend: Das Quadral Platinum Ultra-Set macht Multichannel-Hören zum emotionalen Erlebnis

Lautsprechersystem obere Mittelklasse
Preis-/Leistungsverhältnis 









Test 28. August 2007
+ Alle Komponenten erweisen sich als sehr pegelfest
+ Aktiver Subwoofer agiert sehr nachdrücklich und produziert kaum
Strömungsgeräusche
+ Bei den passiven Lautsprechern ausgesprochen harmonischer Übergang vom
Mittel-
in den Hochtonbereich
+ Überragende Effektwiedergabe im Surroundbereich
+ Center mit breiter Abstrahlcharakteristik
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Fairer Kaufpreis
- Aktiver Subwoofer etwas dominant für empfindsame Naturen
- Zu kleine Lautsprecherkabel-Anschlussterminals
Test: Carsten Rampacher
Datum: 28. August 2007