TEST: Samsung LCD-TV LE-40R81B

22.08 2007 (th)

Einführung

Basisdaten

  • Samsung LE-40R81B
  • LCD-TV
  • Bildschirmgröße 40 Zoll / 102 cm
  • Auflösung 1.366 x 768 Pixel
  • Angegebene Helligkeit 550 cd/m2
  • Angegebener Kontrast, dynamisch 8.000:1
  • 2 x HDMI 1.2
  • Beherrscht Reverse Pulldown für eingehende 1.080i/60-Signale von BD/HD DVD
  • Eingebauter analoger TV-Tuner
  • Preis (UVP) 1.499 €

Noch nicht viele Jahre ist es her, da war die Elektronikwelt klar gegliedert. Hochwertige, dafür aber auch teure Komponenten wurden in Europa oder den USA gefertigt und günstigere kamen aus Japan. Dieser Zustand hat sich inzwischen deutlich gewandelt. Neben Verschiebungen unterhalb der klassischen Herstellung drängen nun auch Unternehmen aus technologisch rapide aufsteigenden Ländern mit sehr interessanten Produkten auf den Weltmarkt. Eine dieser aufstrebenden Unternehmen ist die koreanische Firma Samsung. 

Samsung, eines der großen, sehr breit aufgestellten Konglomerate Südkoreas, versucht heute nicht mehr nur mittels günstiger Preise die Käufer zu begeistern. Der Konzern hat sich von billiger Massenfertigung abgewandt und hat sich zu einem ernst zu nehmenden Innovationsträger moderner Technologien gemausert. 

Eine Momentaufnahme dieser Entwicklung möchten wir Ihnen anhand des LCD-TVs LE-40R81B vorstellen. Dieser 40 Zoll in der Diagonale messende Fernseher entstammt der Mid-Price-Range (UVP 1.499 €) aus Samsungs TV-Portefeuille. 

Verarbeitung

Gutes Klavierlack-Imitat des Gehäuses - es wird eine hohe optische Tiefe erzeugt, man kann sozusagen in die Oberfläche "hineinsehen"

Der Standfuß könnte noch stabiler ausfallen

Plexiglaskante unter dem Gehäuse

Leichte Rundungen lassen das Gehäuse optisch "fließen" und sorgen für eine sehr gute Integration in viele Wohnlandschaften

Nettes Detail am Rande: Blaue Beleuchtung während des Betriebs

Die mitgelieferte Fernbedienung geht für die Preisklasse in Ordnung

Lassen Sie uns zuerst die Verarbeitung des LE-40R81B betrachten. Auf den ersten Blick weiß diese zu überzeugen. Das Gehäuse ist aus einem Klavierlack imitierenden Plastik gefertigt. So man keinen direkten Vergleich zu echten, hochwertigen Finishes hat, gefällt der Samsung sehr gut. Weder Einschlüsse noch Blasen trüben die sehr gefällige Optik des Gehäuses. Diesem optisch sehr ansprechenden Auftreten passt sich der Standfuß nahtlos an. Sehr pfiffig ist die Plexiglas-Kante an der Unterkante gestaltet und setzt ein optischen Highlight. Diese Eindrücke werden positiv abgerundet durch einen Blick auf die rückseitig angebrachten, vergoldeten Anschlussbuchsen.

Getrübt wird das Urteil dann aber bei näherem Hinschauen. Vergoldet sind die Buchsen – ja. Sonderlich solide sind sie allerdings nicht gefertigt, was sich besonders bei Anschließen eines mechanisch sehr fest gebauten Komponenten-Kabels zeigt: Das gesamte Buchsenfeld wird merklich in das Gehäuse hineingedrückt. Die HDMI-Anschlüsse können mangels festem Sitz auch nicht überzeugen. 

Die Idee eines drehbaren Standfußes ist in Anbetracht der dadurch gebotenen Aufstellungsflexibilität sehr gut. Wir würden es begrüßen, wenn die Montage des Panels auf dem Fuß so fest erfolgt, dass er sich ohne kippeln drehen ließe. Hier hat Samsung den Ideen keine qualitative Umsetzung folgen lassen. 

Eine positivere Anmutung hinterlässt die Fernbedienung. Ihr Korpus ist aus Hartplastik gefertigt und vermittelt eine angenehme Haptik. Die Anordnung der Bedienknöpfe, deren Ausfertigung und Druckpunkt gefallen und erlauben eine entspannte wie stets sichere Bedienung. 

Gesamtnote Verarbeitung in Anbetracht des Kaufpreises: Gut - sehr gut. 

Technik und Ausstattung

Samsung folgt beim LE-40R81 konsequent der Zielsetzung, für eine optimale Bildwiedergabe viele durchdachte Bildjustage-Parameter anzubieten. Aber auch "normale" Justagemöglichkeiten wie verschiedene vorprogrammierte Bildmodi fehlen nicht: Dynamisch, Standard oder Film sind verfügbar. Gerade der Film-Modus ist sehr aufwändig programmiert

Im vorprogrammierten Modus "Film" hat der Anwender die Möglichkeit zum individuellen Feintuning

Die Möglichkeiten zur Justage der Farbtemperatur

In den entsprechenden Submenüs geht es dann richtig "zur Sache" - Einstellmöglichkeiten satt zur Bildoptimierung

Einstellmöglichkeiten für die digitale Rauschminderung

Kino-Plus-Schaltung für den Reverse Pulldown

Der LE-40R81B folgt konsequent Samsungs aktueller Bildphilosophie. Nicht das Erreichen und Vermarkten immer neuerer, teils fragwürdiger Extremwerte ist das angestrebte Ziel der Koreaner. Sie setzen auf eine optimale, den unterschiedlichen Anforderungen angepasste Wiedergabe. Hierzu bedarf es eines weitgehenden Zugriffs auf möglichst viele Parameter des Bildes, was Samsung dem Kunden auch ermöglicht. Nicht jeder ist in der Lage oder Willens sich dem gemäß tief mit der Materie auseinander zu setzen. Samsung trägt diesem durch vorgefertigte Settings Rechnung. 

Seit einiger Zeit steht Joe Kane auf der Gehaltsliste von Samsung. Joe Kane ist in der breiten Bevölkerung mitnichten ein Superstar, in Fachkreisen aber unter anderem durch sein umfassendes Kompendium „DVD Demystified“ und eine langjährige Tätigkeit in der Postproduction bekannt. Er wurde in Lohn und Brot genommen, um die koreanischen Geräte optimal einzustellen und seitens der Entwicklung praxisgerechte Ansprüche zu forcieren. Das Ergebnis dieser amerikanisch-koreanischen Zusammenarbeit sind erstaunlich natürliche Farbdarstellungen und dem Kino sehr nahe kommende Bildeindrücke. 

Samsung erreicht dies durch spezielle Funktionen und Abstimmungen in den Geräten. Ein zu berücksichtigender Aspekt bei der Bildwiedergabe ist die Eigenschaft des anliegenden Signals. Alle drei gängigen TV-Systeme, PAL, NTSC und HDTV, definieren unterschiedliche Farbräume. Das beherrschen eines potentiellen Farbumfangs führt aber nicht zwangsweise zu einer naturgetreuen Darstellung. Mit Hilfe des Wide Color Enhancers will Samsung die eigene Farbgebungsfähigkeit auf die gerade anliegende Norm anpassen. Dank einer sehr weit gehenden Farbdarstellungsfähigkeit der Displays ist es möglich, gezielte Korrekturen in Abhängigkeit der aktuellen Situation vorzunehmen. Das Ergebnis ist eine Normgerechte Darstellung unter Nutzung ihres vollen Umfangs und Potentials. 

Erheblichen Einfluss auf das Bild hat die Farbtemperatur. In professionellen Kreisen gilt hier eine Temperatur von 6500 Kelvin als Standard. In einschlägigen Konsumtempeln wird dagegen mit sehr viel höheren Werten vorgeführt, was in Verbindung mit sehr kräftigen Farben zu einem popigen Bild führt und Qualität suggerieren soll. Samsung wählt hier einen weniger vordergründigen, effekthaschenden Weg. Ein Kombination aus produktionstechnisch korrektem Gemma, eine Farbtemperatur von 6500K und der Verzicht auf eine künstliche Schärfeanhebung sollen ein möglichst originalgetreuen Bildeindruck vermitteln. Zusammengefasst ist all dies im Filmmodus. 

Im Kontext der aktuellen HD-Formate Blue-ray Disc und HD-DVD wird der Movie-Mode durch die Funktion Kino-Plus ergänzt. Auf den DVD-Nachfolge-Scheiben liegt das Bild im Kinogetreuen Format 24p vor. Bisher beherrschen nur sehr wenige Bildwerfer und TVs diese Frequenz. Die standardisierte Ausgabevariante beträgt daher 60i. Mit Hilfe des aus dem NTSC-Raum bekannten 3:2 Pull-Down-Verfahrens werden diese 24 Vollbilder auf 60 Halbbilder verteilt, unter Inkaufnahme von Microrucklern. Samsungs Funktion Kino-Plus rechnet aus den eingehenden 60 Halbbildern das Original zurück. Eine weichere Bewegungsdarstellung mit mehr Fluss soll die Folge sein. Dieses Feature lässt das fehlende Akzeptieren von 24p-Signalen an den HDMI-Eingängen in einem sehr viel milderen Licht erscheinen. Wir werden diese Funktion in der Bildwertung eingehend prüfen. 

Neben den klassischen Parametern Kontrast, Helligkeit, Schärfe, Farbe und Farbton bietet der Samsung LE-40R81B zahlreiche weitere Stellregler zur Beeinflussung des Bildes. Zu nennen ist hier die fünfstufige Wahl der Farbtemperatur, ein Gamma-Regler, ein umfangreicher Weißabgleich wie eine recht detaillierte Farbanpassung. Ergänzt werden diese Untermenüs durch einige dynamische Parameter: Schwarzabgleich, Optimalkontrast Kantenglättung, Digitale RM und DNIe sollen situationsabhängig das Bild abgleichen. 
Insgesamt ist die Menge der Eingriffsmöglichkeiten für den versierten Anwender sehr üppig, variabel und effektiv. Die Wirkung eines jeden Parameters ist deutlich nachzuvollziehen und ermöglicht eine individuelle Justage der Darstellung auf dem 40 Zoll Display. 

Nicht unerwähnt lassen möchten wir einige Komfortfeatures des LE-40R81B. Per HDMI lassen sich Steuerbefehle zwischen verschiedenen Geräten übertragen. Samsung tituliert diese Funktion Anynet+ und ermöglicht in einer kompatiblen Kette eine einfache und bequeme Bedienung. Ein drehbarer Standfuß und die Integration eines Surround-Aufpolierers a la SRS TruSurround XT dürfen als standesgemäß betrachtet werden. Stärker ins Gewicht fällt eine überraschend wie angenehm geringe Stromaufnahme von 190 Watt im Betrieb. 

Wie es dem üblichen Ausstattungsumfang entspricht, bietet auch der LE-40R81 verschiedene Bilddarstellungs-Modi

Auch umfangreiche Timer-Programmoptionen offeriert der Samsung-LCD-TV

Der LE-40R81B ist insgesamt gut ausgestattet. Sehr zu loben sind die vielen Optionen bezüglich der Bildsignalver- und -bearbeitung. Mit hochkarätiger Technik versucht Samsung, bezüglich Farbwiedergabe und dem Bild-Gesamteindruck sehr nahe ans Original-Filmmaster zu kommen, welches für die Darstellung im Kino geeignet ist. Gesamtnote Technik/Ausstattung in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet

Anschlüsse

Übersicht

Anschlüsse Rückseite: - 2x HDMI 1.2
- 1x Komponente Y/Pb/Pr
- 2x Scart
- PC-Anschluss D-Sub
- Analog Audio-Ausgang 2-Kanal Cinch R/L
- Antennenanschluss
- RS232C, allerdings ohne Funktion für Kunden, ausschließlich für den Servicetechniker

Anschlüsse seitlich: - Kopfhörer
- Y/C S-VHS Hosiden-Buchse
- HDMI 1.2
- FBAS Composite
- Analog Audio-Eingang 2-Kanal Cinch R/L

Der Samsung LE-40R81B verfügt über eine praxisgerechte Anschlussbestückung. Drei HDMI-Eingänge stehen zur Verfügung. In Anbetracht der Tatsache, dass HDMI sich zum digitalen Scart-Multifunktionsnachfolger entwickelt, ist diese Bestückung sehr zu begrüßen. Weniger erfreulich ist der Umstand, dass der Samsung an den HDMI-Eingängen ausschließlich interlaced-Signale akzeptiert – Keine der drei Progressive-Varianten, 24p, 50p oder 60p, wird unterstützt. Die beiden auf der Rückseite befindlichen HDMI-Eingänge werden durch einen Komponenten-Eingang (YUV – Y/Pb/Pr), zwei Scart-Buchsen, einen PC-Anschluss in D-Sub-Form, einen Antennenanschluss und einen 2-Kanal Audio-Ausgang ergänzt. Der seitlich angeordnete HDMI-Eingang wird durch einen Kopfhörer-Ausgang, einen S-Video und einen Composite-Anschluss flankiert. Sowohl dem seitlichen wie dem hinteren Anschlussfeld würde ein zusätzlicher Komponenten-Eingang sehr gut zu Gesicht stehen. Gesamtnote Anschlüsse: Sehr gut -ausgezeichnet

Bedienung

Als sehr praktisch erweisen sich die beiden HDMI-Eingänge bezüglich Unterbringung und Ausführung

Sehr übersichtlich sind die Menüs gehalten

Viele Extra-Optionen - durch die übersichtliche Menüstruktur werden aber auch diese leicht beherrschbar

Die längliche Fernbedienung ist bezüglich des gebotenen Bedienkomforts gelungen. Die Navi-Einheit liegt minimal zu tief

Der Samsung LE-40R81B lässt sich von jedermann leicht und schnell bedienen. Die Menüs sind klar strukturiert und sinnvoll angelegt. Die komplexeren Einstelloptionen sind in tiefergehenden Menüs den Blicken unbedarfter oder uninteressierter Anwender entzogen. Die gestalterische Aufmachung der On-Screen-Menüs ist zeitgemäß und blendet einzelne, im unteren Bildbereich positionierte Balken ein, sobald Bildparameter verändert werden sollen. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand. Die Tasten weisen einen klar definierten und angenehmen Druckpunkt auf wie auch ein sinnige, intuitive Anordnung. Zwei Mankos dürfen dennoch nicht verschwiegen werden: Die Fernbedienung besitzt nur eine sehr rudimentäre Beleuchtung und das Umschalten der externen Eingänge sollte grafisch gestaltet werden.  Die beiden HDMI-Terminals sind sehr gut erreichtbar und liegen zudem weit genug übereinander, um auch hochwertige HDMI-Kabel, deren Stecker oft größere Abmessungen aufweisen, einführen zu können. Gesamtnote Bedienung: Ausgezeichnet.

Testequipment

Der Samsung LE-40R81B im Einsatz

Farblich konnte der LCD-TV absolut überzeugen

Bildqualität

Präzise: DieBild-Detaileinstellungen erlauben eine sehr genaue Justage

Schaltbare Kantenglättung

Möglichkeit zur Umschaltung des Farbraums

Selektive Farbanpassung

Aufwändig integrierter Weißabgleich

Wenn schon mit Bild-, insbesondere mit Farbwerten, die dem Studio ähneln sollen geworben wird, lassen wir es uns nicht nehmen und legen gleich als erstes die AVEC –Test-DVD wie die Video Essentials in die Player um diesen Aussagen auf den Grund zu gehen. Schon nach sehr kurzer Zeit können wir festhalten, dass Samsung bezüglich seiner Farbdarstellung nicht zu viel versprochen hat. Sie wirken ausgewogen, kräftig aber nicht überzeichnet und weisen einen sehr stimmigen Kontrast und feine Abstufungen auf. Dieser Eindruck vermittelt sich uns sowohl bei reinen Test- wie auch bei Realbildern. 

Mittels des Kontrastreglers kann wirkungsvoll nachoptimiert werden

Der Kontrast des LE-40R81B liefert eine ordentliche Performance. Der koreanische TV hätte die prinzipielle Veranlagung zu Höchstleistungen, würde ein zu heller Schwarzwert wie ein wenig strahlendes Weiß ihn nicht ausbremsen. Das letzte Quäntchen an Information vermag der Proband in dunklen Bildbereichen nicht mehr darzustellen. Hinzufügen müssen wir an dieser Stelle allerdings, dass dies Beschwerden auf sehr hohem Niveau sind, denn selten konnten wir einen LCD-TV begutachten, der so geringe Farbstiche in der Grautreppe aufweist – im hiesigen Fall mit einer Tendenz ins Grüne. Im Weißem macht sich dies glücklicherweise nicht bemerkbar. Einzige Auffälligkeit ist dort, dass es Displays mit einer strahlenderen Wiedergabe am Markt gibt. Testbilder stellen aber nicht die ganze Wahrheit dar. Schon häufig hatten wir Geräte in unseren Räumlichkeiten zur Begutachtung, die in dieser Disziplin beachtliches zeigten, mit realen Bildern dann aber schwächelten. 

Bevor wir nun aber zur Betrachtung der realen Bilder kommen, wollen wir kurz noch auf deren Darstellungsgröße eingehen. In letzter Zeit treffen vermehrt Full-HD-Geräte in unseren Teststudios ein, welche sogar pixelgenau angesteuert werden können. Der LE-40R81B verfügt über eine physische Auflösung von 1.366 x 768 Pixel. In Folge ist er gezwungen, jedes Eingangssignal zu skalieren, wodurch in der Vertikalen zwei Prozent und in der Horizontalen vier Prozent des Bildes beschnitten werden, unabhängig vom gewählten Eingang. Dies stellt einen durchschnittlichen Wert dar. 

Nach diesen Betrachtungen akademischer Natur nun aber zur Begutachtung realer, tagtäglich verkosteter Bilder. Beginnen wir mit der der Gattung namensgebenden Funktion, dem Fernsehen. Die Bilder wirken in ihrer Farbdarstellung leicht übersättigt, aber mit einer sehr natürlichen Grundnote versehen. Verglichen mit anderen LCD-TVs eine erfrischende wie angenehme Performance. Alles andere als erfrischend ist dagegen die Signalverarbeitung. SDTV-Inhalte kommen naturgemäß immer im Halbbildverfahren über den Sender, was den modernen Flachbildschirm dazu nötigt, sie zu de-interlacen und auf die Panelauflösung zu skalieren. In diesen beiden Disziplinen kann der Samsung LE-40R81B nicht überzeugen. Bewegungen erscheinen nicht sonderlich ruhig, es rauscht beträchtlich und Skalierungsartefakte sind nicht zu verkennen. Ist der Betrachter auf DVB-T angewiesen ließe es sich auf Grund der Qualität dieses Signal-Typs noch verschmerzen. Sobald aber eine digitale Satelliten-Empfangsoption besteht, sollte auf diese ausgewichen werden, da hier ein wesentlich sauberes Signal an die Eingänge des Samsungs geliefert wird. Schade, denn mit einem nur ausreichenden internen Tuner  sollte der Samsung nur mehr als Display eingesetzt werden. 

Gesagt – getan. Wir haben uns in diesem Test an dem zeitlichen Erscheinen der verschiedenen Verbindungsvarianten orientiert. Starten wir also wie seinerzeit die ersten DVD-Player mit der Zuspielung in RGB via der althergebrachten Scart-Verbindung. Als Quelle diente uns der nach wie vor mehr als überzeugende Denon DVD-3930. Die Zuspielung von RGB-Signalen beinhaltet einige Tücken für den LE-40R81B: Er muss das Signal zur internen Bearbeitung A/D-Wandeln, de-Interlacen und auf seine native Auflösung hochskalieren. Die Sauberkeit der Farben wie das Fehlen von Rauschen deuten darauf hin, dass die A/D-Wandler des Samsungs von sehr hoher Güte sind. Fehler technischer Natur sind nicht zu entdecken und die Unterschiede zu anderen Zuspielvarianten fallen derart gering aus, dass die Wirksamkeit von Wide Color Enhancer als gegeben angenommen werden darf. 

Interessant und für die Güte des LE-40R81B sprechend ist die Tatsache, dass sich das Bild zwischen RGB-Scart- und YUV-interlaced-Zuspielung nicht unterscheidet. Sowohl Kontrast, Farbdynamik- und Umfang, Detailauflösung und Schärfe befinden sich auf identischem Niveau. Vergleiche mit der progressiven Signalvariante über die drei Chinch-Kabel zeigen auf, dass der De-Interlacer des Samsung mit erstaunlicher Güte arbeitet. Es ist nur ein sehr geringer, kaum merklicher Unterschied zum Denon DVD-3930 zu bemerken. Betrachtet man die UVPs dieser beiden Geräte ist das beachtlich. Weniger gut arbeitet hingegen des Scaler des LE-40R81B. An diagonalen Kanten, sich bewegenden Objekten mit deutlichen Kontrastkanten sind Treppenstufen nicht zu verleugnen. Dies wird fortgeführt an Kanten und in der Detaildarstellung bei schnellen Bewegungen und Schwenks. 

Extrem scharf ist das Bild des LE-40R81B nicht

Eine Besonderheit des Bildes soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Der Samsung zeichnet ein relativ weiches Bild. Anfänglich kann man den Eindruck gewinnen, es handele sich hier um das Unvermögen einer scharfen Wiedergabe. Nach sehr ausführlichen Testreihen kommen wir zu dem Ergebnis, dass hier zwei Faktoren Einfluss haben. Zum einen scheint der interne Scaler des LE-40R81B, wie bereits erwähnt, nicht besonders gut zu sein. Die anderer TVs und Player sind zu deutlich besseren Leistungen in der Lage und hinterlassen die Frage nach der Güte der koreanischen Signalverarbeitung bezüglich des Scalings. Zum anderen orientiert Samsung sich grundsätzlich am Produktionsmaster. Und wie der erfahrene Kinogänger weiß, werden Bilder in dieser Präsentationsform meist weicher gezeichnet. Betrachtet man die Menü-Einstellungen, wird diese Vermutung bestätigt. Im Movie-Mode ist die Schärfe auf nahezu unterstem Level eingeregelt. Positiver Weise erlaubt es die Elektronik aber, ohne das Entstehen von Doppelkonturen, Überstrahlen oder ähnlichen Artefakten die Schärfe anzuheben. Auf Referenzlevel schafft es der LE-40R81B dennoch nicht. 

Die Farben, die der LE-40R81 bereitstellt, wirken realistisch und satt


Bis zu dieser Stelle klingen viele Eindrücke durchaus negativ und wenig erfreulich für den Samsung LE-40R81B. Dies vermittelt einen falschen Eindruck. Denn was der Samsung wirklich kann, zeigt sich dann unter Zuspielung mittels HDMI. Unter Verwendung dieser Verbindungsvariante empfehlen sich zwei Auflösungsstandards: Dient ein konventioneller DVD-Player als Quelle, sollte dieser die Signale in 720p ausgeben. Der LE-40R81B muss dadurch nur eine geringe Skalierung auf seine Panel-Auflösung vornehmen, was er mit einer sauberen Bewegungsdarstellung, flüssigen Kamerafahrten und drastisch verminderten Skalierungsartefakten dankt. Die Schärfe und Menge an Details nehmen stark zu. Der Kontrast steigt auf ein mehr als ansehnliches Niveau und braucht sich vor keinem LCD-Konkurrenten verstecken. Das selbe gilt für das typische Problem vieler LCDs, einer leicht milchigen, wie verschleiert wirkenden Wiedergabe. Die Güte der Farben, ihrer Kontraste und Nuancierungen bewegen sich auf Referenzlevel. Sauberer und klarer wurden Farben von noch keinem LCD präsentiert. Ein Schwachpunkt bleibt aber auch unter HDMI-Zuspielung erhalten – das etwas zu weich gezeichnete Bild. Ausschließlich negativ darf dies nicht bewertet werden, da es einen sehr authentischen, harmonischen Kino-Look vermittelt und ein entspanntes wie langes Betrachten ermöglicht. 

Nutzt man schon eines der DVD-Nachfolge-Formate, HD-DVD oder Blu-ray Disc, empfiehlt sich eine Zuspielung via HDMI in 1080i. Auch wenn inzwischen immer mehr Player die Option bereitstellen, das Signal in 1080/60p aufzubereiten, ist die interlaced-Variante die bessere. Zum einen nimmt der LE-40R81B keine 1.080p/60 oder 1.080p/24-Signale entgegen, zum anderen bietet Samsung mit der Movie-Plus genannten Technik einen Reverse-Pulldown an, der aus den in 60Hz gewandelten Bildern das originale 24p-Bild zurückrechnet. Im direkten Vergleich mit Konkurrenten ohne diese Fähigkeit fällt eine wesentlich flüssigere, ruhiger, von Microrucklern befreite Darstellung auf. Dank der wesentlich höheren Auflösung des Quellmaterials und des Entfallens eines dedizierten De-Interlacings oder Hochskalierens macht das Bild einen riesigen Schritt im Gegensatz zu konventionellen Zuspielungen. Unschärfen in Bewegungen sind nicht länger zu beobachten und die Detailfülle nimmt merklich zu. Aber auch an dieser Stelle kommen wir nicht umhin, festzuhalten, dass der Samsung ein tendenziell weich gezeichnetes Bild präsentiert. 

Den Mangel an letzter Schärfe gleicht der LE-40R81B aber durch seine Farbdarstellung aus. Das konsequenten Trimmen der Geräte auf eine perfekte Farbdarstellung unter Zuhilfenahme von Joe Kane macht sich bei HDTV-Zuspielung besonders deutlich merkbar. Kein LCD hat bisher in unseren Testräumen in dieser Art und Weise die potentielle Farbqualität von HDTV derart deutlich in Szene gesetzt. Diese Kraft, Tiefe, Intensität und Nuanciertheit in den unterschiedlichsten Situationen lassen auch diesen Aspekt der neuen Medien deutlich hervortreten. 

Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Sehr gut

Klang

Kleiner EQ im Klangmenü des LE-40R81B

Verschiedene Sound-Modi sind abrufbar

Der Samsung LE-40R81B verfügt über geschickt versteckte und nicht sichtbar eingebaute Lautsprecher. Wie üblich können diese Lautsprecher nicht mit einer dedizierten Heimkino-Anlage mithalten. Das wollen sie aber auch gar nicht und es wäre vermessen hier unfaire Vergleiche anzustellen. Vielmehr kann festgehalten werden, dass den Koreanern eine sehr gefällige und ausgewogene Soundreproduktion gelungen ist. Stimmen sind immer deutlich und im Rahmen der Möglichkeiten nuanciert zu verstehen. Effekte werden differenziert wiedergegeben und überlagern in keinster Weise Dialoge. Tiefbass kann systemimmanent nicht reproduziert werden, dafür werden aber auch Basseffekte nachvollziehbar angedeutet. Insgesamt wird dem Zuhörer hier eine sehr ausgewogene, gefällige, niemals Schrille oder nervige Soundkulisse geboten. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Gut.

Fazit

Der Samsung LE-40R81B überzeugt mit ausgesprochen natürlicher Farbdarstellung und einem sehr angenehmen Bild, welches zwar nicht außerordentlich scharf ist, dafür jedoch gekonnt Kino-Atmosphäre erzeugt. Die Kontrastwerte sind ebenfalls ansprechend, der bordinterne De-Interlacer hinterlässt einen guten Eindruck. Sehr zu loben sind auch die gleichermaßen effektiven wie vielfältigen Bild-Einstellparameter. Hervorzuheben ist auch, dass der ordentlich verarbeitete LCD-TV den Reverse Pulldown beherrscht. Defizite lassen sich beim attraktiven Flachbildschirm jedoch ebenfalls ausmachen. So kann der interne analoge TV-Tuner nicht überzeugen, er liefert einen verwaschenen, verrauschten und unnatürlichen Bildeindruck. Die Güte des eingebauten Scalers ist ebenfalls verbesserungswürdig. Nicht unsere Zustimmung findet ferner, dass weder 1.080p/60 noch 1.080p/24 unterstützt wird. Nochmals preisgünstigere Kontrahenten von Toshiba beherrschen beide Signalformen. 

Insgesamt zeigt der LE-40R81B viele interessante und auch gut gelöste Ansätze, zu einem exzellenten Gesamtkonzept fehlt es aber noch an Feinschliff im Detail.

Flachbildschirme Mittelklasse
Test 22. August 2007
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Natürliche, ausgewogene Farbwiedergabe
+ Guter Kontrast
+ Erfreulich präzise arbeitender De-Interlacer
+ Sehr umfangreiche Bild-Einstellmöglichkeiten
+ Einfache Bedienung
+ Schicke Optik

- Kein überdurchschnittlich scharfes Bild
- Scaler mit Verbesserungspotential
- Unzureichender TV-Tuner

Test: Thomas Hermsen
22. August 2007