TEST: Klipsch 5.1 Sub-/Sat-System HD Theater 500 - Kompaktes Mehrkanalset mit Spaßfaktor 

12.11.2009 (cr)

Klipsch - der Name steht für Spaß am Hören

Modernes Design trifft auf kompakte Abmessungen

Einführung

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 700 EUR steht das sehr kompakte 5.1-Heimkinoset Klipsch HD Theater 500 bereit, um für Heimkinospaß auch in kleineren beziehungsweise sehr Design-orientierten Lokalitäten zu sorgen. Die in hochglänzendem Schwarz gehaltenen vier Satelliten werden von einem querformatigen kleinen Center und einem ebenfalls kompakten aktiven Subwoofer flankiert, welcher eine 100 Watt-Endstufe mitbringt. Das 20 cm Basschassis reicht für kleinere Räume problemlos aus. Die Satelliten und der Center sind mit 6,35 cm Mitteltönern ausgestattet, die Hochtonwiedergabe übernehmen 1,9 cm Aluminium-Treiber. Die Nominalimpedanz des HD Theater 500 beträgt 8 Ohm. Ob mit dem Klipsch-Ensemble Heimkinofreude im Kleinformat möglich wird, haben wir im folgenden Test überprüft. 

Aktuelles Amazon Bundle-Angebot: Klipsch HD Theater 500 und Sony PS3 Slim Bundle

Verarbeitung, Technik und Ausstattung

Der querformatige Center verfügt über 2 Mitteltöner

Die einfachen Schraubterminals sind nicht sonderlich hochwertig

Elegante Formensprache

Hochtöner

Mitteltöner

Recht einfach gemachte, aber gut sitzende Lautsprecher-Abdeckgitter

Gute Oberflächenqualität

Die Oberfläche des aktiven Subwoofers ist nicht in hochglänzendem Schwarz, sondern in "Black pica vinyl" ausgeführt

Auf der Rückseite des Subwoofers finden sich nur die elementaren Bedienelemente - mehr braucht der Einsteiger aber auch nicht

Klemmanschlüsse für den direkten Anschluss der Frontsatelliten am Subwoofer

Griffige Drehregler für Pegel und Übernahmefrequenz

Solide verschraubte Subwoofer-Rückseite

Standfüße des aktiven Subwoofers

Sub von innen 

Basstreiber

Endstufe im übersichtlichen Layout

Im Detail

Platinenlayout

Insgesamt überzeugt das HD Theater 500 mit überraschend erwachsenem Finish. Die Oberflächen weisen eine gute Qualität auf. Die Ecken der Satelliten sind gerundet, die Formensprache ist modern. Als störend empfinden wir die billigen Klemmverschlüsse für den Anschluss des Lautsprecherkabels. Hier kann man nur sehr einfache Kabel problemlos verbinden. Es ist auch möglich, die Satelliten an der Wand zu montieren. Der querformatige Center verfügt als Unterschied zu den Satelliten über zwei Mitteltöner mit mittig montiertem Hochtöner. Der Subwoofer ist mit anderer Oberfläche versehen, diese erscheint zwar nicht besonders edel, dafür aber robust, was bei einem aktiven Bass, der auf dem Boden steht und daher größeren "Gefahren" hinsichtlich von Staub oder Kratzern ausgesetzt ist, auch durchaus Sinn macht. Die Rückseite des Woofers ist prima eingepasst und fest verschraubt. Als Bedienelemente finden sich nur elementare Regelmöglichkeiten (Pegel, Übernahmefrequenz, Phase). Die Phasenregelung erfolgt nicht stufenlos, es sind nur 2 Einstellmöglichkeiten vorhanden: 0 oder 180 Grad. Zudem kann man den automatischen Betriebsmodus aktivieren oder deaktivieren. Eine Fernbedienung für den Sub ist nicht im Lieferumfang. Die für den direkten Anschluss der Front L/R-Satelliten gedachten LS-Terminals sind sehr einfach ausgeführt (mit Klemmen). Gut ist, dass der kleine Basslautsprecher auf recht stabil wirkenden Füßen ruht, die einen passenden Abstand der Bassbox vom Boden sicher stellen. Das Innere des Subwoofers, dessen Gehäuse im Gegensatz zu den Satelliten und zum Center (die Gehäuse passiven Komponenten bestehen aus ABS-Kunststoff) aus MDF besteht, weist ein relativ aufgeräumtes Innenleben auf. Die verbaute Endstufeneinheit verfügt über ein übersichtliches Layout mit einfacher Verkabelung - wirre Strippen gehören hier nicht zum Handwerk.

Technische Daten

  • Frequenzgang Gesamtsystem: 36 Hz bis 20 kHz

  • 8 Ohm

  • Bestückung von Satelliten und Center: 6,35 cm Mitteltöner, 1,9 cm Hochtöner

  • Arbeitsprinzip der Satelliten und des Centers: Geschlossen

  • Bestückung Subwoofer: 20 cm Basschassis

  • Arbeitsprinzip des Subwoofers: Bassreflex

  • Phase 0 oder 180 Grad einstellbar

  • Maximaler Schalldruck: 112 dB

  • Leistung des Verstärkers im Subwoofer: 100 Watt

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut - ausgezeichnet. 

Testequipment
Klang

HD-Tonformate, Blu-ray

Harmonischer Sound

  • Baraka, DTS-HD Master Audio: Gleich im 1. Kapitel wird die Panflöte ordentlich wiedergegeben. Es fehlt zwar - verständlich bei einem solchen System - an Durchzeichnung, aber die homogene Charakteristik dürfte der preisklassen-üblichen Klientel versierter Ein- und Aufsteiger sehr zusagen. Der kleine Subwoofer liefert einen soliden und kraftvollen Bass. Erst bei relativ hohem Pegel neigt er zum Durchschlagen. Kleine klangliche Nuancen werden voll befriedigend berücksichtigt. Die Bassstärke spielt der Woofer im 2. Kapitel (Tibet-Lhasa) erneut voll aus. Er schafft ein überraschend energiegeladenes Fundament und bietet einen tadellosen Tiefgang. Die vier kleinen Satelliten können zwar aufgrund der kompakten Abmessungen keinen enorm präsenten, reichhaltigen Grundtonbereich offerieren (durch wandnahe Aufstellung kann man diesen Faktor etwas abschwächen), erzeugen aber ein homogenes und recht dichtes Klangfeld. 
  • Elements of Live, Copenhagen, Tiesto, DTS-HD Master Audio: Bei "Traffic" (BD 2) sorgt erneut der Subwoofer für Furore, denn er hat keine Probleme, einen harten, nachdrücklichen Kickbass zu erzeugen. Sogar der zweite, im Frequenzspektrum weiter unten liegende Bassanteil wird korrekt herausgearbeitet - Respekt. Der Hochtonbereich agiert verhalten - dem ambitionierten Anwender ist hier die Strahlkraft zu gering. Dafür bleibt das HD Theater 500 stets auf der sicheren Seite und neigt nicht dazu, ins Aggressive abzudriften. Der Aufbau des Songs kommt sehr gut zur Geltung. Die vier Satelliten und der Center offerieren ein prima Klangpanorama. In Ansätzen löst sich der Sound sogar etwas von den Lautsprechern. Die Pegelfestigkeit weiß ausnahmslos zu überzeugen, wer denkt, man könnte den bescheiden dimensionierten Komponenten nicht kräftig einschenken, wird angenehm enttäuscht - man kann ruhig mit deutlich gehobener Lautstärke operieren, ohne einen Einbruch bezüglich der Souveränität herbei zu führen. Die Surroundklangkulisse tritt lebendig und entschlossen auf - die Effekte werden weit in den Hörraum hineingeschleudert. Am Ende des Songs, beim Übergang zu "Back in Your Head", schlägt der aktive Basslautsprecher dann aber durch. Der gleichermaßen harte wie tiefe Bass überfordert den kleinen Bassisten - das geht anderen Woofern in dieser Preisklasse aber nicht anders. Dreht man den Pegel zurück, schafft es der Klipsch-Sub, auch den tiefen Bass umfassend wiederzugeben. 
  • Stirb Langsam 4.0, DTS-HD Master Audio: Im 5. Kapitel tobt der Kampf um die Wohnung von Matthew Farrell - und die MP-Salven werden sehr druckvoll von der Klipsch-Anlage wiedergegeben. Allerdings schaffen es die kleinen Satelliten sowie der Center nicht, den Stimmen überdurchschnittlich viel Ausdruckskraft zu verleihen, das ist ein Tribut an das Miniaturformat der Satelliten. Die Verständlichkeit vokaler Elemente sowie deren Einordnung in die Gesamtakustisch ist allerdings sehr zu loben. Kleine Effekte wie das Wechseln des Magazins an McLanes Handfeuerwaffe sind gut eingearbeitet. Tonal überzeugt der gute Übergang vom Mittel- in den Hochtonbereich. Im Bassbereich agiert der aktive Subwoofer noch lange souverän - wenn man es mit dem zugeführten Pegel übertreibt, schlägt er dann aber durch. Als McLane den Feuerlöscher zur Explosion bringt, erfolgt die Detonation noch bei Pegeln über Zimmerlautstärke voluminös und nachdrücklich. Die Wechsel zwischen Front- und Surroundklangkulisse erfolgen bei durchlaufenden Effekten schnell und sauber. 
  • Casino Royale, PCM 5.1: Hier gefällt der kleine Subwoofer erneut sehr gut, schon direkt in der Schwarz-/Weiß-Sequenz zu Beginn ist der Tiefgang ebenso prima wie das Volumen. Die Stimmen von Bond und dem Sektionschef sind ordentlich ins Gesamtgefüge integriert. Im 2. Kapitel, welches auf Madagaskar spielt, hört man die tosende Menge recht klar. Das Piepsen, als der Bombenleger eine SMS von seinen Auftraggebern erhält, kommt gut zum Ausdruck. Als der Bombenleger erkennt, dass MI6 Agent Carter hinter ihm her ist und er flüchtet, setzt der Music Score gekonnt mit Wucht und Nachdruck ein. Die erbarmungslose Jagd, die 007 und den Bombenleger auf eine Großbaustelle mit regen Treiben führt, gibt das effektfreudige Ensemble dynamisch wieder. Der aktive Subwoofer arbeitet die Wucht des Aufpralls, als der Geheimagent mit dem Radlader Teile des Rohbaus rammt, sehr nachdrücklich heraus. Kleine akustische Einzelheiten werden voll befriedigend eingebunden.

Der kompakte aktive Subwoofer ist erstaunlich leistungsfähig

Kurze Zusammenfassung - akustisch Wichtiges über das Klipsch HD Theater 500:

  • Tonalität/klangliche Auslegung: Im Bassbereich wird ordentliche Gas gegeben, die Mitten sind leicht zurückversetzt, was auch daran liegt, dass man mit den kleinen Gehäusen keinen vollen, prägnanten Grundtonbereich hinbekommt. Die Höhen sind gut verständlich und weisen eine brauchbare Räumlichkeit auf, sind aber relativ "sanft" abgestimmt. Allzu viel Brillanz darf nicht erwartet werden. 
  • Stimmwiedergabe: Ordentlich - Sensationen bleiben aber verständlicherweise aus, da den Stimmen aufgrund der konstruktiven Rahmenbedingungen nicht allzu viel Charisma mitgegeben wird. 
  • Loslösung des Klangs vom Lautsprecher: Für so kleine Lautsprecher beachtlich - in Ansätzen findet eine Loslösung statt. 
  • Grob- und Feindynamik: Prima Grobdynamik, Feindynamik absolut gesehen befriedigend, in Relation zur Preisklasse aber gut bis sehr gut. 
  • Räumlichkeit im Front- und im Surroundbereich: Die kleinen Lautsprecher bieten eine tadellose Räumlichkeit. Der Hörraum sollte zur optimalen Entfaltung aber nicht größer als knapp über 20 Quadratmeter sein. 
  • Pegelfestigkeit: Sehr gut. 
  • Wirkungsgrad: Ordentlich, aber nicht überdurchschnittlich - man sollte daher schon mindestens einen AV-Receiver der unteren Mittelklasse (Marktpreise ab ca. 450 EUR) als Partner setzen. 
  • Aufstellung: Zu tief sollte man die kleinen Satelliten nicht montieren bzw. aufstellen. Auf Ohrhöhe untergebracht, sind die Ergebnisse prima. Den Center am besten leicht nach oben anwinkeln, dass er in Richtung des Auditoriums weist.

Konkurrenzanalyse

  • Infinity PHI 51: Neutraler ausgelegt und preiswert zu erwerben ist das Infinity PHI 51. Allerdings erscheint der kleine aktive Subwoofer als zwar recht präziser, aber nicht allzu durchsetzungsfreudiger Kandidat. Hier leistet der Klipsch-Bass hörbar mehr. Er ist zudem pegelfester und hat mehr Tiefgang. 
  • 5 x Nubert nuBox 101 plus aktiver Subwoofer nuBox AW-441: Mehr kostet auch mehr - dass diese Maxime oft zutrifft, beweist das Nubert-Ensemble für 1004 EUR. Der aktive Subwoofer ist ebenfalls sehr kompakt, verdaut aber deutlich höhere Pegel und spielt ausgesprochen neutral. Die fünf identischen nuBox 101 liefern ein klares und dichtes Klangbild. In der 1000 EUR-Liga verdient sich das Nubert-Set daher nach wie vor Bestnoten, das kleine Klipsch-Ensemble aber schlägt sich für über 300 EUR weniger (zieht man den Straßenpreis mit ins Kalkül, ist die Differenz noch größer) auch wirklich wacker. Und über 300 EUR sind für viele Anwender eine Menge Geld - so kann man sich hierfür beispielsweise schon einen guten Bluray-Player wie den Pioneer BDP-320 oder den Sony BDP-S560 - WLAN und schnelle 
  • Onkyo HTX-22HD: Einen ganz eigenen - und erfolgreichen - Weg beschreitet Onkyo mit dem sehr preiswerten HTX-22HD Heimkinosystem. Für 498 EUR (2.1-Basissystem plus Surrounderweiterung) wird nicht nur ein 5.1 Subwoofer-/Satellitensystem geboten, sondern auch noch integrierte Decoder für die aktuellen HD-Tonformate. Sogar ein Audyssey-Einmesssystem ist mit an Bord. Klanglich erzielt die Onkyo Lösung in Anbetracht des Kaufpreises hervorragende Leistungen. Der Klipsch-Woofer ist aber kraftvoller, zudem wirkt das Klangbild, welches das HD Theater 500 offeriert, geschlossener und homogener. 
  • Teufel 5.1-Design-System Motiv 3: Das Teufel-Set agiert für den Kaufpreis und die relativ einfache Konstruktion sehr gekonnt. Der ultrakompakte Subwoofer verfügt über ordentlich Kraft und Nachdruck. Der Klipsch-Woofer kann aber - was man in Anbetracht des höheren Kaufpreises auch erwarten kann - noch eine "Schippe drauflegen": Etwas mehr Tiefgang und Dynamik sind zu verzeichnen. Teufel setzt auf fünf identische Center - bei Effekten und Stimmen, die vorn aus der Mitte kommen, hat bezüglich Durchsetzungskraft, Abstrahlwinkel und Prägnanz der Klipsch-Center die Nase vorn. Ohne Frage aber stellt das kleine Teufel 5.1 Set für den enorm kleinen Kaufpreis eine besondere Empfehlung dar. 

Absolute Einordnung

  • Für Räume bis knapp über 20 Quadratmeter - das klassische Ein-Zimmer-Appartment oder das Home Office - sehr gut geeignet.
  • Für die Preisliga exzellenter aktiver Subwoofer. Erst Sets der ab 1.000 EUR-Klasse bringen oft bessere Bassisten mit.
  • Für Anwender mit normalen akustischen Ansprüchen sehr gut geeignet. Der Sound ist sehr angenehm und harmonisch, es fehlen aggressive Elemente. Dies ist auch dem Langzeithören zuträglich. 
  • Für Anwender, denen ein brillanter Hochtonbereich oder eine sehr gute Detaillierung wichtig ist: Preisklasse wechseln und deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. 
  • Bilanzierend ein aus klangqualitativer Sicht sehr ausgewogenes System für den versierten Ein- und Aufsteiger. 

Fazit Klang

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Gesamt-Fazit 

Wer ein optisch elegantes, preislich erschwingliches 5.1-Set sucht, das sich akustisch in kleineren Hörräumen gut schlägt, wird im HD Theater 500 den passenden Partner finden. Mit angenehmer, harmonischer Akustisch, guter Dynamik und einem leistungsstarken aktiven Subwoofer haben die US-Boxenbauer ein sehr attraktives Paket geschnürt. Auch die Verarbeitung ist ordentlich. 

Kompaktes, harmonisch klingendes und pegelfestes System mit eleganter Optik - bestens geeignet für die Wohnraumintegration und für versierte Aufsteiger

Mehrkanal-Lautsprechersets Einsteigerklasse
Test 12. November 2009

+ Pegelfest
+ Aktiver Subwoofer mit tadellosem Tiefgang und ordentlichem Nachdruck
+ Gute Räumlichkeit
+ Harmonischer Klang
+ Center im Querformat
+ Prima Verarbeitung

- Hochtonbereich zurückhaltend
- Klemmanschlüsse

Aktuelles Amazon Bundle-Angebot: Klipsch HD Theater 500 und Sony PS3 Slim Bundle

Test: Carsten Rampacher
Datum: 12. November 2009