XXL-TEST: Panasonic 3D-Plasma TX-P50VT20 - visuelle Performance und Multimedia-Vielfalt in neuer Dimension?

08.06.2010 (cr/phk)

Verwendetes PC-Equipment powered by www.notebooksbilliger.de

Einführung

Für 2599 EUR bietet Panasonic das 3D-fähige 50-Zoll-Plasma TX-P50VT20 an. Neueste Picture-Processing-Technologien und sorgfältige Entwicklung sollen ein überragendes Bild bei nativer Zuspielung von 3D-Bildsignalen garantieren. Auf eine eingebaute Wandlung von 2D- auf 3D-Signale verzichtet Panasonic bewusst - der Fokus liegt auf einer optimalen Wiedergabe echten 3D-Contents. Im Zusammenspiel mit dem DMP-BDT300 (Bericht folgt in Kürze) sollen so eindrucksvolle visuelle Erlebnisse möglich sein. Panasonic aber sieht nicht nur einen 3D-Imageträger im VT20, sondern auch das beste bislang produzierte 2D-Plasma. Um diesen Zielen gerecht zu werden, installierte man den "High Contrast Filter Pro", der auch bei Tageslichteinfall leuchtstarke Bilder garantiert. Neu entwickelt wurde auch der HD-Multituner für  DVB-S, DVB-T und DVB-C bietet vielseitige Empfangsmöglichkeiten und unterstützt sowohl HD+ als auch CI Plus. Ein Video-EQ mit verschiedenen Bildfeldern gehört ebenso zur Ausstattung wie zwei professionelle ISF-Betriebsarten. Mit Server-Streaming, USB-Anschluss und SD Card Reader gibt der VT20 auch im multimedialen Bereich eine eindrucksvolle Figur ab. Was Panasonics Premium-Plasma im Praxisbetrieb leistet, lesen Sie hier.  

Verarbeitung

Exakte Passungen, solider Standfuß

Ordentliche Spaltmaße

Panasonic verwendet die 3D-Technologie von RealD

Saubere Passungen

Anschlüsse auf der Rückseite

Vier ruhig laufende aktive Lüfter auf der Rückseite

Bestens bekannte Fernbedienung

Video zur Verarbeitung

 

Der TX-P50VT20 ist sauber verarbeitet, das Gehäuse punktet mit hoher Oberflächenqualität und zeitlosem Design. Die Spaltmaße fallen gering aus. Der Standfuß erscheint zwar klein, bietet aber trotzdem tadellosen Halt. Die Anschlussterminals sitzen fest. Die mitgelieferte Fernbedienung ist für die Preisklasse aus qualitativer Sicht als durchschnittlich zu bezeichnen.  Die mitgelieferten 3D-Brillen sitzen gut und bequem, die Verarbeitung ist sauber. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

3D-Equipment in der Übersicht

2 Brillen, 1 Sender und versch. Adapter

Panasonic TY-EW3D10

Frontansicht

Beiliegend verschiedene Adapter zur persönlichen Anpassung

Anschlüsse

Hinten befinden sich Netzwerkbuchse sowie der Sat- und der Kabel-Tuner-Anschluss. Ebenso gibt es 3 HDMI-Buchsen (1.4) plus einem Komponenteneingang (analog, plus 2-Kanal Stereo-Analog-Eingang). Ein digitaler und ein analoger Audioausgang und ein PC-Eingang (D-Sub) finden sich ebenfalls. Seitlich sind 2 USB-Eingänge, ein SD-Cardreader sowie ein weiterer, vierter HDMI-Eingang untergebracht. Ein FBAS-Eingang plus 2-Kanal Stereo-Analog sowie ein 3,5 mm Kopfhörerausgang ergänzen die Bestückung.  Nur ein Vorverstärkerausgang für den Anschluss eines aktiven Subwoofers fehlt. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Konfiguration, Setup und Bedienung

Die bestens bekannten Panasonic-Menüs sorgen auch beim VT20 für ein einfaches Handling. Bezüglich der 3 verbauten Tuner kann man über die "TV" Taste auf der Fernbedienung den gewünschten Tuner einstellen, das Setup für Sendersuchlauf etc. greift immer auf den gerade aktiven Tuner zurück. Der automatische Suchlauf im DVB-S-Betrieb dauert, wählt man die Option "ausführlich" anstatt "schnell", eine gute halbe Stunde (etwas weniger als die vom VT20 angegebenen 40 Minuten), dafür werden auch viele Sender gefunden, während bei Wahl der Option "schnell" nach knapp 10 Minuten kaum brauchbare Sender entdeckt wurden. Der Video-EQ und das Ton-Setup sind einfach verständlich und bieten eine nicht zu üppige Parameterauswahl. Schnell ist der Panasonic auch ins Heimnetzwerk integriert (kabelbasiert). Die ebenfalls bestens bekannte Fernbedienung liegt gut in der Hand, die Reichweite und der Arbeitswinkel begeisterten bei unserem Testexemplar aber nicht restlos. Gesamtnote: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Hauptmenü

DVB-S Autosetup

Tuningmenü DVB-S

Setup

Setup-Verbindungseinstellungen

Toneinstellung

Eingangswahlmenü

Multimedia-Funktionen

MediaPlayer

Streaming von JPEGs von einem Media Server

Musikwiedergabe vom USB-Stick

Tool-Leiste

Der VT20 weist eine Vielzahl an Multimedia-Funktionen auf, die sich allesamt durch das praxisgerechte Handling auszeichnen. Als erstes unterstützt natürlich auch dieses Plasma die "Viera Cast" Funktionen mit direktem Zugriff bei bestehender Netzwerkverbindung auf verschiedene Internetdienste. Abrufbar mit neuester Firmwareversion sind:

  • Dailymotion

  • Skype

  • tagesschau.de

  • YouTube

  • Q-Tom - dein persönliches Musikfernsehen

  • Eurosport

  • bild.de

Die Ladezeiten sind (bei DSL 6000, kabelbasiertes Netzwerk) recht kurz. Nach 7 Sekunden war tagesschau.de komplett verfügbar. Die Bildqualität der eingebundenen Videos (getestet: tagesschau.de, Eurosport) ist wirklich gelungen. Die Wiedergabe ist praktisch ruckelfrei, es ist nur geringes Flimmern festzustellen. 

Des Weiteren ist es möglich, Daten von Home Servern, die sich im Netzwerk befinden, zu streamen. Mit folgenden Formaten war dies möglich (Auswahl):

  • Musikdateien im MP3-Format

  • DivX-AVI-Videodatei (SD), 43:45 Minuten lang, relativ langes Buffern

  • MPEG1 Video

  • MPEG2-PS auch in HD

  • MP4-Videos

  • Bilder im jpeg-Format

Die Bedienung der Media Player Benutzeroberfläche gestaltet sich sehr einfach. Die Ladezeiten sind generell bei längeren Videos (ab ca. 30 Minuten)

Auch kann der VT20 Dateien, die auf einem USB-Stick gespeichert sind, wiedergeben. Die Fenster im Viera Tools Menü "Photo, "Video" und "Music" sind dafür zuständig. Von USB gab der Panasonic folgendes wieder (Auswahl):

  • DivX-AVI-Video (SD)

  • JPEG-Fotos

  • MP3-Audiodateien

Als weitere Medien-Abspielmöglichkeit ist ein SD Card-Einschub vorhanden. Von SD Card werden Musik (MP3) und Bilddateien (jpeg) wiedergegeben. Auch DivX-AVI-Videos werden erkannt und abgespielt. 

 

3D- und Multimediafunktionen: Shortcut "Viera Tools" auf der Fernbedienung

Fazit

Insgesamt weist der Panasonic TX-P50VT20 umfangreiche und praxisgerechte Multimediafeatures auf. Home Server und PCs unter Windows7 Ultimate und unter Twonky Media wurden sehr gut erkannt. Auch ein Server, der mit Windows Home Server/Windows Media Connect ausgestattet ist, erkannte der VT20. Gesamtnote: Hervorragend.

Test-Equipment
Bildqualität

Video-EQ

Video-EQ

  • Modus: Dynamik, Normal, Kino, THX, Spiel, Foto (bei 3D fehlen THX und Foto, dafür kommt der "TrueCinema" Modus hinzu. Aktiviert man die ISF Einstellungen, kommen noch die beiden Modi "Professionell 1" und "Professionell 2" hinzu). In den Modi können unterschiedlich viele Parameter verändert werden, so kann man z.B. bei "TrueCinema" den Farbton nicht verändern, er bleibt immer leicht erdig-warm, während im "Kino" Bildprogramm der Anwender die Wahl hinsichtlich der Farbtemperatur hat). 
  • Kontrast
  • Helligkeit
  • Farbe
  • Schärfe
  • Farbton (normal, kühl, warm)
  • Colour Management ein/aus
  • Umkehr Film ein/aus
  • Eco Modus 
  • P-NR (Picture Noise Reduction) aus/niedrig/mittel/hoch
  • Bild in Bild
  • Panel ein/aus
  • Grundeinstellungen zurücksetzen

Aktiviert man im Submenü "Setup" die Einstellung "Erweitert isfccc", offenbaren sich im Bildmenü unter dem Punkt "erweiterte Einstellungen" weitere Parameter:

  • Weißabgleich R,G,B
  • Grauabgleich R,G,B
  • Gammakorrektur mit Werten von 1,8/2,0/2,2/2,4/2,6 plus S-Kurve

Insgesamt eine praxisgerechte, wenn auch nicht enorm üppige Parameterauswahl. 

3D-Wiedergabe bei Zuführung nativen 3D-Materials

Der Panasonic TX-P50VT20 verfügt über keine Umwandlungsmöglichkeiten von 2D- in 3D-Material. Konkurrenten von Sony und Samsung beherrschen dies. Panasonic begründet das Fehlen dieser Funktion damit, dass man den Kunden einen rundherum überzeugenden qualitativen Einstieg in die 3D-Welt offerieren möchte - und die Güte des 3D-Erlebnisses nimmt bei einer unzureichenden Wandlung von 2D in 3D deutlich ab, so dass der Consumer von den Möglichkeiten, die eine dreidimensionale Bildwiedergabe bietet, nur einen Bruchteil mitbekommt und unter Umständen sehr enttäuscht sein könnte. Daher hat Panasonic bei der ersten Generation die exzellente Wiedergabe nativ zugespielten 3D-Materials bei der Entwicklung fokussiert, um ein bestmögliches 3D-Erlebnis zu realisieren.

Die einstellbaren 3D-Parameter sind entweder im "Viera Tools" Menü per Shortcut aufzurufen oder aber im Grundmenü unter Setup --> 3D Einstellungen zu finden. Verfügbar sind:

3D-Einstellungen

  • 3D Eyewear ein/aus
  • 3D-Signalformat auto/nebeneinander/untereinander/nativ
  • Links/Rechts Austausch normal/Austausch
  • Diagonallinienfilter ein/aus
  • Sicherheitshinweis für das Betrachten von 3D-Inhalten

Getestet mit 3D-Blu-ray "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen" und Wireworld HDMI 1.4-Kabel

  • Intensität der dreidimensionalen Wirkung (Tiefenstaffelung, Gesamtplastizität, Körperplastizität, empfundene Räumlichkeit): Hervorragend - es entsteht der Eindruck, aus räumlicher Sicht mitten im Geschehen zu sein. Auch Figuren und kleine Gegenstände erscheinen wie greifbar und "fallen" nicht bei genauerem Hinsehen zusammen auf zweidimensionales Format. 
  • Gebotene Bildruhe (Fehler durch Flimmern oder Zittern bzw. Sync-Probleme Sender - Shutterbrille, Variante der Shutterbrille): Exzellent - das ruhigste und stabilste 3D-Bild, das wir bislang gesehen haben. 
  • Bewegungsdarstellung (Flüssigkeit, Nachzieheffekte ja/nein, Bewegungsunschärfen ja/nein, Bewegungsauflösung: Auflösungsverluste ja/nein, 3D-Effekt innerhalb  des Bewegungsablaufs, Differenzierungsfähigkeit bei parallel ablaufenden Bewegungen in unterschiedlichen Bildebenen): Auch hier verteilen wir Bestnoten. Die Bewegungsdarstellung ist in nahezu allen Ebenen hervorragend. Minimale Nachzieher gibt es lediglich bei Bewegungsabläufen in sehr weit hinten angeordneten Bildebenen. 
  • Ghosting (Gleichzeitige Darstellung von linken und rechten Bild. Dies bedeutet, dass die Information für das linke und das rechte Auge, welche bei getrennter Anlieferung überhaupt erst den gewünschten 3D-Effekt sicher stellen, sich überlappen. Visuell macht sich dies durch sogenannte "Geisterbilder"/Ghosting bemerkbar): Vorbildlich - bei uns im Testbetrieb kam es nur zu kaum wahrnehmbarem, selten auftretenden Ghosting. Der normale Betrachter ohne Erfahrungen wird überhaupt kein Ghosting ausmachen können. 
  • Helligkeitsverluste durch die aktive Shutterbrille, welche mit merklichen Verlusten der Kontrastdynamik in dunklen und hellen Bildbereichen verbunden sein können: Das Bild wird durch die aktive Shutterbrille merklich dunkler. Das Bildprogramm "normal" ist im 3D-Modus aufgrund des deutlichen milchigen Schleiers und des üppigen Kontrastverlustes nicht zu verwenden. Wir raten zu "Kino" oder "TrueCinema". Aufgrund der Fähigkeit des VT20, feine Kontrastunterschiede exzellent herauszuarbeiten, halten sich trotz der deutlich verringerten Bildhelligkeit die Differenzierungsverluste in Grenzen. 
  • Farbverfälschungen durch das Brillensystem. Farben werden im Vergleich mit Konkurrenzsystemen nur sehr gering verfälscht - ein leicht erdig-brauner Einschlag ist wahrnehmbar. 
  • Übertragungsstabilität über HDMI 1.4: Perfekt - keine Aussetzer. 
  • Reichweite des Senders zwecks stabilem Sync zwischen Shutterbrille und TV: Absolut ausreichend.
  • Betrachtungswinkel des Panels: Herausragend.
  • Unempfindlichkeit gegen Bewegungen mit dem Kopf: Erstaunlicherweise ist der VT20 beinahe immun gegen alle Arten von Kopfbewegungen, das 3D-Bilderlebnis bleibt in vollem Umfang erhalten. 
  • Unempfindlichkeit gegen Restlichtquellen im Aufstellungsraum, Tageslichttauglichkeit
  • Flimmern des Gesamtsystems: Sehr gering.
  • Tragekomfort der Brille: Hoch - auch längere Sessions lassen die Brille nicht unbequem werden. Zudem liefert Panasonic verschiedene Aufsätze zum individuellen Anpassen mit.
  • Eignung der Shutterbrille für Brillenträger: Problemlos kann die Shutterbrille auch von Brillenträgern verwendet werden 
  • Veränderung der grundsätzlichen Displayparameter im Vergleich zum konventionellen 2D-Betrieb: Helligkeit nimmt ab, Kontrastdifferenzierung im Dunkeln nimmt leicht ab, Farben bekommen einen stärker sichtbaren erdig-braunen Einschlag. Zudem sollte man 3D-Material mit Eyewear bei gar keinem bis geringem externen Lichteinfall konsumieren, da das Bild bei deutlichem externen Lichteinfall zu dunkel wirkt. 

3D-Vergleiche

Wir konnten bereits ein Vorserienmodell des Sony 46HX9 und ein Seriengerät des Samsung UE46C8790 im 3D-Betrieb betrachten - somit sind wir in der Lage, nun interessante Vergleiche zu ziehen. Was die Wiedergabe von nativem 3D-Material angeht, ist der Panasonic VT20 derzeit nicht zu schlagen. Bis ins kleinste Detail werden auch hintere Ebenen modellliert, zudem taucht das gefürchtete Ghosting praktisch nicht auf. Kaum noch zu erwähnen ist, dass beim Plasma auch der Blickwinkel nahezu perfekt ist. Die Farbverfälschungen und der Kontrastverlust durch das aktive Shutterbrillen-System fallen beim VT20 am geringsten aus. Klar - auch hier wird das Bild dunkler und es kommt zu Kontrastverlusten, aber im Vergleich zur Konkurrenz fallen diese gering aus. Auch ist der VT20 relativ unempfindlich gegenüber Kopfbewegungen. Der Samsung UE46C8790 besticht mit einem für einen LCD sehr guten Blickwinkel und mit einem in den vorderen Ebenen sehr scharfen Bild, die Farbverfälschungen und das Ghosting fallen aber hier stärker auf. Der sehr gute Schwarzwert des Samsung kommt auch im 3D-Betrieb ausgezeichnet zur Geltung. Der Sony 46HX9 agiert schon als Vorserienmodell gekonnt - so scharf und Ghosting-frei wie das Bild des VT20 ist das Sony-Bild aber nicht, zudem wird das Bild durch die Shutterbrille im Vergleich zum 2D-Betrieb deutlicher dunkler. Der Betrachtungswinkel ist beim  Sony 46HX9 nicht perfekt. Dafür ist die Körperplastizität beinahe so gut wie beim Panasonic. Also ist der Panasonic VT20 der absolute 3D-Überflieger? Wenn es um die Wiedergabe von nativem 3D-Material geht, kann man dies behaupten, aber eine Wandlungsfunktion, mit deren Hilfe 2D- in 3D-Material konvertiert werden kann, ist beim Panasonic nicht vorhanden. Wir verstehen absolut, dass Panasonic eine exzellente Wiedergabe von nativem 3D Material bei der Entwicklung fokussiert hat - denn wenn diese nicht überzeugt, dann wird der Anwender denken, die Technik würde nicht beherrscht. Leider aber ist das Angebot an 3D-Software derzeit sehr gering, und in diesem Jahr wird auch nicht viel Weltbewegendes auf den Markt kommen. Der VT20-Besitzer kann sich damit trösten, dass er die vorhandenen 3D-Titel in überragender Qualität genießen kann, und damit, dass er den praktisch besten derzeit erhältlichen Flachbildschirm für die 2D-Wiedergabe sein eigen nennt. Wer auf eine sehr gute 2D in 3D Wandlung Wert legt, sollte sich den Sony 46HX9 genauer ansehen - er schafft bei der Wandlung von 2D in 3D erstaunliche Ergebnisse: Das Bild ruckelt kaum, die Gesamt- und die Körperplastizität sind tadellos, und zudem werden die verschiedenen Ebenen gut auseinander differenziert.  Auch der Samsung UE46C8790 macht ein prima Bild - scharf und mit guter Tiefenwirkung. Mit der 2D auf 3D Wandlung werden nicht nur Liebhaber von Film- und TV-Sendungen angesprochen - auch Gamer können ihre konventionellen 2D Games in 3D konvertieren lassen und sich über ein plastisches, gut durchmodelliertes Bild freuen. 

Blu-Ray 2D, Fluch der Karibik 1

Als das große Galionsschiff zu Filmbeginn aus dem unheimlichen, dichten Nebel auftaucht, zeigt der VT20, was an Bildgüte derzeit möglich ist. Viele Flachbildschirme stellen scharf und detailreich dar - das allein würde kein Alleinstellungsmerkmal darstellen. Aber mit einem so Kino-gemäßen Bildeindruck, einer solchen Natürlichkeit auch bei der Einarbeitung kleinster Details und so feinfühliger Kontrastdynamik kann kaum ein anderes Bildwiedergabegerät, ganz gleich welcher Größe und Preisklasse, mithalten. Die Galionsfigur wird in praktisch allen Details gezeigt, das Gold wirkt realistisch und nicht zu matt oder zu glänzend. Die Kontrastverhältnisse innerhalb des Segels sind so sensibel, dass praktisch jede Falte und jede Gebrauchsspur sichtbar wird. Schon von Weitem ist die kleine Elisabeth an der Reling präzise auszumachen. Als das Schiff näher kommt, sieht der erfahrene Anwender, wie sauber der Panasonic auch die verschiedenen Taue zur Geltung bringt, hier kommt es nicht zu Artefaktebildungen. Die Schrift in der Galionsfigur ist genau zu erkennen. Die unterschiedlichen Holzöberflächen (glänzend - Reling, matter - Schiffsrumpf) werden optimal zur Geltung gebracht. Im 2. Kapitel nimmt Piratenkapitän Jack Sparrow Kurs auf Port Royal. Hier begeistern das satte Blau des Himmels und die Darstellung des schrottreifen Bootes - die vielen "Kampfspuren" am Bootsrumpf und das eindringende Wasser werden differenziert und plastisch gezeigt. Als das Gesicht des Piraten im Großformat erscheint, zeigt sich die superbe Kontrastdynamik bei der Wiedergabe von Schurrbart und Rastazöpfen sowie an den Gebrauchsspuren des Hutes. Als Sparrow die Skelette der zur Warnung aufgehangenen Piraten passiert, modelliert der VT20 ein eindrucksvolles Panorama heraus, die Felsstrukturen hinter den Knochen sind präzise sichtbar, die Hell-/Dunkel-Differenzen sind fein nivelliert. Als Jack dann letztendlich doch noch in Port Royal einläuft, ist das links in der Hafeneinfahrt befindliche Segelschiff, auf dem reges Treiben herrscht, in nahezu allen Einzelheiten zu erkennen. Der TX-P50VT20 strukturiert das Geschehen detailreich bis ins Hinterland durch, ohne dass sich Unschärfen oder Artefakte ins Bild mischen. Kurz darauf beweist der VT20 dann, dass er sich von praktisch allen Konkurrenten zu distanzieren weiß: Bei der Kamerafahrt über die Festungsanlage zeigt er, was wirkliche Bildruhe und echte Stabilität bedeuten. Der Wachsoldat auf dem Turm wird zitterfrei und ohne Bewegungsartefakte wiedergegeben, auch das Gemäuer scheint stabil und scharf. So gut haben wir diese Sequenz bislang noch nicht gesehen.


Blu-ray 2D, Casino Royale

Selten so stabil haben wir die Kamerafahrt über der Kampfarena gesehen. Im nativen 24p¬-Modus bleiben jegliche geschwungenen Linien der Schatten spendenden Tücher stabil und sauber und zeigen keinerlei Anzeichen von Zittern. Die guten Ergebnisse werden auch bei einer hohen Anzahl an bewegungsschnellen Objektkanten erzielt, keinerlei Nachzieher können wir bei der hohen Anzahl an flinken Handbewegungen erkennen. Gleichzeitig empfinden wir die gebotene Tiefe und Plastizität als herausragend, sowohl in der Panorama-Einstellung von oben als auch in der Nahaufnahme der kämpfenden Tiere: Die kontrastreiche Darstellung der äußeren Bildbereiche ermöglicht ein dynamisches und lebendiges Bild mit herausragender Objektplastizität. Die exzellente plastische Wirkung wird durch das hohe Detailvermögen und die Schärfe, tadellos erkennbar an Schlange und Frettchen, natürlich noch verstärkt. Das alles schafft der VT20 bei hoch authentischen Farben und echtem Filmgefühl. Der verkohlte Holzbalken stellt fast nur noch das Sahnehäubchen dar: In Perfektion stellt er die minimalen Schwarz-/Grau Differenzierungen der Holzstruktur detailliert dar und verschluckt keine Nuancen. Die folgende Jagd durch den Dschungel birgt keine negativen Aspekte, nach Erklimmen der Rohbaustelle kulminiert die Hatz im Kampf auf dem Kranausleger und beendet das zweite Kapitel mit einem weiten und gestaffelten Ausblick auf den Ozean.

Gaming Gran Turismo V Prologue & Heavy Rain 720p60

Im Gaming-Modus erzielt der Panasonic VT20 weitere positive Rezensionen. Hoch dynamisch glänzen die Farben im Spiele-Modus, aber auch für längere Zockrunden ist die Einstellung empfehlenswert: Da der Kontrast nicht zu extrem angezogen wird, sind die Augen auch nach einer etwas länger dauernden Zockrunde nicht überanstrengt. Gerade bei Heavy Rain dient auch die nicht zu brillierende Farbeinstellung für ein authentisches Spielerlebnis. Nicht nur die Darstellung gefällt uns am VT20, auch die Geschwindigkeit des Panels können wir mit einer guten Beurteilung versehen, während wir im Hochgeschwindigkeitsrausch über die GTV strecken rasen werden unsere Befehle sofort und ohne Verzögerung umgesetzt. Wir halten das Plasma-Gerät für komplett spieletauglich, jegliche altbekannten Vorurteile können wir nicht bestätigen. Der tadellose Blickwinkel dient als weiterer Pluspunkt. 

DVD

Upconversion, AVEC Professional Test DVD, Video-Material 576i -> 1080p

  • Laufende Schriften vor dreifarbigen Hintergrund: Exzellent - stabil und sicher werden die Schriften in allen Geschwindigkeiten wiedergegeben. Es kommt nur zu sehr geringen Nachzieheffekten. Hervorragende Weiß-Wiedergabe, sattes Rot, reines Blau. 

  • Pendel in verschiedenen Geschwindigkeiten: Auch hier erzielt der VT20 eine erstklassige Leistung, in dem er das Pendel in den verschiedenen Geschwindigkeiten stets scharf und ruckelfrei abbildet. Die Linie steht fest, nur ab und zu zittert sie ganz leicht. Das Innere des Pendels ist sauber differenziert.

  • Stadtbild Esslingen: Natürliche Farben, exakt passende Sättigung des Grüns der Bäume und Rasenflächen, gute Detaillierung und fester Bildstand sind hier zu beobachten. Die Kamerafahrten werden ruhig und ohne störende Unruhe absolviert

Upconversion Star Wars, Film-Material 576i -> 1080p: 

Enorm ruhig und praktisch ruckelfrei gleitet die gelbe Schrift durchs All. Begeisternd ist der tiefe, satte Schwarzwert. Das Gelb wird authentisch wiedergegeben. Die Schrift bleicht nur in Richtung der Ränder minimal aus. Bei Teilen der Schrift, die nach hinten wegrollen, kommt es zu leichter Wellenbildung. Plastisch und mit fließender Bewegungswiedergabe tritt kurz darauf der Sternzerstörer in Erscheinung´. Selbst an der Kommandobrücke und an den Buglinien zittert das Bild nicht. Die Schärfe ist natürlich - hier gibt es manchen Kontrahenten, der noch eine Idee mehr Schärfe herausholt, dafür aber wird nicht die unerschütterliche Stabilität des VT20 erreicht. Als die beiden Raumjäger von hinten ins Bild fliegen, werden die beiden Bewegungsabläufe - die schnellen Jäger und der sich langsamer bewegende Zerstörer - ausgezeichnet auseinander differenziert. Der Triebwerksstrahl des Zerstörers verschmiert nicht, und während die Jäger schnell nah der Oberfläche des Zerstörers vorbeifliegen, kommt es zu keinen Nachziehern. Als dann die beiden kleinen Raumschiffe nach unten in die Schlacht abknicken, schafft der Panasonic ein schönes Panorama mit exzellenter Tiefenwirkung bis hinunter auf die Planetenoberfläche. In der folgenden Schlachtszene überzeugen die stabilen Bewegungsabläufe und die hohe Tiefenwirkung des Bildes. Exakt trifft der VT20 die Hauttöne im Gesicht von Anakin Skywalker. Der Scaler erzeugt zudem kaum Rauschen, dadurch erscheint das Bild sauber und bringt einen "Quasi HD Look" mit. 

Insgesamt bietet der TX-P50VT20 eine überragende Upconversion, in dieser Güte schaffen unsere Testbeispiele viele, auch hochwertige, AV-Receiver, BD-Player und konkurrierende Flachbildschirme nicht. 

Digitaler HD-Satellitentuner

Hervorragendes Bild des HD Sat Tuners

Der eingebaute HD-Sat-Tuner begeistert durch sein gestochen scharfes und rauscharmes Bild. Langsame Kamerafahrten werden sorgfältig verarbeitet, es kommt zu keinen Nachzieheffekten. Nur sehr selten sind leichte Digitalisierungsartefakte (z.B. erscheint die Wange einer Person wie "gepudert") erkennbar - aber das ist Kritik auf höchstem Niveau. Insgesamt ist es erstaunlich, dass sich Panasonic immer weiter steigern kann hinsichtlich der Güte des eingebauten HD-Sat-Tuners - diesmal konnten die Plastizität und die Feindarstellung sogar im Vergleich zum TX-P42GW20 nochmals leicht gesteigert werden. Selbst, wenn z.B. ein Teilnehmer in einer Talkshow ein gestreiftes Hemd trägt, ist jeder einzelne Streifen ohne störendes "Ausbluten" genau sichtbar. Das ungewollte Ineinander Übergehen von Farben konnten wir nicht beobachten. Die Farben wirken sehr wirklichkeitsnah, zudem schafft es der VT20, verschiedene Bildebenen hervorragend zu differenzieren.  

Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Hervorragend - perfekt.

Klang

Nutzen wir "V-Audio ProSurround", ist der Klang für einen Flachbildschirm erstaunlich gut. Hier hat Panasonic eine deutliche Steigerung gegenüber den 2009er Modellen geschafft. Anflüge von Räumlichkeit sind gut herauszuhören, Stimmen ertönen klar und verständlich, zudem ist die Pegelfestigkeit völlig ausreichend. Der Klang ist mittlerweile erstaunlich lebendig. Leider fehlt ein Vorverstärkerausgang zum direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers.  Gesamtnote Klang in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Sehr gut - auzsgezeichnet. 

Konkurrenzvergleich
  • Panasonic TX-P42GW20: Für 1599 EUR (UVP) gibt es den GW20 auch im 50 Zoll-Format. Wer auf die 3D-Funktion verzichten kann und aufs Geld achtet, erhält ein Top-Plasma für einen sehr fairen Betrag. Der VT20 allerdings legt nicht nur seine 3D-Funktionalität in die Waagschale, sondern zieht auch bei der 2D-Wiedergabe sichtbar am GW20 vorbei: Noch mehr Kontrastdynamik in dunklen Bildbereichen, eine höhere Bildschärfe und noch mehr Plastizität schon im 2D-Betrieb beweisen, dass der VT20 aktuell das Plasma mit dem besten Bild ist. Die Upconversion von 576i Signalen ist noch etwas detailgetreuer und schärfer, zudem fällt das Scalingerungsrauschen noch eine Idee geringer aus. Auch das Plasma-typische leichte Flimmern fällt beim VT20 noch geringer aus - so gering, dass selbst Plasma-Gegner schwach werden können. 
  • Toshiba 55SV685D: Ein sehr gutes Angebot ist nach wie vor der große SV685D, der Filmmaterial, ganz gleich ob von BD oder DVD, überragend darstellt. Es gibt kaum einen anderen LCD auf dem gesamten Markt, der eine so flüssige Bewegungsdarstellung realisiert. Auch der Schwarzwert ist ausgezeichnet. Die 200 Hz Funktion ist die beste, die wir derzeit bei LCDs finden können. Der Vergleich mit dem VT20 zeigt aber, dass es immer noch besser geht - das Bild des Panasonic ist noch echter, dynamischer, facettenreicher. Auch wenn der 55SV685 sogar Plasma-Fans bekehren könnte, der modernere VT20 rückt die Verhältnisse wieder grade und setzt sich an die Spitze. Großbildverrückte WM-Fans aber können sich auch prima den Toshiba kaufen - denn für Marktpreise um die 2200 EUR gibt es nochmals 5 Zoll mehr Diagonale. 
  • Panasonic TX-P46Z1E: Panasonics Spitzenserie mit Aludesign und Wireless HD wird auch 2010 weitergebaut - zu weitaus günstigeren Konditionen. Für einen Marktpreis von rund 3500 EUR bekommt man das kleinere 46 Zoll Modell (alternativ ist der TX-P54Z1E in 54 Zoll erhältlich). Die exklusive Optik und die drahtlose Signalübertragung sind besondere Merkmale des Z1, der immer noch visuell zum Besten gehört, was gebaut wird. Das Bild des VT20 - obwohl deutlich preiswerter - wirkt aber noch plastischer und im Detail kontrastreicher. Das zeigt, dass die Technik nicht stehen bleibt - Panasonic treibt die Verbesserung der Bildgüte unermüdlich voran. 
  • Sony 46EX4: Der Sony kommt mit großer Diagonale zum Kampfpreis - der Markt ruft nur noch rund 820 EUR (!) für den tadellosen Sony auf. Hier sollten WM-Fans, die noch "in die Röhre gucken", zuschlagen. Der VT20 ist allerdings in allen Belangen deutlich besser, gerade was Schwarzwert und Bildtiefe angeht. Aber von der Preisdifferenz zwischen beiden TVs kann man gleich noch einen Kurzurlaub in Südafrika buchen - und auch, wenn die WM-Tickets vergriffen sind, kann man wenigstens die Natur genießen und mit den Elefanten um die Wette tröten. 
Fazit

Panasonic bietet mit dem TX-P50VT20 für 2599 EUR ein faszinierendes Produkt an, das den aktuellen Stand bezüglich möglicher Bildqualität in vielen Faktoren auf einen neuen Level hebt. Das optisch schicke und gut verarbeitete 50 Zoll-Plasma versteht sich dabei keinesfalls als eine nur auf die lupenreine 3D-Wiedergabe getrimmte Hightech-Maschine, sondern als allumfassender Bild- und Medienkönner. Er ist das bezüglich der nach wie vor grundsätzlich wichtigen 2D-Bildwiedergabe beste Plasma, das Panasonic bislang auf den Markt gebracht hat. Bildstabilität, Kontrastdynamik, Schwarzwert und Plastizität sind als vorbildlich zu bezeichnen. Herausragend schlägt sich der VT20, wenn natives 3D Material in Full-HD-Auflösung zugespielt wird. Körper- und Gesamtplastizität sind auf hohem Level, es kommt kaum zu Ghosting. Die Farbverfälschung durch die aktive Shutterbrille ist zwar spürbar, aber geringer als bei der Konkurrenz. Zudem ist Panasonics 3D-Technik weitgehend unempfindlich gegen Kopfbewegungen während des Filmgenusses. Der Video-EQ weist zwar nicht übertrieben viele Einstelloptionen auf, die enthaltenen sind aber einfach zu bedienen und sinnvoll. Zudem sind die Werksbildfelder schon so gut, dass kaum noch jemand manuell optimieren möchte. Wer ein 576i Signal einspeist, darf sich auf eine exzellente Upconversion freuen. Dabei ist es ganz gleich, ob das Material im Film- oder Video-Format vorliegt. Immer begeistern Scalingqualität und das saubere De-Interlacing für flüssige Bewegungsdarstellung.  Auch als Multimedia-Meister hat sich der TX-P50VT20 von seiner besten Seite gezeigt: Keine Fehlermeldungen, viele mögliche Wege zur Medienwiedergabe (Streaming vom Server, USB-Stick, SD-Card) sowie eine ordentliche Formatvielfalt sprechen für den Flachbildschirm. Die Bedienung ist trotz des Funktionsumfangs recht einfach. Somit können auch weniger versierte Anwender schon nach kurzer Zeit das volle Potential des TX-PVT20 nutzen. Insgesamt ist der VT20 ein Bildwiedergabegerät mit bestechenden Eigenschaften - nur das Fehlen einer Wandlung von 2D-Bildsignalen in 3D verhindert das "Masterpiece" für  den Ausnahme-Flachbildschirm 

Der Panasonic TX-P50VT20 brilliert im 3D- und im 2D-Betrieb gleichermaßen - so gut kann man 2599 EUR derzeit nirgendwo anlegen

Flachbildschirme Plasma Oberklasse
Test 08. Juni 2010

+ Erstklassige Darstellung von nativem 3D-Material
+ Bestmögliche 2D-Darstellung mit enormer Plastizität und Detaillierung
+ Hervorragende Upconversion von 576i Material
+ Sinnvolle Einstelloptionen und große Auswahl an Bildfeldern
+ Lange Lebensdauer des Panels (laut Werk 100.000 Stunden)
+ Ausgezeichnete Multimedia-Fähigkeiten
+ Gute Klangqualität
+ Schicke Optik

- Keine 2D in 3D Signalwandlung

Text: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Datum: 08. Juni 2010