TEST: Blu-ray Player Sony BDP-S760 - TrueHD/DTS-MA Dekodierung und barrierefreie Netzwerkintegration
04.02.2010 (phk)
Einleitung
Der mit Wireless-N ausgestattete große Bruder des Sony BDP-S560 bietet - neben den identischen Ausstattungsmerkmalen seines Geschwisters - Dolby TrueHD und DTS-HD Master-Dekodierung und dazu einen 7.1 Analog-Mehrkanalausgang. Das integrierte WLAN-Modul ist wie im BDP-S560 mit dem Wireless-Standard 802.11b/g/n versehen und bietet somit blitzschnelle, dennoch drahtlose, Datenübertragung. Die für Sony schon obligatorisch gewordene DLNA-Zertifizierung offeriert problemloses Foto-Streaming von einem Datenserver. Die tadellose Netzwerkintegration mit WLAN-Modul bringt zudem Vorteile in Bezug auf den Aufstellungsort, sowie Firmware-Aktualisierung via Internet und BD-Live Funktionen mit sich. Das preisgekrönte Xross-Media-Bar Interface ist wiederum mit an Bord und sorgt für optisches sowie benutzerfreundliches Wohlgefallen. Der S760 präsentiert sich als cinephiler Begleiter für Anwender mit hohen audiovisuellen Ansprüchen. Ausgestattet mit Merkmalen und Features aus Sony's 'enthusiastic' ES-Series versucht der S760 als neues Consumer-Flaggschiff höchste Ansprüche zu moderatem Preis zu bieten. Bei Marktpreisen um die 450 Euro fällt das eher schlichte Design weniger ins Gewicht, auch die limitierten Netzwerkfunktionen und die geringen Dimensionen plus Kunststoffmantel stehen dem High-End Anwärter im Weg. Sollte der neue Sony allerdings bei dieser Kalkulation audiovisuell an die Performance eines BD-S5000ES heranreichen scheint der Weg in anspruchsvolle cineastische Gefilde geebnet.
Verarbeitung
Bedienelemente an der Vorderseite
Kunststoffummantelung seitlich
Geräterückseite
Auf Punktmatrix-Look getrimmtes Segment-Display
Laufwerkslade offen
Der gummierte Fuß ist nicht zu unserer vollen Zufriedenheit
Fernbedienung mit übersichtlichem Layout
Der große Bruder des Sony
BDP-S560 hebt sich äußerlich größtenteils nur durch eine andere
Anschlussbestückung, dem Kopfhöreranschluss und der Kunststoffummantelung an
den Seitenteilen ab. Auch beim S760
ist die Laufwerkslade hinter einer Blende verborgen, vorne fällt der große
Kopfhörereingang im linken unteren Bereich auf, dieser sitzt wie die rückseitigen
Anschlüsse tadellos und lässt sich in seiner Position nicht verändern. Der
Tastendruckpunkt der Bedienelemente ist in Ordnung, auch das Ansprechverhalten
ist gut. Das integrierte Segment-Display ist für diverse
Wiedergabeinformationen ausreichend dimensioniert und auch durch die Blende
hindurch gut ablesbar.
Die Fernbedienung fällt unschwer erkennbar luxuriöser aus als
die des S560, eine leicht größere Dimensionierung liefert ein ansprechendes
Tastenlayout, zudem wurde in diesem Modell zumindest die unteren
beiden Drittel bernsteinfarben illuminiert. Gesamtnote Verarbeitung in Relation
zur Preisklasse: Ausgezeichnet.
Anschlüsse
-
HDMI
-
Komponente
-
FBAS
-
S-Video
-
Coax Digital Audio
-
Toslink Digital Audio
-
Stereo Cinch
-
Kopfhöreranschluss
-
7.1 Multikanal Ausgang
-
Ethernet
-
USB-Anschluss +EXT. IN USB
Digitale und Analoge Ausgänge sind zur vollsten Zufriedenheit integriert, hier auffallend der 7.1 Analog Multikanal-Ausgang für die Weiterleitung der dekodierten Dolby TrueHD - und DTS-HD Tonspuren. Nicht zu sehen ist das integrierte WLAN-Modul mit Standard 802.11b/g/n, aber auch kabelgebunden kann der Sony Player mit der Ethernet-Schnittstelle ins Netzwerk eingebunden werden. An der Vorderseite findet sich ein USB-Slot und ein großer Klinkenanschluss für Kopfhörer. Der Eingang für die Speicherung von BD-Live Daten befindet sich am Gehäuserücken. Gesamtnote Anschlüsse in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.
Konfiguration, Setup und Bedienung
Firmware-Aktualisierung via Internet
DeInterlacings-Modus
Videoeinstellungen
• TV-Typ: Bildformat des verwendeten Fernsehgerätes: 4:3 oder 16:9
• Bildformat: Original oder festes Bildformat, unabhängig von der Quelle immer identisch
• DVD-Bildformat: Letterbox oder Pan&Scan
• Kino-Umwandlungsmodus: Einzig dürftige Übersetzung - Hier wird der Modus
für das DeInterlacing gewählt.
• Videoausgangsformat: HDMI/Komponenten-Videosignal/Video oder S-Video. Bei HDMI sind die folgenden Auflösungen verfügbar: Auto (Kommunikation mit dem angeschlossenen Flachbildschirm oder Beamer über die höchstmögliche darzustellende Auflösung) oder fixe Modi: 480i/576i, 480p/576p, 720p, 1080i, 1080p
• BD-ROM 1080p/24p Ausgabe: Auto/Ein/Aus
• YCbCr/RGB (HDMI): Auto, YCbCr (4:2:2 oder 4:4:4), RGB (16 – 235 oder 0 – 255)
• HDMI Deep Color-Ausgabe: Auto, 12-Bit, 10-Bit, Aus
• x.v. Farbausgabe: Auto/Aus
• Pausenmodus: Auto/Vollbild
Lautsprecher-Einstellungen
Audio-Einstellungen
• Audio-Ausgabe-Priorität: HDMI, Koaxial/Optisch, Stereo analog/Mehrkanal analog, Kopfhörer
• Lautsprecher-Einstellungen: Nutzt man den Mehrkanal-Analog-Ausgang können hier wichtige Parameter eingestellt werden - LS-Größe, Abstand in 0,2m Schritten, Pegel in 0,5 dB-Schritten
• Audio (HDMI): Auto/2 Channel PCM
• BD-Audio-Einstellungen: Mischen/Direkt
• Audio-Abschwächer: Aus/Ein
• Dolby Digital (Digital Out): Dolby Digital/Downmix PCM
• DTS (Digital Out): DTS/Downmix PCM
• 48kHz/96kHz PCM (Digital Out): 48kHz/16bit, 96kHz/24bit
• Dynamikbegrenzung: Auto, Standard, TV, Gesamter Bereich
• Raumklang: Dolby Surround, Normal
Netzwerkeinstellungen:
• Internet-Einstellungen (Listenübersicht, Wahl der Verbindungsart kabelgebunden oder kabellos, IP Adresse automatisch oder manuell, DNS-Einstellung automatisch oder manuell, Proxy-Server verwenden oder nicht verwenden, Netzwerkverbindungs-Diagnose durchführen oder nicht durchführen). Bei Wahl der drahtlosen Verbindung kann das WPS-Verfahren (mehr dazu später) eingesetzt werden, um eine möglichst einfache Verbindung zwischen dem BDP-S560 und einem Zugriffspunkt einzurichten. Alternativ kann auch ein konventionelles Verbindungssetup durchgeführt werden. Hier ist allerdings der Netzwerkschlüssel einzugeben.
• Netzwerkverbindungs-Analyse: Netzwerktest und Analyse
• Verbindungsserver-Einstellungen: Hier werden etwaige Server, von denen ein Daten-Streaming erfolgen kann, angezeigt.
Schnellkonfiguration
Mit Hilfe dieser Funktion ist es auch dem unerfahrenen Anwender möglich, Basisfunktionen zu konfigurieren. Folgende Schritte werden durchgeführt:
• Gerätesprache
• Wahl der Videoverbindung (HDMI, Komponenten-Videosignal, Video oder S-Video)
• BD Live Internetverbindung: Zulassen oder nicht zulassen.
• Schnellstartmodus ein oder aus
BD/DVD-Wiedergabe-Einstellungen
• BD/DVD-Menü: Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/etc.
• Ton: Original/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/etc.
• Untertitel: Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/etc.
• BD-Kindersicherung: Keine Restriktion/Passwort eingeben
• DVD-Kindersicherung: Keine Restriktion/Passwort eingeben
• Kindersicherungs-Regionalcode USA: Passwort eingeben
• Kennwort festlegen
• Hybrid-Disc-Wiedergabeschicht: BD, DVD/CD
• BD-Internetverbindung: Zulassen/Nicht zulassen
Foto-Einstellungen
• Diaschaugeschwindigkeit: Schnell/Normal/Langsam
Systemeinstellungen:
• OSD-Sprache
• Anzeige (Displayhelligkeit): Hell/Dunkel/Aus. Sehr unsensible Dimmingfunktion.
• Steuerung für HDMI ein/aus
• Schnellstartmodus ein/aus. Verkürzt die Zeit, bis das Gerät betriebsbereit ist. Die aktivierte Schnellstartfunktion steigert aber den Stromverbrauch.
• Abschaltautomatik ein/aus. Bei Aktivierung dieser Funktion schaltet sich der BDP-S560 nach 30 Minuten Nichtverwendung aus.
• Anzeigeautomatik ein/aus. Ist diese Funktion aktiviert, wird eine Info bei Audiomoduswechsel oder Wiedergabe angezeigt.
• Bildschirmschoner ein/aus.
• Software-Update-Mitteilung ein/aus
• Systeminformation: Software-Version und MAC-Adresse werden angezeigt.
Netzwerkeinstellungen:
• Internet-Einstellungen (Listenübersicht, Wahl der Verbindungsart kabelgebunden oder kabellos, IP Adresse automatisch oder manuell, DNS-Einstellung automatisch oder manuell, Proxy-Server verwenden oder nicht verwenden, Netzwerkverbindungs-Diagnose durchführen oder nicht durchführen). Bei Wahl der drahtlosen Verbindung kann das WPS-Verfahren (mehr dazu später) eingesetzt werden, um eine möglichst einfache Verbindung zwischen dem
BDP-S760 und einem Zugriffspunkt einzurichten. Alternativ kann auch ein konventionelles Verbindungssetup durchgeführt werden. Hier ist allerdings der Netzwerkschlüssel einzugeben.
• Netzwerkverbindungs-Analyse: Netzwerktest und Analyse
• Verbindungsserver-Einstellungen: Hier werden etwaige Server, von denen ein Daten-Streaming erfolgen kann, angezeigt.
Wahl der Videoverbindung
Schnellkonfiguration
Mit Hilfe dieser Funktion ist es auch dem unerfahrenen Anwender möglich, Basisfunktionen zu konfigurieren. Folgende Schritte werden durchgeführt:
• Gerätesprache
• Wahl der Videoverbindung (HDMI, Komponenten-Videosignal, Video oder S-Video)
• BD Live Internetverbindung: Zulassen oder nicht zulassen.
• Schnellstartmodus ein oder aus
Immer noch fehlt uns die Wahl der Ausgabeauflösung (z.B. 1080p) und die Einstellung der 24p
Funktionalität.
Taste "Display" während BD/DVD-Wiedergabe
Eine übliche Status-Anzeige des aktuellen AV-Materials. Besonders gefällt uns hier die Genauigkeit der angezeigten Informationen: Neben den obligatorisch gewordenen Format- und Framerate-Anzeigen ist eine Infoleiste für die gewählte Audiospur mit Kanalanzahl, Abtastrate und Audiocodec vorgesehen, die Anzeige für die Videospur zeigt den verwendeten Videocodec (Beispiel AVC/VC-1) und sogar die aktuell auszulesende Datenrate.
Taste "Options" während BD/DVD-Wiedergabe
Die Optionen während der Wiedergabe umfassen den Zugriff auf das Popup- und Hauptmenü und zusätzlich Ton- und Videoeinstellungen. Während bei den Video-Einstellungen hauptsächlich die Parameter des HD Reality Enhancers justiert werden lässt sich in den Toneinstellungen der AV Sync (Lippensynchronisation) und ein Audiofilter "scharf" oder "slow" gesetzt werden.
Fazit Konfiguration, Setup und Bedienung
Der Sony BDP-S760 verfügt wie der S560 über das preisgekrönte XrossMediaBar-Interface der Playstation 3. Getreu dem Motto "Never change a running system" wählt Sony den risikofreien - aber unserer Meinung nach richtigen - Weg. Übersichtlich und hürdenlos punktet das XMB bei einem großen Spektrum an Anwendern, Änderungen spezifischer Settings sind durch die grobe Unterteilung in Justage-Möglichkeiten und Wiedergabeoptionen und der durchschaubaren Separierung weiterer Parameter ein Kinderspiel. Nicht unerheblich steuert die sehr gute deutsche Übersetzung des XMB-Interface zur problemlosen Bedienung bei. Abgesehen von den Lautsprechereinstellungen, die beim S760 aufgrund des analogen Mehrkanal-Ausgangs obligatorisch sind, entspricht das Interface in großen Teilen der hausinternen Konkurrenz und besitzt dieselben Features. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.
Laufwerk, Ladezeiten und Betriebsgeräusche
Einlesezeiten:
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Fluch der Karibik 1: 29 Sekunden zur Sprachwahl
Casino Royale: 22 Sekunden bis zum Sony-Logo
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels: 24 Sekunden bis zum Paramount-Logo
Stirb Langsam 4.0: 34 Sekunden zum FOX-Logo
Sahara DVD: 15 Sekunden bis zur Sprachauswahl
Star Wars Episode DVD: 14 Sekunden bis zum Warning
-
Booten: 24 Sekunden / 6 Sekunden mit Schnellstart
Layerwechsel:
-
Top Gun DVD, Kapitel 17 auf Kapitel 18: Gerade noch in Ordnung, eine knappe halbe Sekunde bleibt das Bild stehen.
Die Konkurrenten:
-
Booten: 24 Sekunden / 6 Sekunden mit Schnellstart
-
Casino Royale: 22 Sekunden bis zum Sony-Logo
-
Fluch der Karibik 1: 36 Sekunden zur Sprachwahl
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Booten: 32 Sekunden
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BD Casino Royale: 42 Sekunden
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BD Fluch der Karibik 1: 46 Sekunden
-
Booten: 24 Sekunden
-
BD Casino Royale: 35 Sekunden
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BD Fluch der Karibik 1: 32 Sekunden
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Booten: 18 Sekunden
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BD Casino Royale: 17 Sekunden
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BD Fluch der Karibik: 26 Sekunden
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Booten: 11 Sekunden (mit Schnellstart), 28 Sekunden (ohne Schnellstart)
-
BD Casino Royale: 36 Sekunden
-
BD Fluch der Karibik: 51 Sekunden
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Booten: 25 Sekunden
-
BD Casino Royale: 42 Sekunden
-
BD Fluch der Karibik: 40 Sekunden
Vergleichbar mit dem S560, liefert das Sony Gerät gute Einlesezeiten. Der Bootvorgang ist dank Schnellstartmodus konkurrenzlos, leider muss ein Nachlaufen des Gehäuselüfters in Kauf genommen werden. Die Betriebslautstärke ist auf einem Level mit dem BDP-S560 und auch hier konnten wir bisher trotz Schnellstartmodus keine erheblich erhöhte Geräuschentwicklung vernehmen. Der DVD-Layerwechsel kann gerade noch als akzeptabel angesehen werden, dennoch sollten solche - langjährig existierenden - Features mittlerweile tadellos funktionieren. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.
Netzwerk und Multimedia
Anzeige der Netzwerk-Parameter
Einbindung in Netzwerke
Bezüglich der Integration ins heimische Netzwerk stehen dem S760 Besitzer alle Optionen offen. Ob drahtlos oder kabelgebunden funktioniert die Einbindung problemlos, bei aktiviertem DHCP vollautomatisch und flott. Die einfachste und ästhetischste Möglichkeit den SONY Spieler einzugliedern bietet die WPS-Funktion des internen WLAN-Moduls. Das schon mit Wireless-N-Technik ausgestattete Produkt kann so mit einem einfachen Knopfdruck verbunden werden, Voraussetzung: Hardwareseitige Unterstützung des eigenen Routers. Natürlich kann der BDP-S760 auch konventionell mit Passwort-Eingabe (WPA/2) oder gar kabelgebunden eingesetzt werden. Die (W)LAN-Verbindung ist für DLNA-Streaming und BD-Live essentiell.
Auch der BDP-S760 wird problemlos von unserer Buffalo Linkstation bedient
DLNA-Streaming & USB
Via DLNA können lediglich Fotodateien im JPEG-Format abgespielt werden, Video- und Musikfunktionalität ist nicht im S760 integriert. Unseren TwonkyMediaServer der Buffalo Linkstation Quad hat der Sony BD-Player sofort erkannt und auf dem Server befindliche Fotodateien wiedergegeben. Durch einen Druck auf die Options-Taste kann das angezeigte Bild gedreht und die Diashow-Geschwindigkeit festgelegt werden. Auch von einem USB-Speichermedium können mit identischem Funktionsumfang Bilddateien angezeigt werden, hier wird der vordere USB-Slot genutzt.
BD Live
Für die Nutzung der BD-Internetfunktionen ist ein externer USB-Speicher erforderlich. Nur der hintere Slot ist für die Speicherung von BD-Live Daten vorgesehen. Weiterhin ist der Slot nicht - wie man so schön sagt - Plug' n' Play sondern nach Anbringen des Speichermediums muss das Gerät neu gebootet werden. Sind diese Hürden überwunden steht dem interaktiven Film-Erlebnis nichts mehr im Wege. Wir haben die BD-Live-Inhalte von Iron Man mit unserem BDP-S760 geladen, gerade einmal knapp 3 Minuten vergeht vom Klick auf BD-Live Inhalte Laden bis zur Anzeige der Daten auf dem Display.
Fazit
Die Netzwerkeinbindung geht durch die verschiedenen Optionsvarianten (drahtlos mit WPS/kabelgebunden) problemlos und sehr einfach. Für die Nutzung von BD-Live ist zwar ein externes Speichermedium am dedizierten Anschluss auf der Rückseite anzubringen, die Ladegeschwindigkeit der BD-Live Daten ist aber vergleichsweise hoch. Video- und Musikwiedergabe wird noch nicht unterstützt, das Streaming von Fotodateien im JPG-Format birgt aber keine Probleme.
Testequipment
Bild
Blu-ray
Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, 1080p24 AVC/h.264 - HD Reality Enhancer + NoiseReduction + Kantenglättung aktiv/inaktiv
Die Abenteuer von Professor Jones beginnen in augenfreundlichen, warmen Farben und vermitteln den kinogerechten Stil tadellos. Gleich zu Beginn lässt sich eine ausgezeichnete Bildtiefe, die Weite der Berglandschaft wird uns in authentischer Perspektive aufs Bild getragen. Die Schrift am Anfang des Kapitels wird sauber, mit klar definierten Linien, angezeigt - auch bei Aktivierung des HD Reality Enhancers auf Stufe 3 und eingeschalteter Glättung sind keine Artefakte zu erkennen. Der gesamte Look leidet allerdings etwas bei aktiviertem Enhancer auf höchster Stufe, die Schärfe wird zu stark angezogen so dass ein leicht unnatürliches Bild erscheint. Gewolltes Filmgrieseln wird durch diese Funktion leider blockig und manifestiert sich im Panel dann eher als Noise und dient nicht der Bildverbesserung, wir empfehlen maximal Stufe 2 und Glätten "Standard". Für eine kinogerechte, augenfreundliche Einstellung mit höchster Bildruhe gefällt uns allerdings bei solch hochwertigem Quellmaterial keine Kantenglättung und deaktivierte NR (Noise Reduction). Ausgesprochen auffällig ist die hervorragende Bildruhe und 24p-Stäbilität des Sony Players. Die verschiedenen Geschwindigkeiten der fahrenden Armee- und Zivilfahrzeuge werden ruckelfrei übertragen und beinahe aufs Panel zementiert. Die verschiedenen Bildebenen bleiben in allen Belangen absolut ruhig und zeigen weder Zittern noch sonstige Artefakte. Detailtechnisch machen dem S760 wenig Spieler etwas vor, der verwaschene Hut auf dem körnigen Boden erscheint in traumhafter Genauigkeit und Plastizität, bis in die äußersten Ecken gibt die Kontrastdynamik alles und holt noch viele Details aus dunklen Bereichen. Die Bildschärfe ist ausgesprochen hoch, dennoch natürlich - hier sollte wirklich nicht zuviel mittels HD Reality Enhancer dynamisch nachgebessert werden, Stufe 0 offeriert ein gestochen scharfes aber noch angenehmes Videovergnügen ohne zu Überschärfungen zu neigen. Die Farbauthentizität ist auch zu loben: angenehme, warme Farben ohne ins Erdige abzudriften.
Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24 - HD Reality Enhancer + NR + EE inaktiv
Bei der ersten Szene des zweiten Kapitels und der Kameraüberfahrt der jubelnden Menschenmenge sind wir erneut von der sauberen Bildtiefe, Plastizität und Kontrastdynamik des gesamten Bildes absolut begeistert. Die verschiedenen Wellblechhütten sind auch im Außenbereich in ihrer Struktur klar definiert und verschmelzen nicht mit dem Hintergrund. Auf den Dächern liegende Autoreifen heben sich plastisch mindestens genauso exzellent ab wie die Schlange im Mittelpunkt des Geschehens. Auch an der Detaillierung haben wir wieder sehr wenig auszusetzen, Feinheiten auf dem Untergrund der Arena sind noch aus großer Entfernung auszumachen. Auch im hochfrequenten Bereich schlägt sich der S760 gut, Fell und Schuppen des kämpfenden Frettchens und der Schlange in der Großaufnahme werden detailliert gezeichnet und sind klar differenzierbar. Der Sony BD-Spieler bleibt selbst bei einer Vielzahl schneller Bewegungen wie die kurze Großaufnahme der mit den Armen fuchtelnden Menschenmasse absolut ruhig - wirklich gut. Als wir 007 an dem verkohlten Holzbalken lehnend erblicken gefällt uns die Kontrastdynamik ausgezeichnet, eine etwas klarer definierte Strukturierung und noch ein bisschen detailreicher konnten wir das verbrannte Holzstück schon begutachten, dies aber in deutlich höheren Preisklassen, bisher schafft diese Performance in diesem Preisklassenbereich ausschließlich ein Pioneer BDP-LX52. Während der Verfolgungsjagd zwischen James Bond und dem fliehenden Schurken können wir wiederum ein angenehm ruhiges Bild genießen, an keiner Stelle treten zitternde Linien oder Objektkanten auf. Auch in diesem Beispiel attestieren wir eine neutrale Farbgebung, das Rostrot des Baustellengerüsts ist zwar sehr lebendig aber noch natürlich. Vorhin schon angemerkt aber nicht weniger begeisternd präsentiert sich die Tiefenstaffelung der beiden Kräne vor dem türkisblauen Ozean.
DVD
Star Wars Episode III, Kapitel 1+2, Upscaling/DeInterlacing 576i -> 1080p
Ein sehr schöner mit einer Vielzahl von Sternen gespickter Sternenhimmel wird von artefaktfreier, wenig ausblassender gelber Schrift überlagert und empfängt uns in etwa so, wie wir es uns vorgestellt haben. Ab etwa dem zweiten Drittel der oberen Bildebene beginnen die Buchstabenlinien trotzdem leicht zu flackern und geben preis dass es sich bei dem abgespielten nicht um High Definition Material handelt. Trotzdem erkennen wir ein durchaus ruhiges und stabiles Bild mit klarer Struktur und vergleichsweise hohem Detailgrad. Das im Schatten liegende Heck des Sternenzerstörers ist noch mit hohen Details versehen und bestätigt die hohe Kontrastdynamik. Unruhige oder gar zittrige Linien bleiben uns erfreulicherweise erspart, bei schnellen Flugmanövern der zwei Raumjäger ist aber doch ab und zu Flackern an den Objektkanten zu sehen. Die Bildplastizität und Tiefenstaffelung gibt sich keine Blöße, die verschiedenen angreifenden Schiffe in der Oberflächenatmosphäre von Coruscant sind in ihren verschiedenen Ebenen einfach differenzierbar und kleben nicht auf dem Bildschirm. Gesichtsdetails der beiden aktiven Protagonisten Obi-Wan und Anakin sind hoch aber nicht vollkommen ausgereizt. Diese schon fast unverschämte Kritik müssen wir aufgrund der superben Leistung der Konkurrenz des LX-52 anbringen. Dank der hohen Farbreinheit und des authentischen Cinema-Looks ist ein gutes Urteil auch in dieser Wertung sicher.
AVEC Professional Test DVD
-
Laufschriften in verschiedener Geschwindigkeit: Hier sind wir nicht so begeistert wie in den vorigen Sektionen: selbst in der langsamsten Geschwindigkeit zittern die Buchstabenränder, dies verstärkt sich noch etwas in der zweiten Geschwindigkeit zum Peak der Artefaktbildung. Die dritte Geschwindigkeit birgt keine weitere Verschlechterung, die Farbtrennung ist sauber.
-
Schwingendes Pendel: In Ordnung. Die Farbtrennung der Balken ist nur im oberen Bereich des Pendels problemlos erkennbar, im zweiten und letzten Drittel fällt eine Differenzierung schwer. Die Pendellinie bleibt hingegen bis in den unteren Bereich vergleichsweise stabil.
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Stadtbild Esslingen: Die Mauerlinie steht gut, wenig Flackern, gute Tiefenstaffelung der Häuser und am Durchgang der Mauer. Struktur des Rasens und der Pflastersteine ist gut und auch die Farbgebung ist trotz eines etwas starken Grüns sehr natürlich.
Klang
via HDMI
DJ Tiesto, Elements of World Tour, DTS-HD Master 5.1, Tracks "Traffic", "Back in Your Head", "Adagio for Strings"
Der Club-Sound von DJ Tiesto wird uns gleich brachial um die Ohren geschlagen, der Kickbass wirkt noch einen Tick aggressiver als bekannt und wird uns präzise an die Trommelfellwände getragen. Das Klangfeld könnte etwas voluminöser wirken und die Bühne etwas klarer füllen. Frequenzübergänge gelingen hingegen nahtlos und erfreuen den schwungvollen Elektronikhörer. Die charakteristische Stimme von Teagan bei "Back in Your Head" wird fein aufgelöst und strahlt brilliant in den Raum. Dynamisch könnte der Sony vor allem in der Grobdynamik noch etwas forcierter zupacken, die feinen Details stellen keine Probleme dar aber die steilen Frequenzverläufe des Disc-Jockeys machen dem Sony etwas zu schaffen. Das zeigt sich auch in "Adagio for Strings", der Sony muss bei diesen gewaltigen Dynamiksprüngen einfach Federn lassen und kann nicht blitzschnell reagieren. Lassen wir den S760 in einem etwas unfairen Vergleich gegen den Pioneer BDP-LX91 antreten lassen sich die Defizite sehr schnell erkennen. Dynamischer, schwungvoller und voluminöser geht es hier zur Sache, akustisch kann der Sony einfach nicht mithalten.
The Dark Knight, Kapitel 1, Dolby TrueHD 5.1
Die Anfangssequenz des dunklen Ritters empfängt uns etwas freundlicher gesinnt. Feindynamik im Tieftonbereich ist in den ersten Minuten eindeutig zu erkennen, der erste Paukenschlag und das durchschossene Fenster zeigen wenig Defizite. Die verschiedenen Stimmcharakteristika der Protagonisten unter den Clownsmasken werden sehr gut herausgearbeitet, generell ist der Mitten- und Hochtonbereich signifikant besser als im Musikbetrieb. Auflösung verhält sich ähnlich gut, der Sony gibt ein breites und gut durchhörbares Bühnenbild wieder. William Fichtners Pumpgun erklingt mit ordentlichem Nachdruck und hoher Präzision.
Stirb Langsam, Kapitel 5, DTS-HD Master 5.1
Inmitten John McLanes explosionstriefendem Effektspektakel schlägt sich der S760 am besten von den drei Testsequenzen. Druckvoll und hart werden umherfliegende Gewehr- und Pistolengeschosse in den Raum getragen. Auch bezüglich der Gesamtdynamik erleben wir hier die beste Performance, die Explosion des Feuerwehrlöschers gelingt in allen Bereichen makellos. Die verschiedenen Gewehrkaliber sind problemlos zu unterscheiden und zuzuordnen, besonders gefällt uns hier auch die Homogenität zwischen Front- und Surroundbereich, das Klangfeld wirkt einfach füllig, voluminös und geschlossen.
Analog via MCH Output
DJ Tiesto, Elements of World Tour, DTS-HD Master 5.1, Tracks "Traffic", "Back in Your Head", "Adagio for Strings"
Tatsächlich klingt die tonale Abbildung via Analog-Ausgabe etwas schwungvoller, trotz +10dB Gain auf der Receiver-Seite reicht die Kraft im Bassbereich nicht ganz aus um den aggressiven Kickbass so brachial wie ein Susano aus unseren Teufel Woofern zu feuern. Eine geschlossene Einheit bildet der Surround-Klang erneut, dennoch müssen wieder müssen wir Einschränkungen bei der Dynamik-Performance feststellen. Die Feindynamik gelingt noch etwas schlechter bei internem Decoding. Stimmcharakteristika wirken hier nicht so ausgeprägt und etwas flach. Die nahtlosen Frequenzübergänge Front-Front, Front-Rear bei Adagio for Strings meistert der Sony bravourös. Der Sound kann also durchaus gefallen, trotzdem empfehlen wir Bitstreaming an einen Receiver.
The Dark Knight, Kapitel 5, Dolby TrueHD
Hier erzielt der S760 ähnliche Ergebnisse wie im Musikbetrieb. Feindynamisch scheint der Sony im Hochtonbereich einen Schritt nach vorne zu machen, dafür geht der LFE-Bereich leider zu stark unter. Wie oben angesprochen reichen selbst die +10dB des Amps nicht für einen kraftvollen Tieftonbereich aus. Die Stimmen der Filmprotagonisten gelingen vergleichsweise gut und charakteristisch.
Fazit
Auch nach dem intensiveren Testbetrieb können wir dem Sony gute
Ergebnisse attestieren. Zu moderatem Preis wird hier viel geboten, besonders
visuell kann der Sony BDP-S760 mit sehr hochwertigen Modellen mithalten.
Exzellente Bildruhe, 24p-Stabilität und Bildtiefe zeichnen das Gerät aus.
Hinsichtlich des Marktpreises von etwa 450 Euro wird hier schon massiv viel
geboten. Wem der sehr scharfe, dennoch authentische Look des Sony trotzdem nicht
zusagt, kann mittels HD Reality Enhancer weiter eingreifen und visuell
nachbearbeiten. Die DVD-Wiedergabe ist nicht ganz so exzellent wie das Abspielen
von Blu-ray, muss sich aber bei Filmmaterial keinesfalls verstecken. Die
Klangqualitäten sind (leider) das schwache Glied des Sony: Etwas
Geschwindigkeit aber vor allem Grobdynamik fehlt dem Player besonders via analoger
Ausgabe. Zweiter Kritikpunkt ist die Unausgeglichenheit von innerer und äußerer
Verarbeitungsqualität: Nicht zuletzt die wohnzimmerfreundlichen Dimensionen,
die Kunststoffummantelung, die ausladende Frontblende und die winzigen
Gummifüße passen einfach nicht zur visuellen High Quality Performance des
S760. Bedienkonzept und Menüführung ist größtenteils von der PS3 und dem
kleineren Modell bekannt und gibt wenig Grund zur Beanstandung. Die
Netzwerkfähigkeiten sind praxisgerecht aber nicht besonders umfangreich und könnten, wie wir Sony
kennen, problemlos um Video- und Musikfunktionalität erweitert werden. Trotz
eines User-Hinweises auf die problematische Betriebslautstärke des Sony-Players
ist uns das Gerät während des Testbetriebes nicht besonders unangenehm
aufgefallen, ein leichtes Lüfter-Surren kann man bei maximal 30cm Abstand noch
vernehmen, ab etwa gut 1,50m ist nichts mehr zu hören. Wer einen visuellen
Top-Player zu bezahlbaren Konditionen sucht und dabei nicht unbedingt auf
audiophile Höchstleistungen wert legt, ist beim BDP-S760 genau richtig.
Visueller Performance-Meister mit integriertem WLAN-Modul und
problemloser Bedienung

Blu-ray Player Mittelklasse (Marktpreis)
Test: 04. Februar 2010
Technische Daten: www.sony.de
Test: Philipp Kind
Datum: 04. Februar 2010