TEST: Quadral Argentum New 5.1 Surroundset (Argentum 330, 320, 310 Base, Sub 63 DV Aktiv) – kompakte Leistungsstärke

14. Januar 2010 (cr)

Einführung

Quadral schickt die komplett überarbeitete, wahlweise in schwarzer oder weißer Ausführung (Schallwand hochglänzend, Korpus matt) lieferbare Argentum-Lautsprecherserie im hart umkämpften Markt der bürgerlichen Preisklasse ins Rennen. Für 1.444 EUR Komplettpreis erhält man ein hoch interessantes Set: Die Dreiwege-Regalbox Argentum 330 für Front L/R kommt auf einen Stückpreis von 259 EUR, der Center Argentum 310 Base ebenfalls auf 259 EUR/Stück. Die für den Rearbereich eingesetzte Argentum 320 liegt bei 159 EUR/Stück. Der sehr kompakte aktive Bass Sub 63 DV Aktiv steht mit 349 EUR in der Preisliste. 

Video-Übersicht

 

Technik und Verarbeitung

Eine technische Besonderheit kommt bei uns für den rechten und den linken Frontkanal zum Einsatz: Die Argentum 330 präsentiert sich als Dreiwege-Bassreflex-Regallautsprecher mit einer Nennbelastbarkeit von 80 und einer Musikbelastbarkeit von 120 Watt. Der Übertragungsbereich wird mit 35 bis 45000 Hz angegeben. Der Hochtöner ist eine 25 mm Kalottenkonstruktion, der Mitteltöner kommt mit 135 und der Tieftöner mit 170 mm Durchmesser. Mit Maßen von 506 mm Höhe, 205 mm Breite und 280 mm Tiefe ist der Schallwandler noch ausreichend kompakt. Das Gewicht pro Box liegt bei recht üppigen 8,85 kg. Die Argentum 330 ist wie alle Boxen dieser Baureihe für Verstärker mit Impedanzen zwischen 4 und 8 Ohm ausgelegt und weist einen ordentlichen, aber nicht sensationellen Wirkungsgrad von 87 dB (1W, 1 m) auf. 

Argentum 330 - 3-Wege-Regallautsprecher

Für den Centerkanal ist der Centerlautsprecher Aurum 310 Base mit einem Übertragungsbereich von 50 bis 45000 Hz zuständig. Der Dreiwege-Schallwandler arbeitet nach dem geschlossenen Prinzip, was bei Centerspeakern aufgrund der häufiger vorkommenden wandnahen Aufstellung beziehungsweise der Aufstellung im Rack durchaus willkommen ist. Der Wirkungsgrad ist trotzdem ordentlich und wird mit 88 dB ausgewiesen. Die Bestückung umfasst einen 135 mm Tieftöner, einen 135 mm Hochtöner und eine 25 mm Kalotte. Die Maße (HxBxT: 168 x 550 x 215 mm) sorgen für eine relativ komplikationslose Unterbringung. Das Gewicht liegt bei 6,6 kg, die Nennbelastbarkeit beträgt 110, die Musikbelastbarkeit 160 Watt – damit ist der Center auch für pegeltechnisch anspruchsvolle Aufgaben gerüstet. 

Anschlüsse bei der 330

330 - Kanten hinten

330 - Hochtöner

Argentum 310 Base

Center im Detail

Center mit Gitter

Gut zu erkennen - hochglänzende Schallwand, matter Korpus

Die Argentum 320 übernimmt die Rearbeschallung. Der 2-Wege-Bassreflexlautsprecher weist eine Nennbelastbarkeit von 60 und eine Musikbelastbarkeit von 90 Watt auf. Der 4,5 kg wiegende Schallwandler überträgt Frequenzen von 40 bis 45000 Hz und bringt einen Wirkungsgrad von 86 dB mit. Mit 310 mm Höhe, 165 mm Breite und 250 mm Tiefe baut er kompakt. Der 25 mm Kalottenhochtöner wird ergänzt von einem 135 mm Tieftöner. 

Argentum 320

Passung der Schallwand bei der 320

Passungen der Chassis

Bassreflexöffnung

Der Sub 63 DV Aktiv mit 9,2 5 kg Gewicht entspricht bis auf die neu gestaltete Schallwand, die dem Design der neuen Argentum-Serie angeglichen wurde, dem bereits bekannten Sub 60 DV Aktiv. Für kleinere und mittlere Lokalitäten reichen die 60 Watt Nennleistung und die 100 Watt Musikbelastbarkeit ohne Schwierigkeiten aus. Der Übertragungsbereich geht von 30 bis 150 Hz. Das 210 mm Tieftonchassis ist nach unten abstrahlend (Downfire) montiert, der Subwoofer arbeitet nach dem Bassreflexprinzip. Eine energiesparende Standbyschaltung ist integriert, ebenso eine Schutzschaltung, die bei Übersteuerung aktiv wird. Die Übergangsfrequenz lässt sich in einem Bereich zwischen 60 und 150 Hz variabel einstellen. Der Phasenschalter ist auf 0 oder 180 Grad zu positionieren. Etwas Kritik muss das Anschlussfeld einstecken – es sind zwar 2 Niederpegel-Cinch-Eingänge vorhanden, aber bedauerlicherweise kein Ausgang, so dass das Kaskadieren von 2 Sub 63 flach fällt. Möchte man 2 Stück einsetzen, ist man auf einen AV-Receiver mit zwei Vorverstärkerausgängen für den Anschluss aktiver Subwoofer angewiesen. Solche Geräte finden sich meist in eher höheren Preisklassen. Gerade bei kleinen, kompakten, wenig Stellfläche brauchenden aktiven Subwoofern sind Cinchausgänge sehr sinnvoll, da sich genau bei derartigen Bassisten eine Kaskadierung anbietet und zwei kleine Subs durchaus einem großen Konkurrenz machen – bezüglich der homogenen Bassausbreitung und der Schnelligkeit sind sie einem solchen sogar oftmals überlegen. Zweiter Kritikpunkt – die einfachen Klemmanschlüsse, wenn man den Sub passiv einschleift, was aber in der Praxis kaum noch vorkommen dürfte. Die Abmessungen: Maße (HxBxT): 409x242x318 mm.

Sub 63 DV Aktiv

Saubere Kantenverarbeitung bei der Argentum 330

Hochtöner der 330

Finish des Sub 63

Downfire-Anordnung des 210 mm Chassis

Subwoofer-Rückseite

Elektronik des aktiven Subwoofers

Blick ins Innere

Basschassis von innen

Die Verarbeitung macht innen wie außen einen soliden Eindruck, wenngleich man an Details schon die Preisklassenzugehörigkeit sehen kann. Besonders betrifft dies die recht spitzen hinteren Gehäusekanten. Die hochglänzende Schallwand hingegen weist akkurat geschliffene Kanten und einen sauberen Übergang zum matt folierten Boxenkorpus auf. Die Folierung ist exakt, die Folie weist keine krummen Schnitte an den Ecken auf und neigt nicht zur Blasenbildung. Die Lautsprecherkabelanschlussterminals sind bei den in diesem Test enthaltenen Argentum-Mitgliedern in single Wire-Form ausgeführt, sie sind nicht allzu groß, aber solide und leichtgängig. In der Praxis gab es keine Probleme beim Anschluss von Bananensteckern. Die Chassis sind fest verschraubt und präzise eingepasst. Innen gefallen die recht dicken Magnete an den Tieftönern. Die recht einfache Verarbeitung der Basisplatte für die Lautsprecherkabelanschlüsse hingegen findet nicht unsere volle Zustimmung. Der kompakte Sub 63 DV Aktiv ist auch innen ordentlich aufgebaut – besondere Finesse kann der Käufer in diesen Preisklasse nicht erwarten. Auch der Subwoofer verfügt über eine tadellos eingepasste hochglänzende Schallwand. 

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Testequipment
Klang

BD, Andrea Bocelli, Vivere – Live in Tuscany, PCM 5.1: Bei “Melodramma” sind wir sehr zufrieden mit dfen Ergebnissen. Die Stimme Andreas direkt zu Beginn kommt sehr schön heraus. Das Zwitschern der Vögel allerdings könnte noch etwas detaillierter sein, während die Kirchenglocken tadellos ertönen. Mit Verve beginnt kurz darauf das Concerto auf der Freilichtbühne. Hier bauen die beiden Argentum 320 eine schön dichte Atmosphäre auf den Rearkanälen auf, als die Zuschauer kräftig applaudieren. Das Piano klingt geschmeidig und lebendig, hier wird hörbar mehr geboten, als man in diesen Preisklassen normalerweise erwarten kann. Auch die Stimme des berühmten blinden Sängers bringt Emotion und klare Konturen mit. Auch kleinere vokale Details bekommt der Zuhörer serviert. Der Center macht mit seinem guten Abstrahlwinkel einen prima Job und integriert sich sehr stimmig zwischen die beiden Argentum 330. Ist der sehr kompakte und daher leicht unterzubringende Sub 63 korrekt eingepegelt, schaltet er sich durch ein klares, stets spürbares Fundament mit ins Geschehen ein. Allerdings wäre bei sehr großer Lautstärke etwas mehr Fülle wünschenswert, hier merkt man doch, wie kompakt der kleine Hannoveraner Bassist ist. Insgesamt bietet das Set bei dieser Blu-ray eine erstaunliche Reife, besonders die Detaillierung ist wirklich überdurchschnittlich gut. Tonal agiert das Argentum New Ensemble relativ neutral, es enthält sich besonderer Ausprägungen und weitergehender tonaler Verfremdungen. Bei „Romanza“ überträgt das Argentum Set die im Stück enthaltenen Emotionen sehr gekonnt und gezielt. Sogar kleinere musikalische Details hinterer Ebenen können vernommen werden. Nur kann in den hinteren Ebenen nicht mehr dieses vollständige, komplette Klangbild offeriert werden, welches der sehr anspruchsvolle Hörer schätzt. Dieser muss sich, um seine Ansprüche entsprechend zu befriedigend, aber auch in deutlich höheren Preisklassen umsehen. 

BD Audio, 2L – The Nordic Sound, Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für zwei Pianos – Allgero, 5.1 DTS-HD Master Audio: Das diffizile Stück stellt die preiswerten Lautsprecher vor überraschend geringe Probleme. Die beiden Pianos ertönen wohltemperiert, das Abklingen und der Tastenanschlag können von den Argentum-Komponenten ordentlich heraus gearbeitet werden. Das virtuose Spiel kann so in einer Qualität übertragen werden, die auch den Anwender mit gewissen Ansprüchen glücklich machen. Nur, wer Dauer-Abokarten für jedes Kammerkonzert in der Stadt besitzt und große Hörerfahrung mitbringt, deckt Schwächen auf. Es fehlt bei schnellen Passagen etwas an Differenzierung, die einzelnen tonalen Elemente können nicht mehr klar getrennt werden. Die gebotene Räumlichkeit weiß zu überzeugen, was auch an der ausgewogenen Front-/Rear-Balance liegt. Die gesamte Front-Klangkulisse erscheint wie aus einem Guss und zeichnet sich erneut durch die stimmige Zusammenarbeit zwischen dem Center und den beiden Frontlautsprechern aus. 

BD, DJ Tiesto, Elements of Live Tour – Copenhagen, Disc 2, Track 3: Back in Your Head, Adagio for Strings, He’s a Pirat, DTS-HD Master Audio: Auch mit komplett anders gearteter Musik kommt das Argentum-Set sehr gut zurecht und findet auch bei stark gehobener Lautstärke Argumente für eine Anschaffung seitens des geneigten Käufers. Mit Schwung und Nachdruck machen sich alle Komponenten an die Aufbereitung des Tracks mit dem treibenden Beat. Der Kickbass ist zwar nicht extrem hart, dafür erfreulicherweise aber sehr präzise und vom Timing her exzellent abgestimmt. Ein Nachhinken im Bassbereich kennt der Sub 63 nicht. Er fügt sich absolut stimmig zwischen die beiden Argentum 330 und den 310 Base ein. Die zwei kleinen Argentum 320 im Surroundbereich schaffen wiederum viel Leben auf den Rearkanälen und schleudern Effekte gekonnt durch den Hörraum. Tempo- und Effektwechsel werden mit hoher Impulstreue mitgegangen. Den leicht aggressiven Unterton in der Stimme der Sängerin bekommt das Set sehr gut hin. Insgesamt ist es verblüffend, wie souverän und problemlos mit dem Argentum 5.1 Set auch richtig laut gehört werden kann. Das wird auch beim Mix von „Adagio for Strings“ und „He’s a Pirat“ sehr deutlich: Das hohe Tempo, der Bass, die Effektelemente, all dies mischen die Argentum-Boxen zu einem hochexplosiven Cocktail und sorgen für Partystimmung im Wohnzimmer. Der kleine aktive Bass überzeugt wiederum mit prima Präzision, erst bei sehr hohem Pegel ist das recht kleine Chassis, das aber mit einem ordentlichen Hub aufwarten kann, am Ende und schlägt an. Bis zu dieser Stelle gibt es kaum Verzerrungen oder Komprimierungen im Bassbereich. Kleinere dynamische Wechsel wie beim Beginn von „Adagio for Strings“ schafft das Set locker und bietet so eine realistische Atmosphäre. Im Hochtonbereich wird die Darstellung erst bei Pegeln, die selbst im Heimkinoraum nicht allzu oft gehört werden dürften, etwas schrill. Davor bleiben die Argentum Boxen angenehm neutral und betonen gleichmäßig alle Frequenzbereiche. 

BD, Celine Dion – A New Day, Track 4: Because You Loved Me, To Love You More, Dolby TrueHD 5.1: Hier hat das Argentum-Ensemble keinerlei Probleme mit einer gefälligen Wiedergabe. Die Stimme Celines wirkt in Anbetracht der Preisklasse des Sets sehr plastisch und erfreut mit klar erkennbaren Konturen. Sogar der Hauch der Stimme beim Ansetzen kommt prima heraus. Die Trennung vokaler und instrumentaler Elemente gelingt kritiklos. Instrumente im Hintergrund verlieren nur in der letzten Ausprägung etwas an Auflösung. Die grobdynamische Leistung ist sehr gut. Nicht perfekt ist es um den Wirkungsgrad bestellt – hier raten wir, schon einen Mittelklasse AV-Receiver zu verwenden, um die Leistungsansprüche des Ensembles zu befriedigen. Die dichte, gleichzeitig präzise vermittelte Räumlichkeit, die wir schon in den vorangegangenen Beispielen bewundert haben, macht sich auch bei den beiden Stücken von Celine Dion breit. 

BD, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, Kapitel 2 und 3, Dolby True HD 5.1: Kraftvoll ertönt der Bass, der Hall der Stimmen in der großen Halle kommt gut zur Geltung, und kleinere Effekte wie das Streuen des Schießpulvers in die Hand von Indy arbeitet das Set akkurat heraus. Die ebenfalls hallenden Schritte auf dem Boden stellen die Quadral-Komponenten stimmig dar. Als die Ganoven ihre Waffen durchladen und auf Indy richten, ist das Geräusch sehr realistisch, als stünde man selber in der Halle und wäre direkter Zeuge der verzwickten Situation. Die Faustschläge zu Beginn von Kapitel 3 erscheinen ebenfalls sehr realistisch. Der Center ermöglicht trotz der noch recht kompakten Abmessungen eine nahezu komplette Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten. Die Schießerei im 3. Kapitel lässt es nicht an Nachdruck und Präzision fehlen, der Music Score, der dieses spannende Szene gekonnt untermalt, wird dem akustischen Spektakel gekonnt hinzugefügt. Krachend fahren die Armeefahrzeuge in der Halle ineinander, als sich Indy mit einer Metallkette von der Hallendecke herunter seilt, geht dieses Geräusch nicht in den gellenden Schüssen unter. 

BD Avatar, ab Filmbeginn, DTS-HD Master Audio: Der effektgewaltige, facettenreiche Film wird direkt von Beginn an mit hoher Dynamik übertragen. An Bord des Langstreckenraumschiffs sind auch kleinere Geräusche klar zu vernehmen, die Stimme von Jake Sully ist exakt und mit gut ausbalancierter Tonalität zu vernehmen. Die erste Sequenz auf Pandora wird klanglich ebenfalls ausgezeichnet umgesetzt, was man beispielsweise dann merkt, als der große Kipper unmittelbar an Sully in seinem Rollstuhl vorbeidonnert. Das Pressluftzischen seiner Bremsanlage wird präzise in den Hörraum übertragen. Im 7. Kapitel beeindruckt der Flug mit dem helikopterähnlichen Fluggerät durch die Landschaften Pandoras. Die Fluggeräusche gerade auch bei der Landung inmitten des Dschungels sind klar über alle Kanäle zu vernehmen. Das Herunterfahren der Triebwerke, der langsamer werdende Rotor sowie die Geräusche des Dschungels stellt das Argentum Set mit einwandfreier Differenzierung dar. Die fremdartigen Tiere erzeugen seltsame klangliche Versatzstücke – auch diese kommen in sehr gute Qualität heraus. Das Scannen der Umgebung durch das entsprechende Gerät ist präzise hörbar, obwohl dieser Effekt gerade bei preiswerten Lautsprechersets oft und gern untergeht. Der leise, Spannung erzeugende Music Score während der Umgebungserkundung durch Sully mit den sehr leisen Stimmen im Hintergrund und den sich plötzlich schließenden Pflanzen vor dem Zusammentreffen mit dem riesigen urzeitähnlichen Tier sorgen für eine den Hörer einhüllende akustische Darbietung. Die beiden Argentum 320 erzeugen eine sehr weitläufige, gleichmäßige und dynamische Surroundklangkulisse. Der kleine aktive Subwoofer schlägt sich überragend gut – er gibt auch umfassende Effekte kraftvoll und präzise wieder. Nicht verwundern dürfte, dass sich in subsonischen Bassregionen wenig tut – um ganz unten im Frequenzkeller zu agieren, fehlt es dem kleinen Bassisten an Gehäusevolumen und Endstufenleistung. 

CD, Peter Tschaikowsky, Hamlet Op. 67, ab Beginn, Stereo 2.1: Auch im 2.1 Betrieb kann der Anwender mit einer geschliffenen Leistung rechnen. Klar und lebendig kommen die Streicher zur Geltung, die Transparenz aufweisen, gleichzeitig aber nicht zu spitz oder zu aggressiv übertragen werden. Die verschiedenen Dynamiksprünge kommen gut heraus. Nur im unteren Mitteltonbereich fehlt es ein wenig an Durchsetzungsvermögen. Der aktive Subwoofer schaltet sich wieder harmonisch zwischen die beiden Frontlautsprecher. Er liefert ein spürbares, aber nie zu übertriebenes oder vordergründiges Fundament. Die oberen instrumentalen Ebenen werden mit löblicher Auflösung wiedergegeben, besonders gut hat uns gefallen, wie problemlos das Argentum-Ensemble die urplötzlich bis in obere Regionen des hörbaren Frequenzbereiches gehenden Streicher überträgt. Die Räumlichkeit ist tadellos, der Klang löst sich gut von den aufwändig konstruierten Dreiwege-Regallautsprechern. 

CD, Cult of Snap, CD2, Track 2 „The Power“, Stereo 2.1: Der kompakte aktive Subwoofer entfaltet einen harten, präzisen Bass, der durch das hervorragende Timing exakt zeitgleich mit den anderen akustischen Anteilen beim Zuhörer eintrifft. Nachschwingen kennt der Sub 63 nicht. Mit sehr guter Auflösung und hoher Schnelligkeit setzen sich auch die beiden Argentum 330 in Szene, Tempo- und Effektwechsel gehen leicht von der Hand. Mit der außerordentlich guten Pegelfestigkeit empfehlen sich die Quadral-Lautsprecher auch bei dieser 2.1 Anwendung für pegeltechnisch durchaus verwöhnte Anwender. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Konkurrenzvergleich
  • 5 x Nubert nuBox 101 plus aktiver Subwoofer nuBox AW-441: Die schwäbischen Boxen beeindrucken mit ihrer gleichmäßigen räumlichen Ausbreitung, zudem tritt der AW-441 trotz kleiner Abmessungen ungemein leistungsstark auf. Wie behauptet sich das Argentum-Set dagegen? Die Argentum 330 punkten mit noch höherem Auflösungsvermögen, und der Center überzeugt mit breitem Abstrahlverhalten und sehr feiner Differenzierungsfähigkeit. Der kleine Sub 63 bringt nicht die Wucht des Nubert-Woofers zustande, ist aber ab und zu und minimal präziser. 
  • Quadral Rhodium 5.0-Set: Das schon etwas ältere Rhodium Set kommt in 5.0 Ausführung ca. auf den gleichen Preis. Es spielt ungemein frisch und dynamisch, hat aber bei der Detailwiedergabe und der maximal möglichen Auflösung das Nachsehen gegenüber unserem Argentum-Testensemble. 
  • Jamo S 608 HCS 3  5.0-Set: Optisch schick und mit gefälligem Sound weiß das Jamo-Package zu überzeugen. Klarheit, Detaillierung, Grobdynamik und Räumlichkeit sind aber nicht ganz auf dem Level des teureren Quadral-Ensembles, das somit den Mehrpreis auch deutlich rechtfertigt. 
Fazit

Quadral hält mit dem hier getesteten 5.1 Set aus der nagelneuen Argentum-Baureihe ein ausgesprochen leistungsstarkes, erwachsen und dynamisch aufspielendes Lautsprecherset zum sehr fairen Kaufpreis bereit. In keiner Disziplin können wir dem System ernsthafte Schwächen nachweisen. Besonders hervor für die recht günstige Preisklasse sticht die wirklich gute Detaillierung. Somit kann das Ensemble bedenkenlos auch Liebhabern klassischer Musik empfohlen werden, die den Fokus auf ein äußerst faires Preis-/Leistungsverhältnis legen und nicht die Lust oder die Möglichkeit haben, sehr ausladende Komponenten aufzustellen. Mit kompakten Abmessungen und gefällig-schlichtem Design kann man die Argentum Schallwandler sehr gut in viele Wohnlandschaften integrieren. Für größere Lokalitäten ab ca. 35 Quadratmeter ist der kleine Subwoofer aber etwas unterdimensioniert. Hier wäre der Griff zum Sub 88 DV Aktiv angebracht. Ansonsten weiß der kleine Bassist durch Impulstreue und eine tadellos kräftige Darstellung zu überzeugen. Der Center fügt sich nicht nur optisch, sondern auch akustisch absolut passend zwischen die Frontlautsprecher ein und sammelt durch den breiten Abstrahlwinkel Punkte. Die beiden Argentum 330 zeigen durch enormen Detailreichtum und feine räumliche Abbildung ihre Vorzüge. Nachteile der Dreiwegetechnik wie schlechte Gruppenlaufzeiten (nicht alle Klanganteile kommen zeitgleich beim Zuhörer an) konnten wir nicht ausmachen. Die Argentum 320 erwiesen sich in den Testreihen als ideale Rear-Ergänzung, die dynamisch und räumlich weitläufig ans Werk gehen. 

Detailliert und impulstreu aufspielendes, preiswertes 5.1 Lautsprecherset, das Klangkultur mit kompakten Abmessungen paart

Lautsprecherset 5.1 untere Mittelklasse
Test 14. Januar 2011

+ Sehr pegelfest für die kompakten Abmessungen 
+ Hohe Klangkultur und akkurate räumliche Abbildung
+ Transparent und feindynamisch ausgezeichnet aufspielend
+ Impulstreu
+ Sehr fairer Preis
+ Saubere Verarbeitung

- Sub ohne Cinchausgänge


Test: Carsten Rampacher
14. Januar 2011