TEST: Grundig GR40011 - Sehr schmaler Satelliten-Receiver mit einfacher Handhabung

26.03.2013 (phk/sw)

Einführung

Der Grundig GR 40011 ist ein günstiger HDTV Satelliten-Receiver im extrem schlanken Slim-Line Design. Er ist sowohl für SD- als auch HD-Programme geeignet und ermöglicht den Empfang von unverschlüsselten TV-Programmen via Satellit. Für eine problemlose Einrichtung bietet das Gerät ein übersichtliches OSD und eine vorprogrammierte Programmliste der Satelliten Astra 19.2°, Hotbird 13.0° und Türksat 42.0°. Dank eines integrierten USB-Slots und Mediaplayers können Bilder und Musikdateien mit dem Grundig Receiver wiedergegeben werden. Zudem kann die Set-Top Box ins Netzwerk integriert werden und Internetradio empfangen. Via HDMI angeschlossen leitet der GR40011 das Videosignal in bis zu 1080i an das angeschlossene Bildwiedergabegerät. Der Grundig Receiver ist zur UVP von 99 EUR, am Markt aber bereits auch günstiger, erhältlich.

Verarbeitung

Oberseite des schmalen Gerätes

Metallgehäuse

Das Innenleben des Grundig GR40011

Der Grundig Satelliten-Receiver weist Abmessungen von 195 x 22 x 115mm auf und ist somit nicht nur extrem flach, sondern auch nicht sehr tief und dadurch extrem kompakt. Trotz der kompakten Form wurde auf ein stattliches Äußeres Wert gelegt, so gefällt der GR40011 mit einer Frontblende in Hochglanz-Schwarz und dem silbernen Gehäusemantel. Die Frontblende ist aus Kunststoff, das umliegende Gehäuse sogar aus Metall gefertigt. Vorne ist zudem ein kleines Display angedeutet, hier ist allerdings lediglich eine Status-LED zu finden. Seitlich und oben sind Lüftungsschlitze untergebracht, die zusammen mit dem passiven Kühlkörper innen für eine ausreichende Durchlüftung und Kühlung des Gerätes sorgen. Innen wirkt der Grundig trotz des dicht gedrängten Layouts recht aufgeräumt und nicht überfüllt. An der Unterseite sind feste, schwarze Gumminoppen für solide Standfestigkeit angebracht. Die Rückseite ist komplett mit der Anschluss-Sektion überzogen, die Anschlüsse sitzen sauber am Gehäuse und lassen sich auch von mehrmaligem Umstecken nicht beeindrucken. Das Gehäuse wirkt insgesamt solide verschraubt und weist bei Materialwechseln keine unsauberen Übergänge auf, eine hochwertige Anmutung für den recht günstigen Marktpreis. 

Konventionelle Fernbedienung

Der Grundig GR40011 ist in zwei Varianten am Markt erhältlich. Zum einen mit der eher sehr einfachen und schlichten Fernbedienung, die im Bild oben zu sehen ist. Diese bietet trotz einfacher Gestaltung ein solides Layout mit mittiger OK-Taste, Navikreuz und umliegenden Lautstärke- und Programmwechseltasten. Sie wird mit einer Knopfzelle betrieben und ist nicht beleuchtet.

Auch mit dieser FB ist der Grundig zu haben

Wer es etwas moderner und unserer Meinung nach auch ein wenig komfortabler haben möchte, kann den Grundig Satelliten-Receiver auch mit dieser Fernbedienung erwerben - und das zum identischen Preis! Ein solider Tastendruckpunkt und ein stimmiges Layout zeichnet auch dieses Steuerungsgerät aus. Zwei Knopfzellen dienen hier ebenfalls dem problemlosen Betrieb.

Anschlüsse

Rückseite

  • HDMI
  • SPDIF Digitaler Audioausgang optisch
  • SPDIF Digitaler Audioausgang koaxial
  • USB
  • LNB In
  • IR In
  • Ethernet
  • 3,5mm 4 PIN f. Video/Cinch Audio
  • DC In 12V

Trotz der extrem kompakten Abmessungen bietet der Grund Satelliten-Receiver eine üppige Anschlussvielfalt. Für die Übertragung des hochauflösenden TV-Signals steht der HDMI-Ausgang zur Verfügung. Die Audiosignale können aber auch mit dem optischen oder koaxialen digitalen Audioausgang übertragen werden. USB- und Ethernet-Slot sorgen für die Verwendung der multimedialen Anwendungen.

Setup und Bedienung

Hauptmenü

Programmliste bearbeiten

Sortierliste

Programmsuche

Konfigurationseinstellungen

Allgemein

AV-Einstellungen

Extras

Software-Aktualisierung via OSB, Web oder OTA

Beim Start der Grundig Set-Top Box öffnet sich nicht automatisch ein Installationsassistent, der bei der Einrichtung und Konfiguration des Gerätes behilflich ist - dieser muss im Menü erst aufgerufen werden. Dank der gespeicherten Senderlisten verschiedener Satelliten erscheint aber direkt nach korrektem Anschluss aller notwendigen Kabel ein Bild am Wiedergabegerät. In unserem Fall ist dies der Satellit Astra 19.2° Ost, hier findet man auf dem ersten Platz - erwartungsgemäß - Das Erste HD. Den Bootvorgang erledigt der Grundig in flinken ~2 Sekunden, und das im Energiesparmodus.

Wer nun noch weitere Konfigurationsmaßnahmen vornehmen möchte, startet das Hauptmenü des Grundig Receivers. Dafür dient nicht die größer dimensionierte SETUP-Taste der Fernbedienung, sondern eine etwas kleiner gehaltene MENU-Taste direkt links vom Button für den Videotext. Zunächst lässt sich hier die Programmliste nach eigenen Wünschen optimieren und natürlich ein erneuter Satellitensuchlauf durchführen. Bei der Sortierung können nicht nur einzelne Sender, sondern ganze Sendergruppen problemlos verschoben werden. Zudem können bis zu 10 Favoritenlisten erstellt und mit Programmen gefüllt werden.

Unter Konfiguration finden wir dann allgemeine Einstellungen wie Zeit und Datum, Menüsprache, die Wahl der bevorzugten Audio- und Untertitelsprache sowie CEC-Steuerung und Standby-Modus, bei dem Normal oder Energiesparend gewählt werden kann. Der Grundig bietet ein transparentes Menü, dass sich über das angezeigte Bild legt, die Intensität der Transparenz kann unter Menü-Einstellungen festgelegt werden. In den Settings für Audio/Video justiert man Bildschirmformat, Skaliermethode, die gewünschte Auflösung und wie sich die einzelnen Audio-Ausgänge verhalten sollen (PCM oder Bitstream), auch eine Lippensynchronisation ist vorhanden. Der Grundig GR40011 bietet sogar einen rudimentären Video-EQ mit Reglern für Helligkeit, Kontrast und (Farb)Sättigung.

PVR/Massenspeicher-Einstellungen dienen der Aufnahme von TV-Inhalten. Hier kann die Timer- Vor- und Nachlaufzeit eingestellt werden, außerdem der angeschlossene USB-Speicher in das notwendige Format für die Aufnahme gebracht und umbenannt werden. Im "Extras"-Menü können vorhandene Dateien des angeschlossenen USB-Mediums sowie Systeminformationen eingesehen, außerdem ein Software-Update durchgeführt werden. Tunerinformation gibt Auskunft über den aktuellen Satelliten, Transponder sowie Signalpegel und Signalqualität. Interessant ist auch der Punkt "Programminformation". Hier werden Infos zum Kompressionsformat (H.264/MPEG2), zur Video-Bitrate und auch zum Audioformat angezeigt. Netzwerkinfos können ebenfalls eingesehen werden und ein Kalender ist hier integriert. Ein letzter wichtiger Punkt ist "Systemeinstellungen", wählen wir hier Antennen- und Programmeinstellungen können wichtige Einstellungen zum Receiver, der Satellitenliste, Transponderliste und Art der Antenneninstallation vorgenommen werden - und besonders interessant: Der Punkt "Geführte Installation". Hier steckt nämlich der Installationsassistent - Schritt für Schritt legt man Parameter (inklusive unterstützender Hilfetexte) fest, kann einen Suchlauf starten und direkt danach die Programmliste bearbeiten. Schließlich können im letzten Menüpunkt "Timer" festgelegte Aufnahme-Zeitpunkte eingesehen und entfernt werden.

Insgesamt finden wir das Menü des Grundig Receivers optisch ansprechend, überschaubar und durchdacht - auch wenn man die "Geführte Installation" quasi als automatisch startenden Installationsassistenten durchaus beim Initialstart des Gerätes einbinden könnte. Träge Reaktionen gibt es beim Grundig Sat-Receiver nicht, das Gerät reagiert stets recht flink und verzögerungsfrei auf Eingabebefehle von der Fernbedienung. Allerdings ist der Tastendruckpunkt der Fernbedienung nicht überdurchschnittlich gut, hier muss zielgerichtet gedrückt werden.

Multimedia-Features

Wird ein kompatibler USB-Stick am Grundig GR40011 angesteckt, gibt der Receiver Meldung, dass ein USB-Stick erkannt wurde. Öffnen muss man den MediaPlayer aber noch manuell - ganz einfach mit der USB-Taste der Fernbedienung. Dort zeigt sich dann eine komplette Ordnerübersicht und die gewünschte Datei kann ausgewählt werden. Sowohl JPEG als auch Bitmap- und PNG-Dateien stellt der Sat-Receiver problemlos und in guter Qualität dar. Auch eine Diashow kann gestartet oder das Bild gedreht sowie vergrößert und verkleinert werden. Als Musikdateien werden MP3s abgespielt.

Ist ein USB-Stick angeschlossen, kann direkt eine Aufnahme mit der REC-Taste links unten gestartet werden. Ein Timer wird innerhalb des EPGs gesetzt. Das EPG bietet aber keine Übersicht aller vorhandenen Programme in der Senderliste sondern zeigt immer nur den Ablaufplan des aktuellen Senders an. Die gemachten Aufnahmen können dann in einer Liste, die mit der PVR-Taste geöffnet wird, eingesehen werden. Für Timeshift wird einfach die Pause-Taste genutzt, so wird automatisch eine Aufnahme gestartet, die dann jederzeit wieder fortgesetzt werden kann. Stellenweise kam es - ausschließlich beim Timeshift - im Praxisbetrieb zu Verzögerungen bei der Reaktion von Eingabebefehlen.

Schließt man an den Grundig Receiver ein Netzwerk-Kabel an, verbindet sich das Gerät bei aktiviertem DHCP-Server automatisch mit dem vorhandenen Router und dem Internet. Ist dies nicht der Fall, muss im Menü in den Netzwerkeinstellungen manuell IP-Adresse, Gateway und DNS eingegeben werden. Das Web Radio wird dann im Menü unter Extras - Web Radio gestartet. Dort öffnet sich dann eine Programmliste der verfügbaren Radio-Dienste, darunter: SWR3, Charivari, Antenne Top 40, Sender KW, Radio Eins, Jazzloft, Oldie Radio, 1.FM, Rock & Groove, Linn Classical, Berliner Rundfunk, und viele mehr.

Testequipment
Bildqualität

Der Grundig GR40011 kann das 720p-Signal der öffentlich-rechtlichen Sender auf 1080i hochskalieren. Leiten wir das Signal auf diese Art an das angeschlossene Bildwiedergabegerät weiter, ergibt sich bei "Das Erste HD" ein plastisches, angenehmes und ruhiges Bild. Auch bei Sportsendungen, bei denen sich flinke Bewegungen häufen, bleibt die Bildruhe meist hoch, vereinzelt fällt etwas Zittern an Objektkanten auf. Das Satellitenbild in hoher Auflösung des Grundigs ist nicht unbedingt das schärfste, dass wir von aktuellen Receivern kennen, bietet aber gut strukturierte Details und Feinheiten. Bei sehr gutem Signal begeistert aber auch der Grundig mit scharfen Kanten, zudem wirken Schriften im Bild dadurch sehr angenehm und sind nicht mit Treppenstufen versehen - eine Tatsache die stellenweise auch bei HDTV noch auffällt. Lebendig und dynamisch wirken Farben, die aber keinesfalls überzogen dargestellt werden. Der Kontrast bietet ebenfalls recht gute Werte, in dunklen Bereichen des Bildes fällt die Detailschärfe aber nicht so hoch aus.

Auch bei etwas schwächerem HD-Material bietet der Grundig noch ein sauberes Bild. Ein wenig mehr Bildrauschen und Plastizität ist zwar bemerkbar, Farben bleiben aber ausdrucksstark und auch die Detailschärfe erhalten. Private bzw. Pay-TV Sender kann der Grundig lediglich in der geringen SD-Auflösung wiedergeben. Dabei fällt natürlich erhöhtes Bildrauschen und eine geringe Schärfe ins Auge, aber auch der Farbraum ist etwas kleiner und die Plastizität leidet. Betrachtet man die SD-Wiedergabe für sich, bildet der Grundig ein solides Bild bezüglich eben genannter Parameter ab. Leichtes Zittern macht sich immer mal bemerkbar, davon abgesehen ist die Darstellung aber ruhig und angenehm.

Ob man den Grundig die Videosignale in 1080i oder in nativer Auflösung ausgeben sollte, ist Geschmackssache. Der GR40011 besitzt eine solide Scalingeinheit und weist nur geringe Schwächen auf, wer natürlich einen sehr hochwertigen TV mit exzellenter Upconversion sein eigen nennt, kann auch auf diesen zurückgreifen.

Fazit

Der Grundig GR40011 ist extrem flach und aufgrund seiner geringen Bautiefe insgesamt sehr kompakt. Dies bedeutet nicht, dass auf elementare und sinnvolle Features eines Sat-Receivers verzichtet werden muss. Die Set-Top Box bietet eine üppig ausgestattete Anschluss-Sektion mit allen wichtigen Komponenten. Das kleine Gehäuse ist, abgesehen von der Frontblende, komplett aus Metall und erweckt einen hochwertigen Eindruck. Ein Display hat es in die geringen Abmessungen allerdings nicht geschafft. Multimedial punktet der GR40011 mit Bild- und Tonwiedergabe von USB und einer Auswahl an Web-Radios, sofern der Sat-Receiver kabelgebunden ins Netzwerk integriert wurde. Ein Schärfemeister ist der Grundig nicht, bietet aber trotzdem hohe visuelle Performance im HD- wie SD-Betrieb. Auch das grafische On-Screen-Display bietet eine ansprechende Optik und durchschaubares Handling.

Extrem kompakter, schmaler HDTV Satelliten-Receiver im Metallgehäuse für frei empfangbare TV-Programme

HDTV Satelliten-Receiver
Test 26.03.2013

+ Extrem schmal und kompakt
+ Metallgehäuse
+ Solide Verarbeitung
+ Musik- und Bildwiedergabe von USB
+ Zugriff auf eine Auswahl an Web-Radios
+ Transparentes, ansprechendes OSD

- kein Display

 

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 26.03.2013