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TEST: Panasonic Soundbar SC-HTB170 mit HDMI und Bluetooth für 249 EUR

16.04.2013 (cr/sw)

Panasonic SC-HTB170, in silbern oder schwarz für 249 EUR

Mitgelieferte Fernbedienung

Unser Partner für hochauflösende Audiodateien aus dem Internet: 

Das Produkt

Kein Platz unter dem TV, aber trotzdem keine Lust auf flachen Sound? Panasonic hat die Lösung im Programm, denn die Japaner bauen nicht nur erstklassige Flachbildschirme, sondern auch respektable Soundbars wie die brandneue SC-HBT170, wahlweise in schwarzer oder silberner Version für schlanke 249 EUR (UVP) lieferbar. Fürs Geld gibt es eine schick gestaltete Soundbar mit integriertem Subwoofer. So muss keine weitere Komponente aufgestellt werden. Weitere Kennzeichen: 120 Watt (nach RMS-Norm) Ausgangsleistung, Bluetooth und HDMI-Beschaltung (1 Eingang, 1 Ausgang mit ARC) sowie ein optischer Digitaleingang. Die SC-HBT170 kann wahlweise an der Wand hängend oder auf dem TV-Board liegend aufgestellt werden. Ideal passt die Soundbar zu TV-Größen zwischen 42 und 50 Zoll, somit werden gerade die TV-Diagonalen abgedeckt, die im Trend liegen. Kompatibel ist die Soundbar zu Dolby Digital und DTS, an Bord sind Dolby PLII und Dolby Virtual Speaker. 

USB nur für Service-Zwecke, sonst aber HDMI-Ein und Ausgang, Anschluss für IR-Booster, HDMI-Eingang, HDMI-Ausgang, optischer Digitalausgang praktisch platziert auch bei Wandmontage

Gute Detailverarbeitung - tadellos für die Preisklasse

Saubere Materialübergänge

Praktisch: Lautstärkeregelung und Eingangswahl kann auch an der Soundbar direkt stattfinden

Mitgelieferter IR-Blaster

Kleiner integrierter Subwoofer auf der Rückseite

Füße mit etwas schief eingeklebten Gumminoppen für guten Halt und gegen Verrutschen

Rückseite in schlichtem Kunststoff

Die Soundbar ist gut verarbeitet und überzeugt durch gefällige Optik. Über den Lautsprecherchassis ist eine präzise eingesetzte Metallgitter-Abdeckung angebracht. Die Rückseite der Soundbar besteht aus einfachem Kunststoff. In Anbetracht der Preisklasse und der Tatsache, dass man die SC-HTB170 ohnehin nicht unbedingt von hinten sieht, nicht wirklich erwähnenswert. Unter der Soundbar sind zwei Standfüße angebracht, die allerdings dafür sorgen, dass man den "Klangriegel" bei einem schmalen TV-Unterstand nicht verwenden kann. Wer z.B. den TV auf einem Tisch platziert, der der Größe des Standfußes entspricht, sieht sich dem Problem gegenüber, dass die Soundbar dann nicht ordnungsgemäß auf den recht weit auseinander liegenden Füßen untergebracht werden kann. Lösung 1 wäre dann ein neues TV-Board, Lösung 2 die Wandbefestigung der SC-HBT170.

Dennoch macht sich im Praxisbetrieb das "Multi-Angle" Konzept von Panasonic sehr positiv bemerkbar. Dadurch kann die Soundbar nämlich nicht nur liegend oder stehend, sondern auch in verschiedenen Anstellwinkeln aufgestellt werden. So kann der Soundbar in optimaler Position platziert werden. Dafür legt Panasonic extra zwei verschiedene Standfüße dem Lieferumfang der SC-HTB170 bei.

Im Lieferumfang enthalten  ist eine kompakte Fernbedienung aus schwarzem matten Kunststoff. Auf ihr finden sich Regler für den Dialog-Level, die Subwoofer-Intensität, die Wahl des Eingangs, und fürs Bluetooth-Pairing. Für die Lautstärkeregelung gibt es eine Wipptaste und einen Mute-Schalter. Die Soundbar SC-HBT170 verfügt über verschiedene Soundprogramme, die mittels der "Sound"-Taste auf der Fernbedienung umgeschaltet werden können. Standard, Stadium, Music, Cinema, News und Stereo stehen zur Verfügung. 

Schließt man die Soundbar über HDMI am TV an, erkennt der Flachbildschirm (in unserem Falle der Philips 47PFL6008K) die SC-HTB170 sofort als externen Verstärker und schaltet bei der Klangwiedergabe auf die Soundbar um. Möchte man die Bluetooth-Funktion nutzen, ist die Soundbar rasch startbereit. Wir machten die "Probe aufs Exempel" mit dem Motorola RAZR HD unter Android Jelly Bean 4.1.2. Schaltet man das Motorola RAZR im Bluetooth-Betrieb auf "sichtbar" und verwendet die Bluetooth-Pairing-Taste auf der kleinen Fernbedienung, dann ist der Kopplungsprozess schnell abgeschlossen, die Musikwiedergabe kann beginnen. 

Testequipment
Klang

Zunächst spielten wir Musik vom Smartphone per Bluetooth zu und waren positiv überrascht: Beim aktuellen Hit von DJ Antoine "Bella Vita" liefert die SC-HBT170 einen richtig guten Sound, der keinesfalls nur mattes akustisches Geplätscher beinhaltet. Klar und mit ordentlicher Dynamik geht es voran, Stimmen werden akkurat von den instrumentalen Anteilen getrennt. Das auf Dolby PLII basierende DSP "Music" bietet eine tadellose Räumlichkeit, ohne störende Hallbeimengung zu generieren, die die Akustik dann matt und dumpf machen würde. Alternativ kann auch im Modus "Stereo" mit etwas mehr Präzision und etwas weniger Räumlichkeit gehört werden. Auch bei "Living In Stereo" von R.I.O. liefert Panasonics preiswerte Soundbar eine respektable Leistung ab. Bässe sind sogar recht gut wahrzunehmen. Sicherlich darf man keine Bassgewalten erwarten, aber sehr deutlich besser als die Soundsysteme, die im Flachbildschirm eingebaut sind, ist die Leistung auf jeden Fall. Kurzum, man kann sehr zufrieden sein. Die SC-HTB170 ist schnell aufgebaut, braucht wenig Platz und liefert dafür richtig guten Klang.

Sehr gut kann die Soundbar auch verwendet werden, wenn man z.B. Nachrichten oder Talkshows im Fernsehen schaut. Hierzu steht als DSP-Modus extra "News" zur Verfügung. Stimmen sind sehr gut verständlich, die räumliche Ausbreitung vokaler Elemente ist deutlich ausgeprägter als bei Verwendung des im TV eingebauten Lautsprechersystems. Auch das Klatschen des Publikums und Hintergrundgeräusche lassen sich deutlich ausgeprägter und räumlicher vernehmen. 

Und wie schlägt sich die Soundbar bei der Wiedergabe von Filmen? Um dies herauszufinden, haben wir uns die BD von "Skyfall" von Beginn an angehört. Als DSP verwendeten wir das Dolby PLII Programm "Cinema". In diesem Modus ist der Hochtonbereich etwas zurückgenommen, was dem Klangbild ein wenig Brillanz nimmt. Dafür ist der virtuelle Raum größer als bei anderen DSPs, und zwar sowohl, was die räumliche Tiefe, als auch, was die räumliche Weite angeht. Auch kleinere Effekte wie das Herunterlaufen auf einer Treppe kommen gut heraus. Es folgt die erbitterte Jagd auf den flüchtigen Killer, der im Audio A5 Sportback versucht, 007 und seiner Kollegin im Land Rover im Verkehrsgetümmel in Istanbul davon zu fahren. Auf dem Grand Basar geht es richtig "zur Sache", der Audio crasht, nach einer Schießerei kann der Killer aber auf einer Polizei-Enduro flüchten. 007 greift sich eine Reiseenduro und nimmt die Verfolgung auf. Dem Autocrash fehlt es verständlicherweise etwas an Fundament - hier muss man dem Miniatur-Subwoofer verzeihen, zaubern kann auch Panasonic nicht. Die Schießerei kommt gut heraus, auch das Aufheulen der Motorräder beim Hochschalten wird tadellos eingearbeitet. Stimmen erscheinen recht natürlich und sind nicht zu weit im akustischen Vordergrund platziert. Das Herumwirbeln der Dachziegel, als der Killer und 007 über den Dächern des Grand Basars mit ihren Enduros flitzen, arbeitet die SC-HBT170 prima heraus.

Und auch bei "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" weiß die SC-HBT170 zu überzeugen. Zu Beginn des Kapitels 2 fehlt es zwar etwas an Bassenergie, als das große Hangartor aufgeht, aber das Quietschen beim Öffnen und der Music Score sind prima eingebunden. Die Soundbar schafft es bei der Stimmwiedergabe sogar recht gut, die spezielle Klangcharakteristik mit leichtem Hall im riesigen Hangar zu betonen. Als Irina Spalko auf dem Hallenboden hin- und herwandert, ertönen ihre Schritte mit leichtem Hall. Auch als sie ihren Säbel zieht, wird dieser kurze Impuls gut umgesetzt. Im dritten Kapitel dann, als Indy seine MP so auf den Boden fallen lässt, dass sich ein Schuss löst und er im darauf folgende Chaos flüchten kann, setzt die Soundbar Schüsse und kräftige Faustschläge sehr gut um. Die Räumlichkeit ist sogar richtig gut zu nennen. Der Music Score kommt bei all dem Treiben nicht zu kurz. Die Fahrgeräusche der Armeefahrzeuge erscheinen lebendig. Tonal ist die SC-HBT170 relativ neutral abgestimmt, etwas verhalten - das aber sorgt dafür, dass man problemlos auch mit höherem Pegel hören kann. Für die Gerätekategorie ist die Pegelfestigkeit absolut in Ordnung. Vergleicht man die möglichen Pegel der SC-HBT170 mit dem, was bezüglich der Lautstärke mit den im TV verbauten Systemen geht, dann kann man von einem sehr deutlichen Unterschied sprechen. Die rasante Fahrt auf dem Raketenschlitten wird ebenfalls prima dargestellt, das metallische Quietschen, als der Schlitten ausläuft, auf den Schienen kommt erstaunlich überzeugend heraus.

Bei "Time To Say Goodbye" (Andrea Bocelli + Sarah Brightman, BD "Vivere - Live in Tuscany", PCM) zeigt die Soundbar uns ein Gesicht, das wir ansonsten bei so preisgünstigen Komponenten nicht kennen: Im DSP "Music" ist die Stimmwiedergabe richtig gut gelungen - Hut ab. Sowohl Sarahs Stimme als auch Andreas Organ kommen mit sauberer Akzentuierung und gefälliger Charakteristik heraus. Man möchte es daher kaum glauben, es mit einer so preisgünstigen Soundbar zu tun zu haben. Auch die einzelnen Instrumente des Orchesters kommen ordentlich heraus. Wir finden kaum Modelle in unserer Testhistorie, die ähnlich preiswert sind. Daher müssen wir mit teueren Alternativen vergleichen. Zu nennen wäre die Philips Android/DLNA-Soundbar CSS5123, die mit OSD, separatem kabellosem Subwoofer und DLNA-Zertifikat für 499 EUR (UVP) zum Kunden kommt. 499 EUR Kaufpreis sprechen eine deutliche Sprache - "gerade nebenbei" zum Flachbildschirm nimmt man so viel Geld eher nicht in die Hand. Klar dürfte sein, dass man mit separtem Sub bessere Ergebnisse im Bassbereich erzielen kann, aber sonst fällt der akustische Vorteil gering aus. Und, Hand aufs Herz: Bei der Vollausstattung aktueller Smart-TVs braucht kaum ein Mensch DLNA/Netzwerkfähigkeit in einer Soundbar. Die praktische Bluetooth-Integration bietet Panasonic ja. Das Teufel 2.1 Set Cinebar 21 kommt auf 399 EUR und mit kabelgebundendem kleinerem Subwoofer (auch mit größerem Bass für 499 EUR als Cinebar 21 XL Set lieferbar), ohne DLNA, ohne HDMI und ohne Bluetooth. Ausstattungsmäßig weist die Cinebar 21 demnach kaum etwas auf, was aktuell im Trend liegt. Dafür kann sie klanglich auftrumpfen und spielt sehr klar, dynamisch und mit starkem Bass. Sie benötigt aber deutlich mehr Platz bei der Unterbringung. Schon die Soundbar an sich ist nicht gerade kompakt, und der Subwoofer, für sich betrachtet relativ klein, braucht auch noch Stellfläche. 

Fazit

Panasonic hat mit der Einsteiger-Soundbar SC-HBT170 ein Produkt im Programm, das die Gene mitbringt, die Bestseller auszeichnen. Schicke Optik, schnelle und komfortable Installation, geringer Platzbedarf und richtig guter Klang zeichnen das preisgünstige Produkt aus. Es ist zudem auch möglich, die SC-HBT170 an der Wand zu montieren. Die DSPs/Dolby PLII Programme, die Panasonic integriert hat, überzeugen durch ihre gute Arbeit. Dadurch eignet sich die Soundbar für Film- und sogar Musikgenuss. Die Ausstattung ist praxisgerecht und umfasst HDMI-Beschaltung und Bluetooth. 

Für den schmalen Kaufpreis hat Panasonic bei der SC-HBT170 hervorragende Arbeit geleistet - die Soundbar klingt richtig gut, hat alle wichtigen Features und sieht elegant aus


Soundbar Einstiegsklasse
Test 16. April 2013

+ Überraschend harmonischer und gefälliger Klang
+ Gute Räumlichkeit
+ Gute Pegelfestigkeit
+ Für Musik- und Filmton geeignet
+ Attraktive Optik
+ HDMI und Bluetooth
+ Günstiger Kaufpreis
+ In schwarz oder silbern lieferbar

- Kein Display
- Standfüße stehen recht weit auseinander

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 16.04.2013