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EXKLUSIV-VORSTELLUNG+PREVIEW: Neue Pioneer Multichannel-Receiver VSX-423/528/828/923 

05.03.2013 (cr/sw/phk)

VSX-423

VSX-528

VSX-828

VSX-923

Unser Partner für hochauflösende Audiodateien aus dem Internet: 

Pioneer verfolgt mit den neuen Multichannel-Receivern, die im Frühjahr auf den Markt kommen, ein klares Konzept. Da es im Bereich der Heimkino-Audioformate derzeit keine Neuerungen gibt, konzentriert sich Pioneer verstärkt auf eine mitreißende Musikwiedergabe. Daher heißen auch die Modelle „Multichannel Receiver“ und nicht „AV-Receiver“. Natürlich sind aber alle relevanten Merkmale mit an Bord, die für den AV-Betrieb von Belang sind. 

Im Fokus steht bei Pioneer 2013 die Erweiterung der Streaming- und Netzwerk-Funktionen. Pioneer verfolgt das Ziel, sich klar als Nummer 1 bei den Streaming-Fähigkeiten auf dem Markt etablieren zu können. Alle Modelle unterstützen nicht nur WAVE- und FLAC-Wiedergabe in HiRes, sondern zusätzlich auch die Apple Formate Apple Lossless und AIFF. Ab dem neuen VSX-528 werden Auflösungen bis zu 192 kHz unterstützt – und zwar nicht nur beim Streaming, sondern auch beim Anschluss entsprechend geeigneter USB-Medien. Selbstverständlich ist auch Gapless Playback (nahtlose Wiedergabe) für alle diese Formate Bestandteil der Ausstattung. 

Zweiter wichtiger Punkt ist eine umfangreiche Smartphone-Konnektivität. So ist AirPlay für Apple und HTC Connect (wurde auf der letztjährigen IFA erstmals vorgestellt) in allen netzwerkfähigen Modellen ab dem VSX-528 aufwärts integriert. Das beinhaltet auch Front-HDMI-Eingänge mit MHL-Support, die Bedienung über Smartphone und Tablet (natürlich für iOS und Android), die Bluetooth-Fähigkeit (Bluetooth-ready, entsprechender Adapter AS-BT200 ist für knapp 25 EUR –also preislich fair – erhältlich). Der AV-Navigator, bislang nur für iPad und Windows-Rechner verfügbar, wird auch in einer nativen Mac OS-Variante erhältlich sein. 

Videoseitig bieten die neuen AV-Receiver auch erweiterten Funktionalitäten. Die neu definierte Standardausstattung in 2013 ist 4 x HDMI-Eingänge (3D und ARC-fähig) mit 4k/UltraHD Durchleitung, ab dem Einstieg ab dem VSX-323 ist diese Ausstattung mit an Bord. Mit dem netzwerkfähigen VSX-528 wird die videoseitige Ausstattung auf 6 x HDMI inklusive MHL-fähigem Fronteingang erweitert, und mit dem VSX-923 auf gar 8 HDMI-Eingänge und 2 HDMI-Ausgänge. Hinzu kommt bei diesem Modell auch ein 4k/UltraHD-fähiger Scaler. 

Nun stellen wir die neuen Modelle im Einzelnen vor, die ab Juni in den Handel kommen. Es beginnt mit dem VSX-323 für 219 EUR, mit fünf Endstufen mit 100 Watt pro Kanal. Dieses Modell ist ausschließlich in schwarz erhältlich. Dann folgt der VSX-423 für 249 EUR, das Fünfkanalgerät liefert 5 x 130 Watt. Es ist bereits mit der Einmessautomatik MCACC in der Basisversion ausgestattet und in schwarzer oder silberner Version erhältlich. Dann folgt der VSX-528 für 349 EUR, ebenfalls in schwarzer oder silberner Version erhältlich. Auch hierbei handelt es sich um einen 5-Kanal-Receiver mit 130 Watt pro Kanal. Anschlussseitig sind schon 6 HDMI-Eingänge Standard, hinzu kommen umfangreiche, oben beschriebene Netzwerkfunktionen. Zu diesen wären noch die vTuner Internet Radio-Plattform und der DLNA-Client hinzuzufügen. Nächstes Modell ist der VSX-828 für 399 EUR als Siebenkanal-Gerät und 130 Watt pro Kanal. Der Multichannel-Receiver bringt eine Front Bi-Amping Möglichkeit mit und ist auch in schwarzer oder silberner Variante lieferbar – wie alle Multichannel-Receiver außer dem VSX-323. 

Hier einige Bilder zum VSX-423:

Schon der kleine VSX-423 kommt mit MCACC und in edler Optik

Display, darunter wichtige Tasten für Surround-, Eco- und iPad/iPhone-Control

Fernbedienung

Kühlkörper

Trafo

Platinenlayout

Innenleben gesamt

Sauber verarbeitete Gerätefront

Rückseite

Hier einige Bilder zum VSX-528:

Lautstärkedrehregler

Display

Fernbedienung

Kühlkörper

Platinenlayout

Elkos

Trafo

Innenleben, Gesamtübersicht

Verarbeitung

MCACC-Mikrophon

Rückseite

Hier einige Bilder zum VSX-828:

Lautstärkedrehregler

Display

Fernbedienung

Platinenlayout

Trafo

Elkos

Gesamtübersicht

Rückseite

Finish

Kommen wir zum VSX-923, der auf einen schlanken Preis von 499 EUR kommen und daher besonders interessant sein wird. 7 x 150 Watt Ausgangsleistung reichen auch aus, um größere Lokalitäten zu beschallen. Für eine exakte Einmessung der Lautsprecher und ein besonders effektives Room Equalizing ist hier Advanced MCACC mit Auto Phase Control Plus mit an Bord. Bei diesem Modell gibt es auch ein grafisch besseres OSD, das, wie wir es auch vom VSX-922 her kennen, sehr elegant wirkt und einfach zu überschauen ist. Der VSX-923 ist WiFi-ready (Der AS-WL300 ist für 49 EUR optional erhältlich) und die große App iControl AV steht für diesen Multichannel Receiver zur Verfügung. Für die kleineren Modelle gibt es die etwas schlichtere Pioneer Control App für die Basisfunktionen. Im Übrigen zeigen sich beide Apps gegenüber den Vorjahresfunktionen grafisch überarbeitet, zudem ist das Ansprechverhalten schneller. Die Apps kommen aller Voraussicht nach Ende April 2013. Das frühere Datum für den Release der neuen Apps liegt an der früheren Markteinführung der 2013er Multichannel-Receiver in den USA. 

Hier einige Bilder zum VSX-923:

Gesamte Rückseite. Gut zu erkennen: Die großen Standfüße

Anschlüsse beim VSX-923 - die HDMI-Bestückung fällt sehr üppig aus

Schlanke Fernbedienung des VSX-923 im typischen Pioneer-Layout

Innenleben gesamt - übersichtliches, durchdachtes Layout

Kühlkörper

Trafo

Platinenlayout

Der VSX-923 wirkt für 499 EUR auch im Detail sauber gemacht, wie man hier am Lautstärkeregler erkennen kann

Display mit tadelloser Auflösung beim VSX-923. Der Bereich unter dem Display ist nun auch silbern und nicht mehr Hochglanz-Schwarz wie bei den 2012er Modellen

Akkurat - die Passung der Frontblende aus seitlicher Sicht

Optisch wirken die vier neuen Multichannel-Receiver, die wir bereits in Augenschein nehmen konnten (VSX-423, VSX-528, VSX-828 und VSX-923) sehr gediegen, besonders auch die silberne Variante ist ausgesprochen gelungen. So gefallen Details wie der Ring um den Lautstärkedrehregler, trotz der Verwendung von Kunststoff erscheint alles sehr hochwertig. Die aufgeräumte Front stärkt diesen Eindruck ebenfalls. Der Bereich unter dem Display ist nun nicht mehr hochglänzend, sondern auch matt silbern bzw. schwarz, dadurch wirkt die Optik noch sauberer und edler. 

Wir hatten bereits sie Gelegenheit, den VSX-923 (noch im Prototypenstadium) und den VSX-528 schon exklusiv hören zu können. Der VSX-528 präsentiert sich bereits in serienähnlicher Form. Da es sich um Multichannel-Receiver handelt, haben wir die Geräte mit HiRes-Audio-Material klanglich durchgecheckt. Nun folgen unsere Eindrücke.
Wir beginnen mit „Stop This World“ von Diana Krall. Das zweikanalige Stück hören wir in Pure Direct, um die klangliche Auslegung des VSX-923, der den Anfang macht, genau zu untersuchen. Und wir sind überzeugt von der homogenen Darbietung, im Vergleich zum VSX-922 spielt der 923 verbindlicher, das gesamte Klangbild wirkt in sich schlüssiger. Der Bass erscheint dynamisch und straff, der Tiefgang ist richtig gut. Dieses akustische Bild zieht sich auch durch „Money Money Money“ (Nils Landgren, Funky Abba) – fetzig spielen kann der VSX-923 immer noch, aber er gibt sich weniger extrem, sondern schafft den Spagat zwischen ausgezeichneter Dynamik und klanglicher Harmonie. 

Das gilt auch für die Landgren-Adaption der „Dancing Queen“: Souverän, wie ein Großer, spielt der preiswerte Pioneer auf. Die Stimme wird gekonnt fokussiert, ohne dass die instrumentalen Parts vernachlässigt werden. Pioneer hat dem VSX-923 Schärfe im Hochtonbereich genommen, ohne ihm aber Transparenz und Dynamik zu „entwenden“. Besonders gut hört man die Fortschritte, die der VSX-923 gemacht hat, bei „El Bajel Que Non Recela“ von Patricia Petibon (aus dem Album „Nouveau Monde“) – hier ertönt die weibliche Gesangsstimme angenehmer, milder, ohne dass es an Prägnanz fehlt. Die Endstufen agieren sehr kraftvoll und geschmeidig. Gerade für Klassik- oder Jazz-Liebhaber wird der VSX-923 zu einer sehr interessanten Alternative. Natürlich beherrscht der Pioneer auch das „fetzige“ Handwerk nach wie vor richtig gut. Die legendären Punkrocker von Bad Religion haben mit „True North“ ein klangstarkes neues Album heraus gebracht, und „Past Is Dead“ ist dem Pioneer VSX-923 wie auf den Leib geschnitten. Das Ergebnis macht richtig Laune, die Grobdynamik ist sehr gut, gleichzeitig aber gefallen die fließenden, klar definierten Übergänge, die Räumlichkeit wirkt echt und breitet sich homogener aus als es beim VSX-922 der Fall war. 

Kommen wir zur mehrkanaligen Wiedergabe. Wir haben uns hier die „2L – The Nordic Sound“ Sampler-BD-Audio vorgenommen und hier im Speziellen das erste Allegro aus Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert in D-Dur (KV 218). Die Streicher bringen mehr Harmonie ins Spiel als beim VSX-922, aber sie klingen trotzdem mit Prägnanz und Brillanz. Hier scheint Pioneer für das Modelljahr 2013 eine ausgesprochen gelungene Auslegung gefunden zu haben, die absolut massenkompatibel ist und bestimmt für entsprechende Verkaufszahlen sorgen wird. Für einen sehr fairen Preis erhält der geneigte Kunde ab Juni einen wohlklingenden, dynamischen und räumlich authentisch aufspielenden Multichannel-Receiver mit sehr guten Pegel-Reserven.

Natürlich haben wir auch die DTS-HD Master Audio vorliegende Eagles BD „Farewell Tour – Live from Melbourne“ in unserem Portfolio. Wir hörten den Klassiker „Hotel California“ und waren schon am Anfang sehr angetan, wie lebendig der 923 die Beifallsbekundungen des Publikums überträgt. Im Gegensatz zu den Stereodarbietungen hörten wir - wie übrigens auch bei der 2L BD – mit MCACC. Der Klang wirkt dadurch noch eine Idee homogener, die Front-/Surroundbalance ist sehr stimmig. Das Trompetensolo jedenfalls wirkt sehr lebendig und direkt. Störende Einflüsse, die wir von Einmess- und Room EQ-Systemen her kennen, finden sich beim VSX-923 nicht und man merkt, dass Pioneer einfach große Erfahrung mit dieser Technik hat. Auch die akustische Gitarre und die E-Gitarre erscheinen mit klarer Kontur. Pioneer-typisch besitzt der Bass Fundament und Kraft – und der Tiefgang ist, wie wir schon im Stereobetrieb feststellten, ausgezeichnet. 

Nun wenden wir uns dem „Alten Karmuffel“ des Star-DJs Paul Kalkbrenner (BD, DTS-HD Master Audio) zu. Hier werden die elektronischen Effekte von Anfang an mit weitläufiger Räumlichkeit und tadelloser Präzision erfasst. Der VSX-923 schafft es besser - nicht nur als sein Vorläufer, sondern auch als verschiedene Konkurrenten – parallel stattfindende akustische Ereignisse simultan zu verarbeiten. Die Impulstreue des 923 liegt erneut hoch, der Aufbau des Titels ist allzeit sehr gut nachzuvollziehen.
Nun kommt der VSX-528 an die Reihe. Er spielt bei „Money Money Money“ mit etwas weniger Tiefgang im Bassbereich auf, der Tiefgang wird durch recht üppiges Volumen ersetzt. Im direkten Vergleich agiert der VSX-923 straffer und bringt mehr Tiefgang mit. Für 349 EUR aber ist die Leistung des 528 sehr gut, vor allem spielt er auch in sich schlüssig und angenehm. Die Dynamik ist tadellos. 

Bei „El Bajel Que Non Recela“ überzeugt der 528 mit sauberer Stimmwiedergabe, die Stimme löst sich prima vom Lautsprecher. Dynamiksprünge bringt der 923 aber mit mehr Energie zum Ausdruck, zudem haben die Streicher weniger Brillanz beim VSX-528. Hier hat uns der VSX-923 mit überragenden Leistungen verwöhnt. Und wie schlägt sich das kleinere Modell bei „Past Is Dead“? Hier klang der 923 fetziger, das Greifen in die Saiten der E-Gitarre fällt beim 528 moderater, etwas abgeschwächter aus. Der Bass gefällt, gerade das, was der Anwender, der in diesen Preisklassen kauft, möchte, kann der neue VSX-528: Nachdruck und Volumen erzeugen. Insgesamt offeriert der VSX-528 mit harmonischer und doch dynamischer Wiedergabe gerade bei diesem Stück eine tolle Performance. Übrigens – alle Stücke haben wir im Pure Direct Modus in Stereo gehört.

Kommen wir zum Mulichannel-Betrieb mit dem VSX-528. Beim „Hotel California“ gefällt er mit einem aufgeräumten und gut durchhörbaren Hochtonbereich, wie das Trompetensolo gleich am Anfang zeigt. Auch akustische Gitarre und E-Gitarre präsentieren sich in sehr guter Verfassung. Der Bass hat Kraft und breitet sich recht gleichmäßig im Hörraum aus. Übrigens kann man, so kennen wir es von Pioneer AV-Receivern, auch mit dem VSX-528 souverän höhere Pegel hören. Beim „Alten Karmuffel“ von Paul Kalkbrenner zieht der VSX-528 alle Register und beeindruckt Bass-Liebhaber mit ordentlich Volumen und Druck. Die elektronischen Effekte werden dynamisch und mit tadelloser Räumlichkeit übertragen. 

Text: Carsten Rampacher
Testaufbau: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 05.03.2013