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EXKLUSIV-PREVIEW: Sony 4K TV KD-65X9005
13.06.2013 (cr/phk)
Der neue 65-Zöller beim exklusiven Hands-on
Sony 4K KD-65X9005
Sony bringt in Kürze die beiden neuen 4k-Modelle der X9-Serie auf den Markt. Im Einzelnen handelt es sich um den 55-Zöller KD-55X9005 für 4500 EUR und den 65-Zöller KD-65X9005 für 7000 EUR. Wir hatten die Gelegenheit, den 65-Zöller schon genauer in Form eines Previews zu untersuchen. Mit der vierfachen Auflösung von FullHD, nämlich genau 3840x2160Pixeln, kann man bezüglich Detaillierung und Schärfe nochmals deutlich mehr erwarten. Momentan besteht noch die Problematik, dass es kaum oder nur schwierig Material in nativem 4k gibt. Doch auch hier hat Sony die passende Antwort parat, denn dank dem für 4k entwickelten leistungsstarken 4K x-reality Pro Prozessor wird 2k Material in exzellenter Qualität hoch konvertiert auf 4k. Ob dies auch in der Praxis so gut funktioniert, betrachten wir später. Der X9 setzt auf passive Polfilterbrillen für die 3D-Darstellung. Vier dieser leichten und designorientierten, aber komfortabel zu tragenden Brillen (auch für Brillenträger geeignet, selbst, wenn man das zunächst aufgrund der ungewöhnlichen Form nicht denkt) liegen dem X9 bei. Bei 4k macht die Polfiltertechnik großen Sinn, denn dank der hohen Panelauflösung können zwei Bilder, getrennt fürs rechte und fürs linke Auge, jeweils in FullHD ohne Zeitversatz produziert werden. Bei TVs mit passiven Polfilterbrillen und 2k Panel kommt es aufgrund der simultanen Produktion der beiden getrennten Bildern zu einem deutlichen Auflösungsverlust. Man könnte natürlich auch 3D Bilder in 4k Auflösung genießen und den Fernseher mit aktiven Shutterbrillen ausrüsten. Doch dann hat man wieder Flimmern und deutlicheres Ghosting, so dass bei einem 4k Panel aller Voraussicht nach die passive Polfilterbrille die bessere Alternative ist.
Sehr schicker Standfuß
Bautiefe des 65-Zöllers
Geschliffener Alurahmen
Rückseite
Stationäre Bedienelemente
KD-65X9005
Optisch tritt der X9 etwas gewöhnungsbedürftig auf. Das liegt daran, dass man es im Zeitalter schmaler Rahmen nicht mehr gewohnt ist, dass links und rechts zwei Lautsprecher angebracht sind, wie es beim X9 der Fall ist. Sony gibt sich auch bewusst keine Mühe, die Chassis komplett zu verbergen, sondern sie werden als Teil des Gesamtdesigns aufgefasst und entsprechend integriert. Zumindest weiß man optisch direkt, dass man es mit einem X9 und nicht mit einem W9 zu tun hat. Auch der andere Teil des Rahmendesigns ist beim X9 anders. Der schicke kreisförmige Chromfuß hingegen eint beide TV-Baureihen, wir kennen ihn bereits vom W9.
Anschlüsse Rückseite
Rückseite seitlich
Rückseite unten
Der X9 hat vier, allerdings etwas „wild“ verteilte HDMI Eingänge hinten. Eingangs 2 ist mit MHL für den direkten Anschluss entsprechend kompatibler Smartphones ausgerüstet. Des Weiteren findet sich ein HDD REC geeigneter USB-Anschluss, ein 3,5 mm Kopfhörerausgang, eine Scartbuchse, ein YUV Terminals plus 2-Kanal analog Audio Cinch, ein LAN-Terminal und ein optischer Digitalausgang. Unten an der von hinten betrachtet rechten Seite gibt es noch 2 weitere USB-Anschlüsse.
Vier 3D-Brillen im Lieferumfang
Brille einzeln
3D-Brille von oben
Fernbedienung
Zweite Fernbedienung
mit NFC-Chip an der Rückseite
Mitgeliefert werden 2 Fernbedienungen, davon eine kompakte, sehr schmale mit NFC-Funktion. Zusammen mit einem entsprechend kompatiblen Smartphone wie z.B. dem Xperia Z kann hier beispielsweise komfortabel und schnell Screen Mirroring erfolgen. Hierbei wird der Inhalt des Smartphone-Displays ohne weitere Komplikationen zum TV geschickt. Verarbeitungstechnisch ist due kleine Fernbedienung von eher einfacher Machart, nimmt optisch aber das Gestaltungsthema des Sony 2013er Quarz-Designs auf. Die zweite, größere Hauptfernbedienung ist übersichtlich gehalten, der Kontrast der überwiegend schwarzen Tasten zum schwarzen Gehäuse ist aber gering. Das Navigationskreuz ist zentral untergebracht und groß genug. Farblich in Sony-typischem Blau gehalten, findet sich hier auch die Home-Taste, eine weitere blaue Taste ermöglicht den direkten Zugang zum Sony Entertainment Network (SEN). Der Hauptfernbedienung fehlt eine Beleuchtungsmöglichkeit, wie sie z.B. Samsung in den großen Serien anbietet. Die gute Idee von Philips, für einfaches Handling der Netzwerk- und Internetfunktionen eine komplette Tastatur auf die Rückseite der FB zu integrieren, findet bei Sony derzeit keine Nachahmung.
Grafische Benutzeroberfläche
Menüpunkt Anwendungen
weitere Anwendungen
Angeschlossene Geräte
Einstellungen
i-Manual
Systemeinstellungen
Videoeingangs-Einstellungen
Die Menüs des X9 sind, wie auch die des W9, in neuen Design auf der obersten Menüebene gehalten. Erst, wenn man tiefer in die Menüs eintaucht, findet man Altbekanntes wieder. Die mit der PS3 eingeführte Xcross Mediabar hat jedenfalls ausgedient. Die Menüs sehen schick aus und sind überdies praktisch zu bedienen. Die Schriften sind fein auflösend und gleichzeitig angenehm groß. Klare Symbolik sorgt für ein hohes Maß an Verständlichkeit.
Bild
Auch dieser TV verfügt über die neue Sony Triluminos Display-Technologie, die für mehr Farbbrillanz sorgen und dem Farbspektrum eines OLED TVs nahe kommen. Um dies zu ermöglichen, fügt Sony zwischen dem eigentlichen Flüssigkristall-Display und der LED Hintergrund-Beleuchtung eine Harzschicht ein, die mit sogenannten Quantenpunkten versehen ist. Ziel von Trimuinos ist es, klares, weißes Licht (auch dank des Einsatzes von blauen LEDs fürs Backlight anstatt weißer) zu erzeugen, und zudem soll ein erweiterter Farbraum darstellbar sein.
Es läuten die Alarmglocken - schließlich gibt es mit dem REC709 Farbraum (HD-Farbraum) eine exakte Spezifikation, wie aus farblicher Sicht das Bild einer Blu-ray auszusehen hat. Und oft gibt es Farb-Booster in Flachbildschirmen, die letzten Endes nur das Bild unnatürlicher machen: Bonbonfarben, Übersättigung, nicht stimmige Hauttöne. Sony möchte aber beweisen, dass man mittels Triluminos und leistungsstarkem Bildprozessor kräftigere, detailreichere und lebendigere Farben erzielen kann.
Der leistungsstarke Bildverbesserungs-Chip X-Reality PRO im Innern der Triluminos-Baureihen X9 (4k) und W9 (2k) von Sony rechnet die Farbwerte der Videonorm (Rec709) auf den erweiterten Farbraum um, so dass das Triluminos Display seine Stärken voll ausspielen kann. Auf Wunsch können die Fernseher natürlich auch den geringeren Farbraum Rec709 wiedergeben, wie es z.B. im Modus "Kino" automatisch der Fall ist.
Der Modus „erweiterter Farbraum“ holt dann alles aus dem Display heraus. Wo ist die nötige Einstellung dafür? Zunächst geht man ins Menü „Bildeinstellungen“, dort navigiert man dann zu den „erweiterten Bildeinstellungen“ und verwendet in diesem Submenü den Regler „Farbbrillanz“ . Der Regler kann deaktiviert werden, sonst sind „niedrig, Mitte und hoch“ verfügbar. Im Kinomodus ist die Farbbrillanz ausgeschaltet, im Standardmodus ist sie aktiviert. Mit dieser Reglung werden Farben „geboostet“. Szenen, in denen z.B. ein blaues Meer zu sehen ist, wird der Farbeindruck massiv intensiviert. Sony kann somit einen sehr fein nuancierten erweiterten Farbraum bieten (bis x.x. colour), in einer Art und Weise, die derzeit einzigartig auf dem Markt ist. Hauttöne werden nicht linear mit gesättigt, sondern erst bei 40 bis 50 Prozent geht die Sättigungskurve hoch. Dadurch wird eine nach wie vor hohe Bildnatürlichkeit erreicht.
In unserem Preview stehen drei Dinge im Mittelpunkt: Zum einen das Upscaling von 2k auf 4k, das 3D-Bild mit passiven Polfilterbrillen und die Wandlung von 2D in 3D. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir noch vor dem endgültigen Test ein weiteres Special mit den Eindrücken von nativem 4k Material erstellen.
Wenden wir uns dem Video-EQ zu. Er arbeitet eingangsselektiv (es sei denn , man geht bei der Eingangswahl auf „allgemein“) und ist, wie üblich bei Sony, an die Szenenwahl, die gerade aktiv ist, gekoppelt. Die Szenenwahl berücksichtigt Video- und Audio-Parameter und weist folgende Programme auf (zur Szenenwahl: Options-Taste drücken und auf Szenenwahl gehen oder in den Systemeinstellungen): Automatisch, automatisch 24p Synchronisation, Allgemein, Kino, Sport, Musik, Animation, Foto, Spiel, Grafik). Wir verwenden den Szenenmodus „Automatisch 24p Synchronisation “ für weitere Betrachtungen beim Video-EQ. Dieser Modus verhält sich folgendermaßen: Bei der Anzeige von 24p Signalen schaltet der TV automatisch in das Szenenprogramm „Kino“, ansonsten für alle anderen Signale wird automatisch die gerade beste Szene gewählt.
Video-EQ
Szenenauswahl
Bildeinstellungen
Bildeinstellungen 2
Bildeinstellungen 3
Bildeinstellungen 4
Weitere Einstellungen zum Bild
Fabbrillanz, Weißabgleich, etc.
Zum Video-EQ – hier finden sich die Bildmodi Standard, Brillant und Anwender. Des Weiteren kann man die Normwerte wiederherstellen sowie Hintergrundlicht, Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton, Farbtemperatur (Kalt, Neutral, Warm1, Warm2), Bildschärfe, dynamische Rauschunterdrückung, MPEG-Rauschunterdrückung, Pixel-Rauschunterdrückung, Reality Creation (Automatisch, Manuell, Aus), die Videobereichserkennung, die „Gleichmäßige Abstufung“, die Betriebsart der Frame Interpolationstechnologie MotionFlow (Standard, Weich, Echtes Kino, Impuls, Klar Plus, Klar, Aus) und den Filmmodus (Automatisch/Aus) einstellen. Nicht immer anwählbar ist der Parameter „Mastered in 4k“ – diese Einstellung steht nur bei 4k Material zur Verfügung. Im Submenü „Weitere Einstellungen“ finden sich: Schwarzkorrektur, Verb. Kontrastanhebung, Gammakorrektur, dynamische LED-Steuerung, der automatische Lichtbegrenzer, die Weiß-Betonung, die Farbbrillanz und der Weißabgleich. Zu letzterem ist folgendes zu sagen: Hier sind für Rot, Grün und Blau jeweils separat pro Primärfarbe die Gain- und Bias-Werte einstellbar. Wer z.B. den TV mittels CalMan kalibriert, wird dankbar für diese Möglichkeit sein, denn so kann man den Weißpunkt exakt festlegen, wenn ab Werk das Ergebnis nach Nachbesserung ruft. Dies werden zwar nur Bild-Perfektionisten bemerken und entsprechend nachbessern, aber umso besser, wenn es die Möglichkeit gibt. Weiter finden sich im Submenü „Erweiterte Einstellungen“ Regler für Detail- und Randverbesserung. Die Parameter Haut-Naturalisierung und Bevorzugte Anzeigeschwindigkeit sind nicht in jeder Betriebsart anwählbar.
Praxistests
Nun haben wir mit den Testreihen begonnen – den Anfang macht die 3D-BD von Avatar. Die Leistungen im 3D Betrieb sind die besten, die wir bislang betrachten konnten. Man darf nur nicht extrem nahe (1 bis 1,5 Meter) an den TV heran gehen, dann stellt man Ghosting fest. Nimmt man einen normalen Betrachungsabstand ein, ist von Ghosting kaum etwas zu sehen, auch nicht in den hinteren Bildebenen. Beeindruckend ist auch: Obwohl am Aufstellungsort durchaus wahrnehmbarer externer Lichteinfall vorhanden war, konnte man das Bild kontrast- und detailreich verfolgen. Gleich zu Beginn kommt die kurze Kamerafahrt über die Planetenoberfläche von Pandora sehr gut heraus. Sie läuft ruckelfrei ab und der Betrachter bekommt viele Details der Vegetation zu sehen. Dann, Szenenwechsel. Sully erwacht im Langstreckenraumschiff aus dem Cyroschlaf und erinnert sich in kuren Rückblenden an den Tod des Bruders, der ursprünglich für die Mission Pandora vorgesehen war . Sein Bruder, ein Forscher, wurde aber bei einem Überfall getötet. Sully erinnert sich, wie seine sterblichen Überreste verbrannt werden und er nun die Mission Pandora erfüllt. Alle Bilder sind farbenprächtig und mit einem bestechenden Detailkontrast versehen. Mit der Farbtemperatur „Warm““ lassen sich farblich realistische Ergebnisse erzielen. Sehr stabil ist der X9 gegenüber Kopfbewegungen, die den 3D Effekt nicht abreißen lassen. Exzellent ist die Bewegungswiedergabe, schon ohne Motionflow (hier empfiehlt sich die Einstellung „Echtes Kino“ bei Filmmaterial. Aktiviert man Motionflow, so kann man nur beeindruckt sein vor der Rechenleistung des X9: Von 2k auf 4k hochrechnen und gleichzeitig die Zwischenbildberechnung für den Motion Flow-Modus, all dies ist kein Problem für den 4k TV. Die Hochleistungsengine hat einen eigenen Prozessorkern nur für das Hochrechnen von 4k, das macht sich offensichtlich bezahlt.
Der Innenraum des Langstreckenraumschiffs kommt mit exzellenter Tiefenwirkung heraus, Als der Schlitten mit Sully darauf aus der Cyro-Kabine fährt, weisen die Bewegungsabläufe keinerlei Mängel auf, kein Zittern an den Kanten, keine Ruckler in der Bewegung. Bis in die hintersten Ebenen ist das Bild enorm scharf und detailreich. Bei den Außenaufnahmen im All holt der X9 viele Sterne auf den Screen, das Schwarz wirkt, so weit wir das bislang beurteilen können, satt. Die Flugbahn des Raumschiffs wird sauber und ohne jede störende Artefaktebildung nachgezeichnet. Das Raumschiff steht stabil, die Großaufnahmen der Außenhaut zeigen jede Einzelheit, z.B. bei der Darstellung der großen Sonnensegel. Als das Kurzstreckenraumschiff bemannt und in Gang gesetzt wird, wird auch dessen Innenraum detailreich dargeboten. Der Flug durch die Atmosphäre von Pandora zeigt erneut die Fähigkeit des Sony, kleine Kontrastdetails und schnelle Bewegungsabläufe überragend zu präsentieren. Das Cockpit mit den beiden Piloten und den großen Displays wirkt ungemein realistisch. Rauschmuster können wir auch bei genauem Hinsehen keine erkennen. Farbverfälschungen oder Kontrast-Nachlassen ist im 3D Betrieb praktisch nicht festzustellen.
Die üppige, exotische Vegetation von Pandora lässt das Potential des X9 erneut aufblitzen. Wer gerade bei den Aufnahmen von Fauna und Flora besonders intensiv ins Geschehen eintauchen möchte, kann den Farbbrillanzregler für das Aktivieren des erweiterten Farbraums einsetzen. Dann wirkt die Amtosphäre auf der Planetenoberfläche nochmals intensiver, die Farben, besonders die Grüntöne, aber auch die Farbgebung z.B. der Flugsaurier, werden noch intensiver, ohne ins Unangenehme abzudriften. Auch, wenn gerade Bildexperten sicherlich nicht alle der Meinung sind, dass man Triluminos wirklich braucht (einige werden einen Eingriff in die natürliche Farbgestaltung des Masters sehen), so steigt doch der Erlebniseffekt an. Wer also richtig tief in den Film eintauchen möchte, kann hier durchaus den erweiterten Farbraum aktivieren. Der 3D Effekt wirkt jederzeit natürlich und ausgewogen. Alle Ebenen lassen sich sorgfältig unterscheiden, Bewegungen auch in den hinteren Bildebenen erscheinen natürlich und scharf. Der Gesamtkontrast ist erstklassig , störendes Überstrahlen kommt nicht vor.
Die enorme Rechenleistung hilft dem Sony TV auch bei der Konvertierung von 2D Bildern von einer BD, in unserem Falle Casino Royake (Madagaskar-Szene) in 3D. Dies gelingt dem X9 in einer Güte, die wir bislang kaum wahrnehmen durften. Anmerkung: Steht im 3D Menü (bei den Anzeigeeinstellungen zu finden) die Intensität des 3D-Effektes auf Mittel, sind die Ergebnisse sehr sauber, aber die Dreidimensionalität nimmt eher in subtilem Maße zu. Wir zögerten – wegen Detailverlusten und Ghosting – einen Moment, ob wir auch „Hoch“ umschalten sollen, dann machten wir die „Probe aufs Exempel“ – und sie gelang: Auch im Modus „Hoch“ gibt es kaum Ghosting und kaum Auflösungsverluste, wie wir sie gerade in den hohen Stufen oft von solchen Wandlungen her kennen. Der X9 stellt im Modus Hoch deutlich mehr Plastizität zur Verfügung und schafft, dass das gewandelte Bild zu 90 Prozent aussieht wie echtes, das heißt natives 3D Material. Die Kampfarena gleich zu Beginn wird mit sauberer Kamerafahrt und realistischen, dynamischen Farben gezeigt. Als die Zuschauerränge, in denen auch der gesuchte Bombenleger zu finden ist, gezeigt werden, fällt auf, wie überzeugend der X9 die verschiedenen Bildebenen durchmodelliert. Einzelheiten an Mungo und Schlange stellt der TV scharf und ohne störende Pixelbildung dar. Der X9 muss viel leisten bezüglich der erforderlichen Rechenoperationen – das merkt man dem Bild nie an, es erscheint immer sauber, klar, lebendig und facettenreich. Auch die Jagd auf der Großbaustelle steht in diesem Licht. Die Einschußlöcher auf der Windschutzscheibe des Radladers, mit dem 007 hinter dem Bombenleger her ist, sehen plastisch und realistisch aus. Der Kranausleger kurze Zeit später zeigt keine störenden Treppenstufenmuster und er flimmert auch nicht. Der kurze Kampf auf dem Kranausleger wird bewegungsstabil und scharf übermittelt. Der Showdown im Hof der Botschaft kommt wiederum mit dynamischer Tiefenstaffelung und gelungenem 3D Effekt heraus.
Wir bleiben bei 007, diesmal allerdings schauen wir uns den neusten James Bond-Film „Skyfall“ in 2D an, und zwar die Szene zu Beginn, die sich auf dem Grand Basar in Istanbul abspielt. Der X9 zeigt Kontraststärke, als der britische Doppelnullagent in die Wohnung mit den getöteten bzw. schwer verletzten Kollegen eindringt. Sei es die Struktur des Polstersessels oder das Muster von Bonds Kravatte, alles stellt der X9 sauber und fein detailliert dar. Die Struktur der Pflastersteine, als er die Treppe heruntereilt, ist klar erkennbar, trotz der Lichtbedingungen. Die kurz engeblendete MI6 Zentrale mit M vor den großen Monitoren an der gegenüberliegenden Wand zeigt eine großartige Detaillierung, das Bild wirkt deutlich facettenreicher als das 2D Bild, was die Güte der Konvertierung auf 4k verdeutlicht. Die räumliche Wirkung des Bildes ist ausgezeichnet, das sieht man beim Crash auf dem Markt, als Killer Patrice den Audi A5 Sportback aufs Dach legt. Die reifen Orangen, die auftauchen, als 007 aus seiner Deckung herauskommt, sehen plastisch, wie zum Anfassen, aus. Die nun kommende Verfolgungsjagd mit den Enduro-Maschinen ist scharf und überaus stabil. Bond und Patrice rasen über die Dächer des Grand Basar, wegspritzende Dachziegel werden klar präsentiert, die Ziegelstruktur der teils maroden Dächer zeigt nur geringfügig Flimmern. Als 007 mit Motorrad in der Halle landet, sind die Perserteppiche an der Wand, die dort feilgeboten werden, exakt erkennbar – eine tolle Bewegungsdarstellung tritt auf sensationelle Detailtreue. Es wird uns klar: Man muss kein natives 4k Material haben, um glücklich mit dem X9 zu werden – das, was er aus 2k BD-Quellen holt, ist schlichtweg überwältigend. Der große Caterpillar-Bagger auf dem Zug erscheint sehr authentisch, mit allen Gebrauchsspuren im Bereich der Schaufel. Die zwischenzeitlich erneut eingeblendete MI6 Zentrale in London wirkt „clean“ und scharf – aber es geht der von Fans geliebte Filmlook trotz aller Sauberkeit nicht verloren, ein gelungener Spagat.
Klang
Toneinstellungen
Wichtig in Anbetracht der hochwertigen Lautsprecher ist das Tonmenü, das auch im Kontext mit der gerade aktuellen Szene zu sehen ist. Es finden sich bei automatischem Szenenmodus mit 24p Sync folgende Ton-Modi: Standard, Kino, Sport, Musik, Spiel und Komprimierter Ton. Es findet sich ferner ein schaltbarer Klangverstärker, ein Equalizer (Grafischer EQ, Bänder: 100 Hz, 200 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz, 5 kHz, 10 kHz), rechts von den Reglern kann man den EQ wieder auf die Normwerte zurück setzen. Es gibt des Weiteren die Option „Stimme hervorheben“ und die nicht in jeden Modus zur Verfügung stehende Klangverbesserung. Es folgen die Punkte „Fortschrittliche automatische Lautstärkeregelung“ und „Lautstärkeversatz“. Die letzten beiden Optionen: Der Balanceregler und das Zurücksetzen aller Einstellungen auf die Normwerte.
Auch im Praxisbetrieb weiß der X9 akustisch zu überzeugen. Auch, wenn kaum ein Besitzer in der Praxis – außer beim Lauschen der Tagesthemen oder des Heute-Journals – auf die eingebauten Lautsprecher zurück greifen dürfte, ist es beachtlich, zu welchen klanglichen Leistungen sie im Stande sind. Dies beginnt schon bei der Pegelfestigkeit. Sie liegt überraschend hoch, und selbst diese Lautstärken werden noch ohne größere Verzerrungen wiedergegeben. Die Räumlichkeit ist ebenfalls erstaunlich ausgeprägt, das zeigt sich beim Music Score der BDs ebenso wie beim Filmgeschehen mit teils massiven Effekten. Natürlich darf man im Bassbereich keine Wunder erwarten, aber es sind Bass-Ansätze spürbar. Stimmen präsentieren sich stets klar verständlich, sie sind überdies gut ins tonale Gesamtgeschehen eingearbeitet.
Erstes Fazit
Unser erstes Fazit nach dem Preview: Der KD-65X9005 ist ein Ausnahme-Fernseher mit 4k Auflösung und daraus resultierenden erstklassigen visuellen Leistungen. Allerdings reicht ein 4k Panel absolut nicht aus, um für Bestnoten zu sorgen. Vielmehr ist, gerade in Ermangelung nativer 4k Quellen zum jetzigen Zeitpunkt, ein hochleistungsfähiges Picture Processing für die Umwandlung von 2D BD-Signalen in 4k notwendig. Und dieses besitzt der X9 zweifelsohne, der Flachbildschirm ermöglicht bei BDs ein sensationell scharfes und kontrastreiches Bild - in 2D und in 3D. Die 3D-Darstellung mit passiven Polfilterbrillen ist die beste, die wir bislang gesehen haben: Plastisch, natürlich, klar, fast völlig flimmerfrei und rauscharm. Die Wandlung von 2D-Inhalten in 3D gelingt hervorragend. Reichhaltige Einstellmöglichkeiten beim Video-EQ sind ebenso hervor zu heben wie die zwar nicht elementar wichtigen, aber doch zu nennenden sehr guten klanglichen Leistungen. Die Optik ist etwas gewöhnungsbedürftig, gerade Technikfans dürfte sie aber durchaus ansprechen. Die Verarbeitung ist sehr gut, die mitgelieferten Fernbedienungen dürften aber durchaus mehr Hochwertigkeit ausstrahlen. Die Gesamtbilanz nach dem ausführlichen Kennenlernen ist sehr positiv: Sicherlich sind 7000 EUR eine Menge Geld, dafür bekommt der Käufer aber auch einen überragenden Gegenwert.
Preview: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Datum: 13.06.2013