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TEST: Teufel PC Bamster - kompaktes, edles Soundsystem für den PC

21.08.2013 (cr/phk)

Das Produkt

Für 99,99 EUR bringt Teufel ein neues "Kult-Objekt" auf den Markt: Den ultrakompakten (4,4 cm tief, 30 cm breit, 5,2 cm hoch) Soundriegel für PC und Notebook namens "PC Bamster".  Moment, wird hier mancher einwerfen, solche Lautsprecher-Systeme gibt es doch wie den sprichwörtlichen "Sand am Meer". Mag sein - aber keines ist so wie der "PC Bamster", der aus massivem Aluminium besteht und schon von daher ein echter "Handschmeichler" ist. Perfekt passt er z.B. zu Apple-Produkten wie dem iMac oder dem MacBook Air. Schon bevor man die Schönheit des Klang-Stabes bewundern kann, freut man sich über die schicke Verpackung, die fesch aussieht im "teuflischen" Rot-Weiß.

Anschlüsse

Überall echtes Alu

Akkurate Materialübergänge

Lautstärkeregler

Der Lautstärkeregler ist sogar gerastert

Im Inneren freut man sich dann über die mitgelieferten Kabel: Aufgrund der Tatsache, dass der PC Bamster wahlweise per USB oder 3,5 mm Miniklinke Audio-Stereo Anschluss findet, liegen auch diese beiden Kabelarten bei. Erklärungsbedarf besteht trotzdem. Der PC Bamster hat ein mitgeliefertes Netzteil mit MicroUSB-Anschluss - nutzt man das Netzteil, wie soll man den Soundriegel dann über USB mit dem PC verbinden? Spätenstens jetzt ahnt man, wieso das "bamsternde" USB-Kabel auf der einen Seite zwei Anschlüsse hat, man benötigt zwei freie USB-Terminals am PC und in diesem Falle dann kein Netzteil. Nicht besonders elegant, aber auch die schönsten Dinge haben irgendwo ihre Fehler. Immerhin kann man PC Bamster dann als externe USB-Soundkarte einsetzen.

Spezielles USB-Kabel

Netzteil

Oberseite

Rückseite

Bei der Verarbeitung von Teufels neuem PC-Trendprodukt kann man ruhigen Gewissens genau hinschauen: Da stimmt schlichtweg alles. Das Metall-Gitter schützt, sauber verarbeitet, die Lautsprecher-Chassis vor äußeren Einflüssen, der Lautstärkedrehregler, ganz schick mit großem Teufel "T" vornedrauf, ist sogar gerastert und elegant-blassblau hinterleuchtet.  Kein Bedienelement und kein Schriftzug stört die Harmonie der Formen.  Der PC Bamster wiegt 0,59 kg.

Teufel verspricht dank "progressiem Double Bass System" erstaunlich kräftige Bässe in Anbetracht des kleinen Gehäusevolumens. Insgesamt vier verbaute Chassis, 2 davon 56 mm Tieftöner  aus Aluminium, sorgen für Verzerrungsarmut und Pegelfestigkeit. Die beiden anderen 32 mm Chassis sind Breitbänder mit beschichteter Zellulosemembran. 5 Watt Dauerbelastbarkeit und 15 Watt kurzzeitige Belastbarkeit gehen für ein solches Produkt in Ordnung. Für hohe Effizienz und wenig Verlustwärme sorgt der Class D-Digitalverstärker. Immerhin 83 dB/m maximaler Schalldruck können realisiert werden. Der Frequenzbereich geht von 90 Hz bis 20 kHz. Auch der geschlossene Gehäuseaufbau trägt zum präzisen Klang bei. Leider gibt es derzeit keine Version mit eingebautem Akku - das würde die Einsatzmöglichkeiten noch erweitern. Ebenfalls zu wünschen wäre eine Variante mit Bluetooth - wir sind hier aber zuversichtlich, dass dieser Wunsch bei Teufel auf offene Ohren stößt.

Klang

Um den "PC Bamster" anzuschalten, muss man den Lautstärkeregler etwas länger drücken, dann signalisiert die blaue Hintergrundbeleuchtung: Es tut sich was. Aber das ist wahrhaftig untertreiben, denn es "bamstert" gewaltig am Notebook, wenn man Teufels selbst ernannten "Rockstab" anschließt und das quälend monoton klingende Lautsprechersystem des Notebooks in die Warteschleife schickt. Erstaunlich sind die Pegel, die gelassen und ohne größere Verzerrungen ermöglicht werden. Durch den speziellen, günstigen Abstrahlwinkel wird überdies eine beachtliche Raumwirkung bei der Wiedergabe erreicht, die auch dann anhält, wenn man etwas weiter vom PC entfernt ist. Generell erfreut die frische, lebendige und angenehme Klangcharakteristik, die eine saubere Stimm- und Instrumentaltrennung einschließt. Das, was der PC Bamster an Bass freisetzt, ist für einen so kompakten, flachen "Rockstab" zwar beachtlich, aber die Physik kann auch Teufel nicht überlisten. Unten herum tut sich nichts, ab ca. 100 bis 120 Hz sind die Bemühungen des PC-Bamsters aber durchaus wahrzunehmen.

Bei "Happiness" von Sam Sparro wirkt der Bass präzise, die Effekte kommen prima heraus. Hier überrascht uns der "Rockstab" mit richtig guter Räumlichkeit. Die Stimmwiedergabe präsentiert sich gelungen, der Klang erscheint lebendig und angenehm. Keine Spur von einfältiger Lethargie, die wir gerade bei billigen Vertretern der Gattung kompaktes PC-Soundsystem oft hören. Der PC Bamster macht dagegen richtig Freude und schafft es zu einem beachtlichen Teil, die Dynamik des Songs herauszuarbeiten. Das gelingt auch bei "In The End" vob Cc.K meets Scoon % Delore. Der Aufbau des Songs ist klar nachvollziehbar, die Effekte werden auch hier tadellos in den Raum getragen. Verglichen mit dem Sound, den die meisten Notebooks "ab Werk" bieten, wirkt der PC Bamster wie die sprichwörtliche Offenbarung. Und auch beim "Sonnentanz" des Klangkarussells kann man sehr zufrieden sein, was der kompakte Soundriegel an Klangüte offeriert. Dass die Akustik recht sauber gestaffelt iund präzise wirkt, führen wir auch auf die geschlossene Bauweise des Gehäuses zurück.

Szenenwechsel - back to the 80thies: "Carrie" von Europa war eine allseits beliebte Schmuse-Ballade von Europe und versetzte ineinander verschossene Schülerinnen und Schüler auf der Klassenparty regelmäßig in Ekstase. Und der PC Bamster lässt die 80er wieder auferleben: Mit klaren Konturen und einer guten Auseinanderdifferenzierung von Stimmen und Instrumenten wird eine ordentliche Leistung geboten. "Don't Be So Shy", sagte Moti Special in einem der beiden 80er Jahre Superhits der Formation. Wir können diesen Ratschlag auch dem PC Bamster mit auf dne Weg geben, denn wer so gut aussieht und auch noch so akkurat klingt, darf sich durchaus in den Mittelpunkt spielen, ohne rot zu werden vor Scham. Auch hier wieder punktet der Klangriegel mit frischem sowie lebenigem Sound, der nicht zu vordergründig wirkt, sondern durchaus ein umfassendes Klangerlebnis bietet.

Und wie schlägt sich der Riegel mit und aus "Alumini-Mumm" bei sensibler Musik von Andrea Bocelli? Bei "L'Attesa" machten wir die Probe aufs Exempel und waren erneut sehr zufrieden. Sicher kann man von einem so kompakten Lautsprecher keine Wunder bei der Herausarbeitung und Betonung vokaler Konturen erwarten. Aber der PC Bamster macht einen guten Job und erfreut auch bei höherem Pegel mit sauberem Klang - er "verzerrt die Lage" nicht, sondern sorgt für dauerhaften Entspannungszustand - ohne dass der Klang langweilig erscheinen würde. Bei "Pulcinella" mit dem schwungvollen Beginn und den verschiedenen Tönen im Hintergrund zeigt uns der Lautsprecher, dass Detailarbeit durchaus auch zu seinen Aufgabengebieten gehört. Andreas Stimme hat sogar einiges an Charisma, was uns tatsächlich erstaunt hat.

Wie sehen die Möglichkeiten des PC Bamsters bei der Wiedergabe von Filmen aus? Wir haben uns den Trailer von "Oblivion" angehört und staunen nicht schlecht: Wiederum überzeugt die sehr gute Verständlichkeit bei der Stimmwiedergabe, aber gleichzeitig werden Stimmen nicht überbetont, sondern gut ins Gesamtgeschehen eingearbeitet. Effekte sind durchaus wahrnehmbar und weisen sogar recht klar nachvollziehbare Strukturen auf. Der Music Score ist sehr gut eingearbeitet, die im Trailer gezeigten Explosionen weisen eine gute Raumwirkung auf. Der Trailer zum 2. Teil der "G.I. JOE" Filmreihe offeriert ein breites Spektrum massiver Effekte. Teilweise merkt man bei erhöhtem Pegel schon, dass die Bass-Lawinen, die im Trailer vorhanden sind, den Bamster an seine Grenzen bringen. Ganz tiefe Effekte kann er bauartbedingt nicht wiedergeben, aber bei dem Spektakel, das im Film geboten wird, geht es über alle Frequenzen so rund, dass man stellenweise den Pegel etwas zurückdrehen muss. Für die Abmessungen zeigt der PC Bamster aber trotzdem eine sehr respektable Leistung.

 Aufgrund der fehlenden Bluetooth-Funktion gibt es für den PC Bamster in seiner derzeitigen Form nicht besonders viele Konkurrenten. Die meisten kompakten PC-Soundsysteme sind sehr billig und klingen auch dementsprechend. Wir haben uns trotzdem nach Konkurrenten für den PC Bamster umgesehen und sind dabei auf den Creative D200 gestoßen, der für rund 70 EUR erhältlich ist und bezüglich seiner Formgebung gar nicht schlecht aussieht. Allerdings ist das ganze Gehäuse aus Kunststoff und daher weniger hochwertig. Der D200 Bluetooth 2.1 (mit apt-X Codec-Support) Lautsprecher verfügt noch über einen 3,5 mm Miniklinkenanschluss. Akustisch ist er recht ordentlich, bedingt durch das Bassreflex-Prinzip sind Bässe durchaus wahrnehmbar. Im direkten Vergleich mit dem PC Bamster fehlt es allerdings an Detailfreude und Klarheit.

Sehr kompakt und mit rund 100 EUR gleich teuer ist der Audiovox Twiek6. Hierbei handelt es sich um einen leistungsfähigen Bluetooth-Lautsprecher mit bis zu 18 Stunden Akkulaufzeit. Für die Basswiedergabe verfügt der Twiek6 auf der Gehäuserückseite über einen Passiv-Radiator. Alternativ zur Bluetooth-Signalübertragung steht noch ein 3,5 mm Miniklinkeneingang für die kabelgebundene Audiowiedergabe zur Verfügung. Klanglich leistet der Twiek6 überraschend viel, dadurch, dass er noch kompakter als der Bamster ist, kann er aber naturgemäß keinen so facettenreichen und räumlichen Klang realisieren. Dafür ist er ultramobil und auch sehr gut verarbeitet. Dank des speziell beschichteten Gehäuses ist auch die Haptik ausgezeichnet.

Von Philips gibt es das DS6100 Soundbarsystem für rund 150 EUR. Natürlich ist es aufgrund der deutlich größeren Abmessungen eher für den Betrieb am Desktop gedacht, aber aufgrund der hochwertigen Verarbeitung und der optischen Nähe zu Apple-Produkten durchaus Parallelen. Micro USB- und 3,5mm Miniklinkenanschluss sind vorhanden. Hinzu kommt ein Dock für Apple-Devices (herkömmlicher Connector). Wer sich beide Produkte im direkten Vergleich genau anschaut, entdeckt rasch, dass der PC Bamster nochmals hochwertiger verarbeitet ist. Gerade die Rückseite des Philips Docks wird nicht sehr edel. Akustisch setzt das Philips Device das größere Gehäusevolumen in voluminöseren Klang um, ohne aber dem User völlig neue Sphären zu eröffen. Gerade, was

Fazit

Teufel schafft mit dem PC Bamster eine neue Produkt-Gattung: Einen enorm edel anmutenden, hochwertig verarbeiteten, dabei ultrakompakten und klangstarken Lautsprecher im Soundbar-Design insbesondere für Notebooks. Als externe Soundkarte zu nutzen, erfreut der PC Bamster mit klarem, räumlichen Klang und sehr geringer Neinung zu Verzerrungen. Wir hoffen auf weitere Varianten - mit eingebautem Akku und Bluetooth. 

Edel, hochwertig, klar klingend: Der Teufel PC Bamster ist eine echte Bereicherung des Marktes

PC-Soundbar Mittelklasse
Test 21. August 2013

+ Edle Optik
+ Hochwertige Verarbeitungs- und Materialqualität
+ Sauberer, klarer Klang
+ Gute Räumlichkeit
+ Sehr gute Stimmwiedergabe
+ Sehr kompakt
+ USB-Soundkartenfunktion

- Aktuell keine Version mit Bluetooth und eingebautem Akku lieferbar
- USB-Anschlussform mit 2 benötigten USB-Buchsen nicht optimal

Test und Fotos: Carsten Rampacher
Datum: 21. August 2013