LCD-Projektor Hitachi Illumina PJ-TX10

22.12.2003 Test: Karsten Serck

 

Features

Hitachis "Illumina" PJ-TX10 ist ein 16:9-LCD-Projektor der Einstiegsklasse, der aber Features wie einen "Lens Shift" für die Optik bietet, welche selbst deutlich teurere Videoprojektoren nicht unbedingt bieten können. Hitachi nutzt im 1399 EUR (UVP) kostenden Illumina auch die in dieser Preisklasse meist bei 16:9-Projektoren eingesetzten LCD-Panel mit 854 x 480 Pixeln.

Anschlüsse

  • YUV-Komponenteneingang (via zusätzlichem Adapter auch für SCART-RGB geeignet)
  • S-Video
  • FBAS (Composite-Video)
  • VGA
  • Stereo

Features

  • Lens-Shift: Ebenso wie die Sanyo-Projektoren PLV-Z1 und PLV-Z2 lässt sich das Bild des Hitachi durch Justage der Optik sowohl horizontal als auch vertikal genau auf die gewünschte Stelle ausrichten, an der das Bild erscheinen soll. Das erleichtert die Installation enorm, vor allem, wenn man in der Auswahl des Aufstellungsortes für den Projektor nur eingeschränkte Möglichkeiten hat. Da die Dreh-Rädchen etwas fest sind, benötigt man für die Einstellung allerdings schon ein wenig Ruhe und Geduld.

  • Großer Zoombereich: (F= 1,6-2,8, f= 14.2 mm - 28,4 mm): Zusätzlich zum Lens-Shift bietet der Hitachi auch noch einen enormen Zoombereich, der den Projektor sowohl für kleinste Räume als auch Projektion im Riesenformat mit deutlich mehr als 3 Meter Breite bei relativ geringen Projektionsabständen tauglich macht.

  • Einstellbarer Overscan: Der Overscan des Bildes ist zwischen 100 und 90 Prozent variabel einstellbar. Trotz Vergrößerung des Bildinhalts macht sich hierbei kein Schärfeverlust bemerkbar.

  • Gammakorrektur und Farbtemperatur-Einstellung über RGB-Grundfarben: Der Hitachi besitzt drei verschiedene Presets mit individuellen Farbtemperatur & Gammeinstellungen (Normal, Kino, Dynamisch). Optional gibt es noch eine individuelle Einstellung, die eine fein abgestufte Gamma-Anpassung zwischen 1.8 und 3.0 sowie individuelle Farbtemperatureinstellungen erlaubt. Die Farbtemperatur lässt sich hier direkt über die RGB-Grundfarben einstellen. Zum Abspeichern individueller Bildparameter stehen vier Speicherplätze zur Auswahl.

  • Dreistufige Video-Rauschunterdrückung: Für verrauschtes Bildmaterial bietet sich diese Rauschunterdrückung an. Bei DVDs sollte man diese aber lieber deaktivieren, um das Bild möglichst sauber und unverfälscht wiederzugeben.

 

 

Bedienung

Die Fernbedienung des Illumina liegt gut in der Hand. Alle Signalquellen lassen sich direkt über eigene Tasten abrufen. Neben der Bildformatumstellung lassen sich auch die einzelnen Bild-Modi und die vier individuellen Presets des Projektors direkt anwählen. Eine Beleuchtung fehlt, die Tasten sind aber zumindest illuminiert.

Die Menüs des Illumina sind optisch sehr schlicht und übersichtlich angeordnet. Das On Screen-Menü schließt sich sehr schnell wieder, wenn man für kurze Zeit keine Taste der Fernbedienung betätigt. Informativ gibt ein Info-Display Auskunft über die Auflösung und Hz-Zahl der aktuell wiedergegebenen Bildquelle.

Die Installation des Illumina wird durch den sehr großen Zoombereich und Lens-Shift erleichtert. Das Objektiv liegt bei der Einstellung von Zoom und Focus butterweich in den Fingern und lässt sich sehr präzise einstellen.

 

Bild

Der Hitachi überzeugt durch perfekte Grundparameter, die bei vielen LCD-Projektoren für Probleme sorgen: Seine Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig und homogen. Farbverläufe in Grauflächen (Shading) sind praktisch nicht auszumachen. Und lediglich in dunkleren Grauflächen erkennt man leichte Muster in den LCD-Panels, aber keine deutliche Streifenbildung. Der Schwarzwert ist bereits in der Grundeinstellung gut, weswegen man den "Stillmodus" (Lampensparmodus) höchstens für ein leiseres Lüftergeräusch anwählen braucht. Im Lampensparmodus wird das Bild auch insgesamt etwas zu dunkel, so dass der normale Betriebsmodus die erste Wahl sein sollte. In diesem ist der Lüfter zwar noch gut zu hören, fällt aber nur durch sein gleichmäßiges Rauschen auf.

Überraschend ist der für einen Projektor dieser Preisklasse relativ hohe Kontrast. Der von Hitachi angegebene Kontrast von 800:1 wird im Normal-Modus problemlos erreicht und fällt hier lediglich durch einen leichten Rotmangel auf. Im Kinomodus liegt der Kontrast bei rund 680:1.

Durch die NTSC-Panels bedingt, kann der Projektor gerade einmal Auflösungen bis 4 MHz noch relativ sauber darstellen. In der vertikalen Skalierung treten entsprechend auch mitunter leichte Unsauberkeiten auf. Insgesamt ist das Bild aber dennoch für die Auflösung von 854 x 480 Pixeln relativ scharf. Die Rasterung des LCD-Panels ist für geübte Augen sichtbar.

Der Projektor besitzt fünf verschiedene Bildformat-Einstellungen. Neben den Standards 4:3 und 16:9 sind die anderen Modi vor allem dafür gedacht, 4:3-Bilder im 16:9-Modus darzustellen. Der Modus "Weit" erreicht dies durch eine Verzerrung der Bildränder, "Film1" entspricht dem klassischen Zoom-Modus und eignet sich auch für Letterbox-Filme, "Film2" ist ein Kompromiss zwischen 4:3 und 16:9. Dieser Modus entspricht ungefähr einer 14:9-Darstellung und schneidet sowohl oben und unten nur einen geringen Teil ab und lässt an den seitlichen Rändern leichte schwarze Balken stehen. Die verschiedenen Zoom-Modi produzieren durch die Skalierung keine merklichen Unschärfen.

 

Gebrauch in der Praxis

Der Lüfter des Illumina ist ein richtiger Leisetreter. Bereits im "Normal-Betriebsmodus" ist das Laufgeräusch sehr leise und stellt man den Projektor in seinen "Stillmodus", so hört man nur noch ein leises Rauschen.

Der Stromverbrauch des Projektors liegt regulär bei 190 Watt, im Standby-Betrieb geht er auf 18 Watt herunter und erst bei Betätigung des Hardware-Ausschalters sinkt der Verbrauch auf Null.

Der Projektor wird mit einer 130 Watt-Lampe betrieben. Angaben zur Haltbarkeit dieser Lampe findet man in der Anleitung nicht. Eine Ersatzlampe für den PJ-TX10 kostet im Handel ca. 245 EUR.

 

Fazit

Seit der IFA 2003 sprießen die günstigen LCD-Projektoren mit NTSC-Auflösung aus allen Ecken. Der günstige Preis erfordert meist einige Kompromisse in der Qualität und auch der Ausstattung. Der Hitachi Illumina holt jedoch das Optimum aus seiner Hardware heraus und bietet einen relativ hohen Kontrast von 800:1. Insbesondere die sinnvolle Ausstattung mit Features wie dem Lens-Shift macht diesen Projektor gerade für Einsteiger, die nicht viel Geld ausgeben wollen, zur idealen Anschaffung. Für den Hitachi spricht auch seine universelle Einsetzbarkeit durch den großen Zoombereich. Für eine Firma wie Hitachi, die mit dem "Illumina" Neuland im Markt der Heimkino-Videoprojektoren betritt, ist dies ein sehr gelungener Einstieg. Man darf gespannt sein, was für Ideen die Hitachi-Entwickler noch für weitere Modelle auf Lager haben.


Einsteigerklasse
Preis-/Leistung:
Pro:
  • Guter Kontrast

  • Lens Shift

  • Großer Zoom-Bereich

  • Leiser Lüfter

Technische Angaben des Herstellers

- Natives 16:9 Bildseitenverhältnis
- 100-Zoll (2,54 m) Bilddiagonale bei 2,5 bis 5 Meter Abstand 
- Kontrastverhältnis: 800:1 
- Zweifacher optischer Zoom
- Motion Adaptive Progressive Scan
- Lens Shift: 10:0 / 0:10 horizontal, 7:3 / 3:7 vertikal
- Lautstärke: 26 dB (Flüstermodus)
- Gewicht: 3,5 kg