Test: Harman Kardon AVR-7300 schafft neue Bestmarke!
12.01.2005 (cr)
Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume
Overview
Ein Vollblut-Bolide für 2.499 €, komplett mit sieben Endstufen, HDCD-Decoder, Faroudja-Videoprocessing, Multiroom-Fähigkeit, A-Bus-ready, mit audiophilen 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandlern, massivem Trafo, riesigen Kondensatoren (2 Stück mit je 39.000 Mikrofarad Kapazität) - das ist schwer zu glauben. Harman Kardon jedoch macht es möglich, denn der AVR-7300 wartet mit exakt diesen Leistungsmerkmalen zu exakt diesem Preis auf. Sensation oder mehr Schein als Sein? Genau dieser Frage wollen wir nachgehen. Gerade momentan dürfte eine Antwort darauf viele Leser brennend interessieren, denn es ist viel Bewegung im Bolidenmarkt. Denon mit dem AVC-A1XV und Onkyo mit dem TX-NR5000E sorgen für einen nie gekannten, puren Gigantismus in Bezug auf Aufwand und Ausstattung, allerdings zu Kursen (Onkyo: 5.499 €, Denon: 5.999 €, nur zur Erinnerung für alle diejenigen, die noch in DM denken: Dies entspricht Beträgen von rund 11.000 bzw. rund 12.000 DM!), die für eine eher geringe Verbreitung sorgen dürften. Da kommt der HK schon weitaus bürgerlicher daher - und genau das setzt ihn in den Fokus unseres Interesses, denn es stellt sich die Frage, ob auch akustische Highender für den fairen Kaufpreis glücklich werden, oder ob man besser das Sparbuch plündert und zu Onkyo oder Denon (Testberichte folgen alsbald) greift.
Der Testbericht im Überblick:
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Verarbeitung, Ausstattung und Anschlüsse: Hier auf Seite 1
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Bedienung, akustische Eigenschaften: Seite 2
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Videoprozessor (Bildqualität/Funktionsumfang), Fazit, technische Daten: Seite 3
Verarbeitung
Bekannt: Optik wie alle aktuellen AV-Receiver von Harman Kardon
Nicht bekannt: Mit 52,1 cm erreicht der AVR-7300 eine extrem große Tiefe - die geballte Ladung Technik fordert ihr Tribut und dürfte so manchen Rack-Umbau erforderlich machen
Was die Verarbeitung angeht, müssen wir zunächst einige Kritikpunkte nennen: Zum x-ten Male wird die Liste der negativen Merkmale von der Gerätefront aus Kunststoff angeführt. Hier sollte sich Harman Kardon endlich eines Besseren besinnen und Metall verwenden. Die Klappe, unter der weniger oft benötigte Bedienungselemente und der Front AV-Anschluss untergebracht sind, findet ebenfalls nicht unsere Zustimmung, sie wirkt nicht überdurchschnittlich solide. Weiter geht es mit den Lautsprecher-Schraubanschlüssen, die deutlich weniger hochwertig ausfallen als beim AVR-8500 - wir waren etwas enttäuscht. Doch genug der Nachteile - wer einmal den AVR-7300 von innen gesehen hat, wird begeistert sein: Ein sauberer, durchdachter Aufbau, ein weit überdurchschnittlich aufwändiges Endstufenlayout, eine durchdachte Kühlung, ein edler, massiver Trafo, gigantische Kondensatoren, insgesamt 28 Ausgangstransistoren - es fehlt buchstäblich an nichts, und viele, sehr deutlich teurere Konkurrenten können bei diesem Aufbau nicht mithalten. Nirgendwo hat Harman gespart - dies zeigen auch die großflächigen Kühlkörper aus extrudiertem Aluminium.
Kraftwerk: Beim Anblick des inneren Aufbaus dürfte mancher Konkurrent vor Neid erblassen. Mehr Bilder gibt es weiter unten in der Klangbewertung
Keine Kritik: Tadellos verarbeitete Geräterückseite
Abgesehen von der Kritik bei den Lautsprecherkabel-Terminals präsentiert sich die Geräterückseite akkurat verarbeitet - dass die Anschlüsse nicht vergoldet sind, ist ein Schönheitsfehler, den wir dem HK verzeihen. Die mitgelieferte Fernbedienung ist optisch identisch mit der des AVR-630 und des DPR-2005, was in Anbetracht der qualitativ hochwertigen Ausführung kein Fehler ist. Die Gummierung der FB-Rückseite dokumentiert die Liebe zum Detail. Endlich sind auch die Tasten dem sonstigen Niveau entsprechend und benötigen in Bezug auf den Druckpunkt keine außergewöhnliche Härte mehr. Das kleine LC-Display, das nicht nur die gerade aktivierte Funktionsebene, sondern z.B. auch Botschaften während des EZSet-Einpegelvorgangs anzeigt, ergänzt den sehr guten Gesamteindruck. Die Zweitfernbedienung für die 2. Hörzone ist ordentlich verarbeitet.
"Doppelter Einsatz": Neben der Hauptfernbedienung liefert Harman noch eine "Miniaturausgabe" für die 2. Hörzone mit
Bilanz: AV-Receiver-Flaggschiff mit sehr feinem, aufwändigen Innenaufbau - daher rührt vor allem die sehr gute Bewertung. Optisch ist der AVR-7300 zwar sehr elegant, bei genauerem Hinsehen könnten aber hochwertigere Materialien Verwendung finden. An Gerätedisplay und Fernbedienung gibt es keine Kritik, die Lautsprecher-Schraubanschlüsse auf der ansonsten ausgezeichnet verarbeiteten Geräterückseite fallen aber nur durchschnittlich hochwertig aus. Um nochmals auf das Äußere zurückzukommen: Harman sollte sich vielleicht zukünftig entschließen, dem Spitzenmodell eine eigenständigere Optik und somit mehr Unterscheidungsmerkmale zu den preisgünstigeren "Geschwistern" mitzugeben. Schließlich möchte der Käufer mit dem AVR-7300 auch optisch demonstrieren, dass man den Top-AV-Receiver erstanden hat.
Bewertung 





Features und verwendete Baugruppen
Hier geht Harman Kardon in die Vollen - der AVR-7300 kommt mit opulenter Ausstattung, die wir im folgenden Text genau beschreiben.
1. Aufwändiges Verstärkerlayout. Wie bei Harman Kardon-AV-Receivern üblich, erfüllt das Endstufenlayout auch die Ansprüche sehr versierter Anwender. Die maximale Stromstärke, die die sieben je 110 Watt (RMS) leistenden Endstufen zur Verfügung stellen, liegt bei +/-75Ampere Stromliefer-Fähigkeit pro Kanal. Der Vorteil in der Praxis: Auch leistungshungrige, impedanzkritische Lautsprecher (wie beispielsweise die alten Infinity Kappas) können ohne Schwierigkeiten am AVR-7300 auch ohne zusätzlichen aktiven Subwoofer betrieben werden. Dass hier keine leeren Versprechungen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit abgegeben werden, bewies uns der Harman in der Klangwertung.
2. Alle aktuellen Decoder sind mit an Bord. Natürlich verfügt der AVR-7300 über Dolby Pro Logic IIx (inklusive aller Einstellmöglichkeiten/über OSD einstellbar). Hinzu kommen mit DTS Neo:6 und der Harman International-Entwicklung Logic 7 noch zwei weitere Surround-Aufpolierer. DTS Neo:6 ist für 5- oder 6-Kanal-Wiedergabe schaltbar. Logic 7 verfügt neben der auch bei Dolby und DTS üblichen Separierung in Musik- und Filmmodus noch über die Enhanced-Betriebsart, bei der zusätzlich die Bassanteile auch an die Surroundlautsprecher geschickt werden. Der Enhanced-Modus verbessert den Eindruck eines kraftvollen, raumfüllenden Basses. Der Einsatz des Enhanced-Modus ist jedoch nur dann anzuraten, wenn mit basskräftigen Lautsprechern im Surround-Betrieb gearbeitet wird.
Des Weiteren setzt HK beim AVR-7300 auch auf die Integration von Dolby Virtual Speaker. Die Dolby Virtual Speaker-Technologie generiert Surround-Sound auf der Basis von nur zwei Lautsprechern. Sie erzeugt ein hochkomplexes Signal, das auch aufwändig berechnete Surroundanteile beinhaltet. Im Unterschied zu anderen Verfahren der virtuellen Surrounderzeugung berücksichtigt Dolbys Technologie genau die spezifischen Eigenheiten des menschlichen Hörens. Dies ermöglicht eine Ortung der virtuell erzeugten Surround-Signalkomponenten im Gehirn als tatsächlich von hinten kommend, die erstaunlich präzise ist. In der Praxis kommt auch Virtual Speaker natürlich bei Weitem nicht an das akustische Erlebnis einer "echten" Mehrkanal-Konfiguration heran, der Klang ist jedoch weitaus besser als von anderen virtuellen Surround-Erzeugungssystemen, die nur einen schwachen, hohlen Hall erzeugen.
Dolby Headphone bringt der 7300er
ebenfalls mit. Kurz zusammengefasst handelt es sich um eine spezielle
Surround-Signal- Verarbeitungstechnologie, die für jeden beliebigen Stereokopfhörer verwendet werden kann. Der Klang
des Heimkinosystems setzt sich einerseits aus Klängen zusammen, die man direkt aus dem Lautsprecher
wahrnimmt, andererseits aus Klängen, die im Raum reflektiert werden. Durch Verwendung einer hochmodernen Digitaltechnologie zur Signalverarbeitung weist Dolby HeadPhone jedem Audiokanal eine Klangsignatur des entsprechenden Lautsprechers zu, der in einem praxisnahen Akustik-Setup an der richtigen Stelle platziert wurde. Dabei wird von zwei Kanälen im Stereo- und von fünf Kanälen im Surround-Modus ausgegangen. Es stehen drei verschiedene Setups zur Auswahl:
DH 1: Kleiner, gut gedämpfter Raum für Filme und Musik.
DH 2: Ein Raum mit einem akustischen Setup, das sich hervorragend für Musik, aber auch gut für Filmdarbietungen eignet.
DH 3: Ein größerer Raum, vergleichbar mit einem Konzertsaal oder einem größeren Kino mit entsprechendem Ambiente.
VMAx Surround für Kopfhörer. Noch ein weiteres Surroundprogramm für
Surround via normalem Stereokopfhörer. Mit einer Reihe komplexer Berechnungen auf Grundlage intensiver Untersuchungen, wie Töne vom Gehirn aufgenommen und verarbeitet werden, bildet VMAx ein dreidimensionales Klangfeld unter Verwendung von lediglich einem linken und einem rechten Frontlautsprecher. VMAx gewährleistet virtualisierten Surround-Klang für nahezu jede analoge oder digitale Quelle – einschließlich kodierter Dolby Digital 5.1-Quellen – für die Lautsprecher- und Kopfhörerausgänge. VMAx ist Dolby-zertifiziert und stellt zwei Modi bereit: „Nah“ oder „Fern“.
Natürlich stehen die üblichen Decoder für Dolby Digital 5.1 EX, DTS ES Matrix/Discrete und DTS 96/24 zur Verfügung. Schon günstige Einsteigermodelle verfügen heutzutage über diese Decodiermöglichkeiten. Nicht alltäglich ist der eingebaute HDCD-Decoder des HK.
3. DSP-Prozessor: Harman Kardon verwendet einen aktuellen Cirrus Logic-Prozessor (CS49400). Dieser verfügt über 24-Bit-Festkomma-DSP-Engines und einen 32-Bit-Audio-Post-Prozessor. Besonderes Merkmal ist eine 0,24-Micron-Architektur. Deshalb befinden sich die entscheidenden Komponenten für Dolby Digital- und DTS-Datenabruf auf dem Board selbst und nicht im externen Speicher, wodurch Ladevorgänge beschleunigt werden und die Präzision gesteigert wird. Der CS49400 verfügt über eine
tadellose Audioqualität und bietet zusätzlich DSP-Ressourcen, so dass eine problemlose Implementierung
aller zeitgemäßen Modi, wie beispielsweise Dolby HeadPhone, Dolby Virtual Speaker und DTS 96/24 möglich ist. Da außerdem ein Flash-Speicher verwendet wird,
um die aktualisierbaren Surround-Algorithmen zu speichern, können diese nach Einführung und Zertifizierung neuer DSP-Modi überprüft und angepasst werden.
4. Bassmanagement:
Der Einstieg: Das Basis-Speaker-Setup des AVR-7300. Es stehen noch Submenüs für die Justage der Übernahmefrequenzen der einzelnen Lautsprechergruppen zur verfügung
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Übergabefrequenz-Einstellungen
Herkömmliche, nur einmal und alle Lautsprechergruppen betreffend einstellbare Übergabefrequenzen stellen eine Einschränkung für die korrekte Einstellung der Lautsprecher dar, denn es kann gut sein, dass Beim AVR-7300 bietet Harman Kardon wie auch z.B. beim AVR-630 vielfältige Optionen für die Auswahl des Punktes, an dem Audiodaten niedriger Frequenzen an den Subwoofer weitergeleitet werden. Für Front, Surround, Surround Back und Center sind diese Werte getrennt einstellbar, so dass die Möglichkeit besteht, z.B. dann, wenn man einen kleineren Center, aber sehr bassstarke Front- und Surroundlautsprecher (z.B. jeweils 2 Standlautsprecher für optimierte Musikwiedergabe) einsetzt, das Bassmanagement betreff der LS-Wiedergabequalitäten im tieffrequenten Bereich perfekt zu justieren. Zum Justieren stellt Harman Kardon die Frequenzwerte 40Hz, 60Hz, 80 Hz, 100 Hz, 120 Hz und 200Hz bereit (Werkseinstellung liegt bei 100 Hz). Der Anwender muss lediglich den Wert auswählen, der für die jeweilige Lautsprechergruppe möglichst genau zutrifft. Stimmt keiner der zur Auswahl stehenden Werte richtig mit den Lautsprecherangaben überein, rät Harman, den nächsten Wert auszuwählen, der ÜBER dem Grenzwert für die Niedrigfrequenz oder dem Übergabepunkt der Lautsprecher liegt, um zu vermeiden, dass dem System Daten für das Bassmanagement fehlen. -
Vollständiges Digitalbassmanagement für 6/8-Kanal-Direkteingänge
Einige DVD-A- oder SACD-Player verfügen nicht über ein integriertes Bassmanagementsystem. Gerade ältere oder preislich günstige DVD-A/SAD-Spieler sind somit in Verbindung mit Subwoofer-/Satellitenlautsprechersystemen oder mit Regalboxen-/Subwooferensembles kaum einzusetzen. Grund: Der Bass kann nicht von den anderen Lautsprechern auf den Subwoofer umgeleitet werden, da allen Lautsprechern wird der Status LARGE zugewiesen wird - und Satelliten oder Regallautsprecher entsprechen von ihren akustischen Eigenschaften her der "small"-Konfiguration, die aber nicht möglich ist. Der DPR-Receiver bietet ein vollständiges digitales Bassmanagement. Wird ein DVD-A- oder SACD-Player ohne integriertes Bassmanagement an alle sechs oder acht 6/8-Kanal-Direkteingänge angeschlossen, sind zwei zusätzliche Einstellungen verfügbar: 6 CH DVD AUDIO und 8 CH DVD AUDIO. Wird dieser Eingang verwendet, werden die Daten der analogen Quelle in digitale Daten umgewandelt, so dass der Anwender die Bassmanagement-Optionen zur Einstellung der Lautsprecherbereiche für den Direkteingang ebenso verwenden kann wie für alle anderen Ein- bzw. Ausgänge. Dieser Eingang schaltet außerdem alle nicht verwendeten Eingangsbuchsen stumm, so dass Störgeräusche im System vermieden werden. Werden DVD-A- oder SACD-Player mit integriertem Bassmanagementsystem angeschlossen, kann das Digitalsystem von Harman Kardon durch Auswahl der Option 6 CH DIRECT INPUT oder 8 CH DIRECT INPUT deaktiviert werden. Weiterer Vorteil: Die DSP-Sektion steht nun für die SACD- und DVD-Audio-Wiedergabe ebenfalls zur Verfügung, was zur Folge hat, dass man z.B. DVD-Audio-Software in Dolby Pro Logic IIx (auch für 96 kHz-Quellen geeignet) anhören kann. -
LS-Konfiguration für alle Eingänge gültig (Justage im OSD: "Global") oder getrennte Einstellungen (z.B. bei Musik ohne Center) für den jeweiligen Eingang (OSD-Einstellung "Independent") auswählbar
5. Delay-Time:
Grundwissen: Für eine korrekte Multichannel-Wiedergabe muss das Time Alignment passen
Das Time Alignment-Menü des AVR-7300 zeigt wenig Überraschungen. Die Einstellschritte sind mit 0,3 Metern nicht allzu fein, in der Praxis ergeben sich daraus aber keine hörbaren Nachteile. Selbstverständlich verfügt der Harman Kardon als zeitgemäßer AV-Receiver über ein A/V Sync Audio Delay, welches Laufzeitunterschiede des Videosignals ausgleicht, wenn dieses im Vergleich zum Audiosignal länger zur Übertragung benötigt (dies ist z.B. dann der Fall, wenn das Videosignal durch De-Interlacing-Operationen "fit" für die Progressive Scan-Wiedergabe gemacht wird). Der Einstellbereich: 0 bis 80 ms.
6. EZSet:
Ein vollautomatisches Lautsprecher-Einmesssystem, das z.B. die Konkurrenz von Denon, Yamaha und Pioneer mitbringt, fehlt dem AVR-7300. Harman setzt auch bei diesem Modell auf das altbewährte "EZSet", das mittels eines Messmikrophons, das in die Fernbedienung eingelassen ist, die Pegel der einzelnen Lautsprecher am Hörplatz angleicht. Bevor man die EZSet-Funktion verwendet, sollte die Lautsprecher-Größe im betreffenden OSD-Menü korrekt eingestellt sein. Um EZSet zu starten, ist in einem ersten Schritt die Lautstärke des AV-Receivers auf - 15 dB einzustellen. Anschließend drückt man die "SPL"-Taste auf der Fernbedienung so lange, bis die "Set"-Taste rot aufleuchtet. Dann muss innerhalb von 5 Sekunden die "Set"-Taste gedrückt werden, danach wählt der Anwender die verwendete LS-Konfiguration aus (5, 6 oder 7 Kanäle). Die Anzeige der Konfigurationen erfolgt über das LC-Display der Fernbedienung. Bereits nach kurzer Zeit ist der Pegelabgleich erledigt, die Resultate sind erfreulich gut. Perfektionisten werden trotzdem noch etwas manuell korrigieren oder gleich eine manuelle Justage vornehmen.
7. Multiroom-Optionen:
Umfassend beschallt: Der AVR-7300 bietet auch Multiroom-Optionen
Multiroom wird immer beliebter - daher bietet auch der AVR-7300 die Möglichkeit, neben dem Haupt-Hörraum noch eine 2. Hörzone mit Signalen zu versorgen. Für die IR-Bedienung in der zweiten Hörzone steht eine eigene Fernbedienung bereit. Im OSD zur Multiroom-Einstellung finden sich folgende Parameter: Einstellung von der Signalquelle, die in die 2. Hörzone übertragen werden soll (hier muss der betreffende Eingang ausgewählt werden), Einstellung der Lautstärke für die 2. Hörzone sowie die Möglichkeit zur Nutzung der beiden Surround Back-Endstufen für den 2. Hörraum. Begnügt man sich im ersten Hörraum mit 5.1, braucht man keine separaten Endstufen für die Stereowiedergabe im zweiten Hörraum. Der AVR 7300 bietet darüber hinaus Multiroom-Betrieb auch für den Bildbereich. Es gibt noch weitere Möglichkeiten: Die Verwendung der integrierten A-BUS Ready-Technologie bietet die Möglichkeit des Anschlusses zweier optionaler A-BUS-Module an den AVR 7300. Die Lautsprecher der angrenzenden Zone werden dann direkt über das Modul oder die Tastatur versorgt. Eine zusätzliche Verkabelung für Strom, IR-Sensor oder Lautstärkeregelung ist nicht erforderlich.
Nicht oft zu finden: A-Bus-Anschlussmöglichkeit via RJ45 Netzwerkstecker-Terminal
8. A-Bus ready: Wird der AVR-7300 zusammen mit einer optionalen A-BUS-Tastatur oder einem A-BUS-Steuermodul (Harman Kardon AB 1) verwendet, ist die Beschallung angrenzender Nebenräume komfortabel und ohne zusätzlichen externen Endverstärker möglich. Um den AVR 7300 zusammen mit einer oder 2 AB 1-Steuereinheit zu verwenden, ist die Verbindung der Tastatur bzw. des Moduls, das sich im Nebenraum befindet, über eine standardmäßige CAT 5-Ethernet-Verkabelung herzustellen (wird für Computer-Netzwerke verwendet), die speziell für die Installation in der Wand geeignet ist. Die Verbindung auf der Seite des Receivers erfolgt über einen standardmäßigen RJ-45-Stecker entsprechend den mit dem A-BUS-Modul gelieferten Anweisungen. Weitere Informationen zu A-BUS findet man auf der Website www.a-bus.com.au.
9. Videoprozessor: Der AVR-7300 ist mit einem aufwändigen Videoprozessor bestückt. Dieser wird auf Seite 3 des Tests ausführlich vorgestellt, ebenso der Videosignal-Konverter, der FBAS-Signale auf Komponente wandelt.
10. "Advanced"-OSD:
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VFD Fade Time out: Wird diese Funktion auf "on" gestellt, kann eingestellt werden, nach welchem Zeitraum sich das Display (z.B. im abgedunkelten Heimkinoraum) wieder abschalten soll
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VFD: Dimmer (Full, Half, Off, in der Off-Position ist das Display aus)
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Volume Default: Möglichkeit, eine gewisse Anfangslautstärke voreinzustellen. Normalerweise merkt sich der AVR-7300 die Lautstärke, mit der vor dem Ausschalten gehört wurde. Wenn aber nach dem Einschalten eine immer gleichbleibende Lautstärke seitens des Anwenders erwünscht ist, kann man diese hier justieren.
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Semi OSD Time Out/Full OSD Time Out: Hier kann man die Zeit eingeben, wie lange die OSD-Einblendung bestehen bleiben soll.
Der Harman Kardon AVR-7300 bringt für seinen Kaufpreis eine erfreulich
hochwertige und komplette Ausstattung mit. Besonders lobenswert sind die
umfangreichen Optionen in Bezug auf das Bassmanagement. Überflüssigen
Schnickschnack sucht man am Harman vergeblich. Insgesamt bietet der AV-Receiver
alles, was für anspruchsvolles Heimkino und eine akustisch hervorragende
Mehrkanal-Musikwiedergabe benötigt wird. Natürlich gibt es Merkmale, die die
Konkurrenz bietet, nicht aber der HK. Zu nennen wären beispielsweise ein
automatisches Lautsprecher-Einmesssystem, auf das HK verzichtet. Ebenso gibt es
keinen internen Scaler, der einkommende Videosignale auf 720p oder 1.080i
hochrechnet. In Anbetracht der ausgezeichneten Arbeit, die der
Faoudja-Videprozessor leistet (genaue Beschreibung aller Testeindrücke auf Seite
3) und des im Vergleich zu anderen Boliden-Konkurrenten weitaus günstigeren
Kaufpreises sind diese Nachteile unserer Meinung nach aber gut zu verschmerzen.
Bewertung 





Anschlüsse
Nur digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstellen fehlen: Rückansicht des AVR-7300
Anschlussübersicht:
- Anschlüsse hinten: 3 koaxiale, 3 optische Digitaleingänge, 1 koaxialer, 1 optischer Digitalausgang, 7 Zweikanal-Cinch-Eingänge, 2 Zweikanal-Cinch-Ausgänge, 1 Zweikanal-Cinch-Multiroom-Ausgang, 7 S-Video/7 FBAS-Eingänge, 2 S-Video/2 FBAS-Ausgänge, 1 S-Video/1 FBAS Monitor-Ausgang, 3 HDTV-fähige Komponenteneingänge, 1 HDTV-fähiger Komponentenausgang, 6/8-Kanal-Externeingang, 8-Kanal-Pre Out, RS-232 Schnittstelle, 2 A-Bus RJ45-Anschlussterminals, 1 geschaltete, 1 nicht geschaltene Netzbuchse
- Anschlüsse vorn: 1 optischer Digitaleingang, 1 optischer Digitalausgang, 1 koaxialer Digitaleingang, 1 koaxialer Digitalausgang, 1 S-Video-Eingang, 1 FBAS-Eingang, 1 Zweikanal-Cinch-Eingang
Beispielhaft: Exzellent ausgestatteter Front AV-Anschluss mit digitalen Ein- und Ausgängen
Was die Anschlussbestückung anbetrifft, kann man nur bilanzierend feststellen: Es kommt immer auf die Prioritäten an - es zeigt sich an der individuell verwendeten Konfiguration, welche Anschlussmöglichkeiten man benötigt. Auf jeden Fall hätte Harman Kardon dem AVR-7300 ein i.link-Terminal mit auf den Weg geben sollen, dies ist eigentlich die einzige wirkliche Kritik. Warum? Nun, weil es mittels einer i.link-Verbindung vom DVD-Player zum AV-Receiver möglich wäre, für die Wandlung qualitativ hochwertiger DVD-Audio- und SACD-Daten die ausgezeichneten, audiophilen internen D/A-Wandler des Harman Kardon zu verwenden, die in Bezug auf die mögliche akustische Präzision auch highfidelen Musikfreunden bestens gefallen dürften. Auch, wenn wir dafür massive Kritik von Seiten unserer Leser ernten: Der Tester hält integrierte DVI- und/oder HDMI-Schnittstellen zwar für ein nettes zusätzliches Ausstattungsmerkmal, das sündhaft teuren Spitzenmodellen keinesfalls fehlen darf - im Interesse einer bestmöglichen Integration anderen Features (und diese hat HK zweifelsohne geleistet) muss es bei einem Gerät wie dem AVR-7300 aber nicht zwingend sein, diese Interfaces mitzuliefern. Begründung: In den meisten Fällen wird heute ein Gerät mittels DVI/HDMI verbunden - der DVD-Player. Und diesen kann man auch auf direktem Wege mit Beamer/Plasma/LCD verbinden, da braucht man nicht unbedingt den AV-Receiver als Schaltzentrale. Sinn macht so etwas vielleicht zukünftig, wenn digitale Set-Top-Boxen, DVD-Player und ein DVD-Recorder an ein Bildwiedergabegerät angeschlossen werden müssen und der AV-Receiver hier als Schaltzentrale zum Einsatz kommt. Momentan jedoch, diese Prognose wagt der Tester, ist es kein "Muss", höchstes für diejenige Klientel, die in erster Linie auf Features Wert legt. Hervorragend gefällt uns der bestens bestückte Front AV des Harman Kardon, der praktisch alle Möglichkeiten zum Anschluss mobiler Peripheriegeräte bietet.