Test: Heco Phalanx 12A
02. Juni 2004 (cr)
Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume und des Testequipments
Können auch harmlos aussehende aktive Subwoofer ein Höllenspektakel veranstalten, das auch den Ansprüchen echter Bassliebhaber gerecht wird? Den Beweis wollte der 999,-- EUR kostende Heco-Aktivsubwoofer namens Phalanx 12A antreten, bei uns in der Farbausführung Buche hell im Praxistest. Mit einem 300 mm Basschassis und einer Class D-Digitalendstufe, die 300 Watt Sinus- und 600 Watt Maximalleistung stemmen kann, sind die Voraussetzungen technisch schon einmal nicht schlecht. Konstruktiv ist der Basslautsprecher wohl durchdacht, denn die aktive Langhubmembran wird von einer Passivmembran unterstützt. Diese Konstruktion, die auch andere Hersteller erfolgreich einsetzen, hat den Vorteil, dass auch unter Volllast kaum störende Strömungsgeräusche entstehen. Es gibt den nüchtern aussehenden Phalanx in drei Farbvarianten: Schwarz, Buche oder Ahorn.
Ungewöhnlich: Eigentlich ist das gesamte Anschlussfeld nicht so wie in unserem Foto, sondern um 90 Grad gedreht auf der Seite des Subwoofers angebracht
Die Verarbeitung des Phalanx 12A macht einen soliden Eindruck. Die Oberfläche unseres in der Farbgebung Buche gehaltenen Testmusters überzeugt durch gute Anfassqualität und durch eine überzeugende Optik. Mitgelieferte, hochwertige Spikes, die auf der Unterseite einfach festgeschraubt werden, sorgen für einen guten Halt und für eine Abkopplung des Subwoofers vom Untergrund. Das Anschlussfeld, um 90 Grad gedreht seitlich angebracht, ist nicht ausschließlich ein Quell purer Freude, denn die - zugegebenermaßen bei einem Subwoofer eher als geringfügig einzustufenden - Anschlussarbeiten werden unnötig erschwert.
Tadellos: Das Oberflächen-Finish überzeugt
Komfort ist ohnehin nicht die Domäne des Phalanx, was auch die Abwesenheit einer Fernbedienung verdeutlicht. Dafür ist das Anschlussfeld sonst komplett ausgestattet, selbstverständlich gibt es einen Anschluss für Kaltgeräte-Netzkabel.
Standfest: Mit den höhenverstellbaren Spikes findet der Phalanx auch auf etwas unebenen Böden Halt
Klang
Der Phalanx schaffte etwas, das nicht viele 1.000,-- EUR-Subwoofer geschafft haben: Er hat uns in ungläubiges Staunen versetzt. Nicht etwa, weil er nur mit unzureichenden Leistungen aufwarten konnte, sondern weil er eine Basskraft mitbringt, die nicht nur in dieser Preisklasse, sondern auch in deutlich teurere Regionen seinesgleichen sucht. Mit einem grandiosen Nachdruck schiebt der unschuldig und keineswegs wie ein "Bass-Terminator" aussehende Phalanx tieffrequente Effekte durch den Hörraum - der "Chronos"-Trailer auf der 7. DTS-Demo-DVD wird so zu einem fulminanten Bassspektakel. Auch die im Trailer enthaltenen extrem tiefen, subtilen Bassfrequenzen gibt er einwandfrei wieder - eine Leistung in Bezug auf den Tiefgang, die man dem Woofer in Anbetracht seiner kompakten Abmessungen nicht zugetraut hätte. Auch bei "The Fast and the Furious" schöpft der Heco-Basslautsprecher aus dem Vollen: Er sichert eine Effektgewalt, die auf sensible Zeitgenossen eine schon fast beängstigende Wirkung haben dürfte. Die Attacken der Bande von Vin Diesel auf den Truck und die vehemente Gegenwehr des Truckfahrers mit seiner Schrotflinte werden mit großartiger Durchsetzungskraft dargestellt - die immense Pegelfestigkeit der eingebauten Digitalendstufe weiß ebenfalls vollauf zu überzeugen. Mit diesen Qualitäten kann sich der aktive Subwoofer auch bei "Master and Commander" sehr gut in Szene setzen: Die Seeschlachten, die tosenden Wellen und das Knarzen des Segelschiffes, all dies sorgt für ein beeindruckendes, dreidimensionales Hörerlebnis, das deutlich zeigt, wie wichtig ein potenter Basslautsprecher für eine anspruchsvolle Filmwiedergabe ist. Bei "Minority Report" kann das Auditorium ebenfalls akustisch nachvollziehen, dass sich der Phalanx besonders für die Liebhaber effektgewaltiger Filme eignet - für einen fairen Kaufpreis wird hier ein so druckvoller, intensiver Bass geboten, dass sich selbst der überragende Quadral Power Cube Sub 500 hinten anstellen muss. Im Gegenzug bietet der Quadral-Woofer die höher liegende Präzision, was ihn für die Liebhaber von klassischer Musik oder von Jazz-Musik interessanter macht als das Pendant von Heco. Der Phalanx spielt überzeugend die Rolle des Kraftpakets, der vor lauter Bass-Muskeln kaum laufen kann. Bei "Ain't no Bidness" von Insane Clown Posse spielt der Subwoofer wiederum höchst brillant auf und lässt den Zuhörer jeden einzelnen massiven Bass akustisch und körperlich spüren. Der gebotene Druck ist brachial, für seinen Kaufpreis wartet der Phalanx damit mit praktisch perfekten Eigenschaften für den pegelliebenden Bassfan auf.
Achtung Tief-Druck-Gebiet: Der Phalanx 12 geht wie die Hölle
Mit seiner bestechenden Pegelfestigkeit ist der Phalanx auch für größere Hörräume ohne Probleme geeignet, selbst mit knapp über 40 Quadratmeter messenden Lokalitäten hatte der Bass-Bolide in unseren Testreihen keine Probleme. Weitere Vorteile des Heco-Subwoofers sind die unproblematische Aufstellung und der solide, durchdachte Aufbau, der sich in praktisch völliger Abwesenheit störender Strömungsgeräusche zeigt. Insgesamt erfüllt der Phalanx bei uns nicht nur sein Test-Soll - mit seinen überwältigenden Leistungen gerade im Filmtonbetrieb stellt er für knapp 1.000,-- EUR eine besonders empfehlenswerte Okkasion dar. Viele Konkurrenten, so unsere Prognose, werden sich an diesem kraftvoll zupackenden Basslautsprecher die Zähne ausbeißen.
Fazit
Mr. Hardcore: Der bärenstarke Heco Phalanx 12A ist genau der richtige aktive Subwoofer für diejenige Klientel, die einen kompakten Basslautsprecher sucht, der trotz seiner zurückhaltenden Abmessungen einen ungeheuren Druck und einen sehr guten Tiefgang erzeugt. Es ist bei manchen Filmen schon fast unglaublich, wie der Phalanx loslegt, mit unerbittlichem Nachdruck lässt er einen Bass durch den Hörraum toben, den man bis in die Magengrube spürt. Mit dieser Auslegung ist er auch für den Hip Hop- und Techno-Liebhaber eine ausgezeichnete Partie, denn bei bassstarker Musik kann der Donner-Würfel mit seinem massiven Bassdruck für viel Atmosphäre sorgen. Für zurückhaltende Naturen, die einen aktiven Subwoofer suchen, der höchste Präzision mit einem zwar soliden, aber nicht überdurchschnittlich voluminösen und durchdringenden Bassfundament verbindet, ist der Phalanx hingegen nicht unbedingt die erste Wahl. Er bietet zwar eine voll zufriedenstellende Präzision, gerade aber für die Freunde klassischer Musik ist eine noch exaktere Wiedergabequalität möglich, ebenfalls könnte der Phalanx etwas zurückhaltender agieren. Insgesamt jedoch sichert sich der Phalanx eine hervorragende Bewertung, denn für rund 1.000,-- bietet er Bassdruck, Pegelfestigkeit und Volumen satt. Glückwunsch.
Mit seiner extremen Basskraft lässt der Phalanx 12A seine Preisklasse klar hinter sich

Mittelklasse
Test 02.06.2004
Preis-/Leistungsverhältnis 





Pro:
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Bassdruck deutlich über Klassenniveau
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Extrem guter Tiefgang
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Herausragendes Volumen
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Ausgezeichnete Pegelfestigkeit
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Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra:
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Unpraktisches Anschlussfeld
Technische Daten
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Heco Phalanx 12A Subwoofer
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300 mm Basschassis
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Double Side Fire Prinzip
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Frequenzbereich: 18 - 200 Hz
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Ausgangsleistung RMS: 300 Watt
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Ausgangsleistung Max: 600 Watt
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Hochpegeleingang
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Hochpegelausgang
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Niederpegeleingang
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Phase regelbar
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Zubehör: Spikes, Bedienungsanleitung, Netzkabel
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Besonderheiten: PENTA Technologie Subwoofer, verlustarme Digitalendstufe, MDF Bassradiator, Real Time Kontrollschaltung, Double-Side-Fire Prinzip, Langhubchassis mit Aluminiummembran
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Übergangsfrequenz und Phase regelbar
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Standby Schaltung
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Lieferbare Farben: Schwarz, Ahorn, Buche
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UVP: 999,-- EUR
Test: Carsten Rampacher
Testassistent: Matthias Walther-Richters
02. Juni 2004