Test: Sub/Sat-Set Tannoy Arena
11.04.2005 (khp) (cr)
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Gerade von Subwoofer-/Satellitensystemen wird heute viel verlangt. Reichte es früher noch, dass sie schick aussahen und wenig Platz beanspruchten, so verlangen die Käufer heute zusätzlich noch überzeugende akustische Eigenschaften. Dies hängt damit zusammen, dass sich vieles verändert hat, Surroundsysteme werden immer beliebter, nur möchten die Interessenten - zurecht - nicht einsehen, dass sich tadelloser Sound ausschließlich mit gigantisch großen Lautsprechern realisieren lässt. Dadurch, dass auch Käufer, die früher hochwertige Stereo-Standlautsprecher einsetzten, mehr und mehr auf eine akkurate optische Integration Wert legen, hat sich auch der Qualitätsanspruch bei den potentiellen Interessenten für Sub-/Sat-Systeme verändert: Angebote, die zwar elegant aussehen, sich bei näherem Ansehen aber durch eine wenig sorgfältige Materialwahl "outen", sind höchstens noch in den unteren Klassen einigermaßen gefragt. Wer einiges für ein Subwoofer-/Satellitensystem ausgibt, erwartet ein erstklassiges Finish ohne jeden Kompromiss. Alle diese Faktoren waren den Lautsprecher-Entwicklern bei Tannoy offenbar bestens bekannt, denn mit dem neuen, "Arena" genannten 5.1-Subwoofer-/Satellitensystem, angeboten für den zugegebenermaßen nicht eben schlanken Preis von 1.799 €, wurde ein selten hoher Aufwand in jeder Beziehung getrieben, um auch anspruchsvolle Ohren glücklich zu machen.
Tannoys "Dual Concentric"-Prinzip: Der Hochtöner ist im Zentrum des Tieftöners untergebracht
Durch den Einsatz des Tannoy-eigenen "Dual Concentric"-Treibers soll eine überdurchschnittlich gute Klangqualität erzeugt werden - extra für das Arena-System entwickelten die Tannoy-Spezialisten eine "Miniaturausgabe" (100 mm) des legendären Treibers, der in noch aufwändigerer Form auch in den Profi-Produkten von Tannoy zum Einsatz kommt. Die Dual-Concentric-Technik ist ein richtiges Differenzierungsmerkmal - zunächst einmal mutet das Konstruktionsprinzip vielleicht seltsam an, denn bei den Dual Concentric-Treibern ist der Hochtöner inmitten des Tieftöners platziert. Hier werden einige Experten die Stirn runzeln - wieso sollte man sich an eine so komplexe Konstruktion wagen? Hintergrund der Überlegungen war, dass keine Möglichkeit besteht, zwei Lautsprecher-Treiber, die nicht zusammen, sondern getrennt untergebracht sind, so auf oder an einem Gehäuse anzuordnen, dass sie bei unterschiedlichen Hörpositionen im Hörraum immer absolut gleichphasig arbeiten. Das heißt: An einer ganz bestimmten Hörposition, also an einem sehr eng bemessenen "Spot", ist die Gleichphasigkeit gegeben. Nun ist es aber in der Praxis oft so, dass man zu zweit, zu dritt oder zu noch weitaus mehr Personen hört - aber nur eine Person wird vom gleichphasigen Klang verwöhnt, was heißt, dass nur an exakt einer Hörposition der Klang der getrennt untergebrachten Treibereinheiten (z.B. Hoch- und Tieftöner) genau zur gleichen Zeit ankommt. Wie man sich vorstellen kann, ist es zumindest der Theorie nach nicht ideal, wenn die Schallanteile zu unterschiedlichen Zeitpunkten beim Zuhörer eintreffen, d.h. der Hochtonbereich erreicht das Ohr des Hörers früher als die tiefen Frequenzen. Dies führt zu einem unausgewogenen Klangbild, die Übergänge zwischen den verschiedenen Bereichen verlaufen nicht nahtlos und unmerklich, sondern sind durch die zeitliche Differenz akustisch feststellbar. So folgerte man dann bei Tannoy, dass ein idealer Klang für mehrere Zuhörer nur dann realisierbar wäre, wenn alle Frequenzen exakt am gleichen Ursprungsort entstehen. Ergo muss sich der Hochtöner auf dem Tieftöner platzieren, was jedoch aus anderen Erwägungen heraus nicht eine sehr einfache Lösung ist, denn schließlich möchte der verwöhne Klangliebhaber weder bei der Leistungsfähigkeit des Hochtöners noch bei der des Tieftöners Abstriche machen. Also mussten den Tannoy-Ingenieure tief in die technische Trickkiste greifen, gerade beim Miniaturtreiber des Arena waren die Anforderungen besonders hoch. Der Hochtöner ist in der Mitte des Basslautsprechers fixiert. Das Chassis ist extrem stabil, verständlicherweise versorgen unterschiedliche Magneten Hoch- und Tieftonbereich. Die Vorteile in der Praxis: Durch die punktförmige Erzeugung aller Frequenzen ist das Klangbild sehr homogen und gefällig, die Struktur ist stets präzise und vielschichtig, es finden auch in den Frequenzübergängen keine Auslöschungen oder Verwischungen statt. Extra haben wir mit mehreren Hörern gehört, um herauszufinden, ob Tannoys Technologie mehr ist als ein bloßer Marketing-Gag ohne praktischen Nutzwert - und wir waren beeindruckt: Die gesamte Klangverteilung ist stimmiger, runder, kurzum harmonischer.
Kompakte Klangmeister: Bis 54 kHz gehen die Arena-Satelliten und der Center hinauf
Doch damit sind die Fähigkeiten der Arena-Satelliten und des Centers noch nicht ausgeschöpft. Mit einer oberen Grenzfrequenz von 54 kHz ist das hochwertige Set auch für die Wiedergabe von SACD- und DVD-Audio-Medien ausgelegt. Bei einem solchen technologischen Feuerwerk möchte der aktive Subwoofer mit 250 mm Basschassis natürlich nicht zurückstehen. Bereits die Leistung der Endstufe ist großzügig bemessen: 300 Watt (RMS) stehen an, wobei man diese Zahl bezugnehmend auf die kompakten Gehäuseabmessungen kommentieren muss, denn man muss den schlechteren Wirkungsgrad, den Subwoofergehäuse mit geringem Volumen mitbringen, durch eine entsprechend leistungsstarke Endstufe ausgleichen, soll der Bass spürbar und raumfüllend ausfallen. In diesem Zusammenhang ist also das Leistungsangebot auch zu sehen. Wie sich später in unseren Testreihen herausstellte, ist der Subwoofer aber zu ganz erstaunlichen Leistungen fähig. Tannoy verpackte aber noch mehr technische Besonderheiten in das Subwoofergehäuse: Der Arena-Woofer ist wahlweise als nach unten abstrahlend, nach der Seite oder nach oben abstrahlend einzusetzen - mehr Flexibilität ist kaum noch vorstellbar.
Durchgestylt bis ins kleinste Detail: Der Tannoy-Subwoofer beeindruckt durch seine Eleganz und seine Hochwertigkeit
Von jeder Seite beste Qualität
Natürlich mit Anschluss für Kaltgerätestecker
Passend zum Gesamteindruck sind auch die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals sehr gut verarbeitet
Doch nicht nur die Technik ist aufwändig geraten, auch die Verarbeitungsqualität liegt weit über dem Durchschnitt. Nur beste Materialien kommen zum Einsatz, was auch durch das immense Gewicht der einzelnen Komponenten dokumentiert wird. Die Arena-Lautsprecher sehen nicht nur massiv aus, sondern sie sind es tatsächlich. Selbstverständlich fallen auch die Anschlussterminals für die Lautsprecherkabel sehr hochwertig aus und sind zusätzlich optisch schick ausgeführt. Die mitgelieferten Abdeckgitter für Center und Satelliten sind ebenfalls äußerst stabil und hochwertig. Die Befestigung am Lautsprecher wird mit mitgelieferten Schrauben vorgenommen, hier gäbe es vielleicht einfachere Alternativen. Der aktive Subwoofer steht auf Spikes, damit man sich nicht den Bodenbelag ruiniert, liefert Tannoy noch Gummifüßchen mit, die auf die Spikes aufgesteckt werden können. Der Basslautsprecher selbst begeistert auch durch sein ausgezeichnetes Finish, die Bedienelemente sind haptisch und optisch eine Klasse für sich. Sehr flexibel sind die möglichen Aufstellarten: Entweder kann man die kompakten Lautsprecher mittels einer Halterung für die Wandmontage rüsten, die identischen Halter sind auch für das Aufstellen der Boxen auf einem Tisch oder einem Regal vorgesehen. Im Zubehör-Angebot sind auch Standhalterungen, die ebenfalls hochsolide ausgeführt sind. Das Einfädeln der Lautsprecherkabel jedoch erfordert etwas Geduld. Damit das formal progressive Arena-Ensemble in viele Wohnlandschaften passt, hat man die Auswahl zwischen verschiedenen Farbvarianten: Silber, weiß und schwarz werden flankiert von der Farbversion "bronze", die neuen Wind ins schicke Ambiente bringt.
Wiegt stattliche 4,6 kg: Der massiv ausgeführte Center
Optional sind auch Standfüße erhältlich
Klang
Das ist wirklich herausragend - ein so harmonisch und erwachsen klingendes kompaktes Subwoofer-/Satellitensystem ist uns im Testraum bislang noch nicht untergekommen. Das Arena brillierte mit Leistungen, die man bislang eher bei großen Sub/Sat-Sets (z.B. von Teufel) oder von hochwertigen Regallautsprecher/Subwoofer-Kombinationen her kannte. Wer den aktiven Subwoofer korrekt einpegelt und aufbaut (hier bietet der Tannoy-Subwoofer eine momentan konkurrenzlose Flexibilität bei der Aufstellung), wird kaum seinen Ohren trauen: Die klanglichen Übergänge zwischen den kleinen Satelliten bzw. dem etwas größer bauenden Center und dem aktiven Subwoofer verlaufen fast nahtlos, kaum Frequenzanteile werden verschluckt, was sonst oft für eine leicht disharmonische Klangkulisse sorgt. Wir haben es auch bei klassischer Musik ausprobiert, gerade hier (Ludwig van Beethoven, Pastorale, in Dolby Digital 5.1) entfalten die Tannoy-Lautsprecher ganz erstaunliche Qualitäten. Der erste Satz der Symphonie, lieblich gehalten, wird ausgezeichnet zum Ausdruck gebracht, wobei, um auf die vorangehende Betrachtung zurückzukommen, im Besonderen die sehr homogene Front-Klangkulisse beeindruckt hat. Aber auch der angenehme, nie schrille oder aggressive Hochtonbereich zählt zweifelsohne zu den Pluspunkten. Sehr schön werden auch Kleinigkeiten herausmodelliert, der Center beeindruckt zudem mit seiner Natürlichkeit und der breiten Abstrahlcharakteristik, die mit für den stimmigen Eindruck verantwortlich ist. Aber auch im Surroundbereich leisten die Arena-Satelliten Erstaunliches, denn die Präzision bei der Aufbereitung der Rauminformationen ist hoch. Durch die aufwändige Konstruktion jedoch schneiden die Tannoy-Lautsprecher auch in Bezug auf die gebotene Weitläufigkeit sehr gut ab, bei kompakten Satelliten oftmals ein großes Problem, da sich der Klang nicht von den Boxen löst und daher eine starke Konzentration in direkter Nähe des Lautsprechers herauszuhören ist. Die beiden Arena-Satelliten schaffen hingegen ein richtiges Klangpanorama.
Die überzeugende Arbeit des Systems findet auch beim aktiven Subwoofer ihre Fortsetzung. Der Basslautsprecher gefällt durch seine raumfüllenden, fundierte Wiedergabe, die gerade bei einem klassischen Konzert eine wertvolle, unterstützende Wirkung ausübt, nicht aber übertrieben dominant ist. Vorteil des Tannoy-Subwoofers ist neben den kompakten Abmessungen eindeutig die flexible Art der Aufstellung. Ob nach der Seite oder nach unten abstrahlend - hier kann man viel experimentieren, sogar nach oben ist der Sub in der Lage, abzustrahlen. In der Praxis jedoch darf man ruhig, zumindest, wenn man einen Hörraum ohne akustische Besonderheiten hat, der nicht mit Möbeln zugepflastert ist, relativ faul sein: Der formschöne, edle Basslautsprecher stellt keinesfalls erhöhte Anforderungen an den Aufstellungsort. Sehr zu loben ist, dass er praktisch überall gut klingt (ausprobiert: Nach der Seite und nach unten abstrahlend), selbst, wenn er recht wandnah aufgestellt ist, "zickt" er nicht im Downfire-Betrieb, was beweist, wie wichtig den Tannoy-Entwicklern eine praxisgerechte Konstruktion war. Dieses Bestreben zeigt sich auch in der fast völligen Abwesenheit störender Dröhn- und Vibrationsgeräusche. Selten ist uns überhaupt ein so grundsolide gebauter Subwoofer untergekommen, der auch bei hohen Pegeln vornehm zurückhaltend bleibt. Seine schicke Optik ist also nicht nur schöner Schein, seine inneren Werte passen zur Vorstellung durchdachter Hochwertigkeit.
Oftmals wird auch bei Subwoofer-/Satellitensystemen ein erweiterter Hochton-Frequenzbereich mit Stolz präsentiert, um so auch die Eignung für den DVD-Audio- und SACD-Einsatz sicherzustellen. Leider jedoch ist das Ergebnis in der Praxis nicht selten enttäuschend, weil die Brillanz und die Natürlichkeit, die manch sehr gute High Resolution-Aufnahme auszeichnen, noch nicht einmal ansatzweise zum Auditorium transportiert wird. Daher gingen wir ohne große Erwartungen in die Testreihen - und waren vom Ergebnis tief beeindruckt: Eine klare, dabei zugleich gefällige Hochtonwiedergabe, das sonst oft übliche Gefühl, ein unsichtbarer Vorhang würde sich vor dem Lautsprecher befinden, kommt beim Arena-System erst gar nicht auf. Auch kleine Details werden präzise erfasst, so dass bilanzierend ein kompletter Klangeindruck entsteht, der sich deutlich von dem löst, was man landläufig von einem Subwoofer-/Satellitensystem erwartet.
Auch im Filmtonbetrieb überzeugten uns die Leistungen des Tannoy Arena. Als Beispiele wählten wir bewusst actionreiche Spektakel, um der Leistungsfähigkeit und Pegelfestigkeit aller Komponenten auf den Zahn fühlen zu können: "Die Mumie kehrt zurück", "James Bond 007: Die Welt ist nicht genug", "DTS Demo DVD 7 & 8", "Gladiator" - alles Filme und Filmsequenzen, in denen die Lautsprecher richtig gefordert werden. Und besonders der aktive Subwoofer konnte begeistern, denn auch bei hohen Pegeln neigte er weder zum Dröhnen noch zum Aufgeben, im Gegenteil: Dynamisch und kraftvoll untermalte er die Soundkulisse wirkungsvoll, wie sich z.B. bei der Boots-Verfolgungsjagd auf der Themse zu Beginn von "The World is not enough" heraushören ließ. Auch die Eröffnungsschlacht bei der "Mumie 2" ertönt mit erstaunlichem Nachdruck, das Raumgefühl ist ebenso gut wie die Präzision bei allen Arten von Effekten. Auch bidirektionale Effektkombinationen ertönen exakt und dynamisch.
Leichte Schwächen scheinen nur bei kurzen, trockenen Bässen durch. Hier kann man sich zum Beispiel die Sequenz aus "Minority Report" auf der 7. DTS Demo-DVD anhören - die dort verwendeten Waffen erzeugen im Moment des Treffens ein sehr spezifisches, sehr schwer akkurat nachzubildendes Geräusch, es ist ein sehr trockener Bass mit minimalem Nachhall. Und diese Effekte klingen wenig spektakulär, nicht, dass der Arena-Subwoofer durchschlagen oder dröhnen würde - er gibt einfach einen Teil des Effektes nicht wieder. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, ansonsten herrscht eitel Sonnenschein, für dessen Strahlkraft sich auch der Center mit verantwortlich zeichnet: Seine Stimmwiedergabe ist von klarer Natürlichkeit geprägt, er differenziert erstaunlich gut und schafft ein breites Klangpanorama, das auch bei Effekten, die vorn aus der Mitte kommen, durch den gekonnten Aufbau überzeugt. Die Pegelfestigkeit ist ohne Fehl und Tadel, auch sehr gute AV-Receiver (wir haben sogar mit einem Harman Kardon AVR-7300 getestet) können in Verbindung mit dem Arena-System problemlos eingesetzt werden. Unterdimensioniert oder überfordert wirken die Komponenten in keiner Situation.
Wie sieht es in Bezug auf die Konkurrenz aus? Nun, gerade bei hochpreisigen Subwoofer-/Satellitensystemen ist das Angebot noch nicht überwältigend in Bezug auf die Vielfalt. Zu nennen wäre das Mirage Omnisat, mit einer UVP von 2.350 €, aber einen Marktpreis von rund 1.800 € durchaus in einer Preisliga mit unserem Testkandidaten. Das Omnisat beeindruckt, bedingt durch das omnipolare Konstruktionsprinzip, mit einer sehr räumlichen, dichten Darstellung. Zweifelsohne ist es noch immer ein sehr gutes Angebot, genauso fest steht jedoch, dass das Bessere des Guten Feind ist, und das Bessere ist in diesem Fall klar das Tannoy Arena, das räumlich fast ebenso gut darstellt, zusätzlich aber weitaus präziser und noch harmonischer spielt. Der Subwoofer gibt sich kultivierter und ist zugleich höher belastbar. Als weiteren Pluspunkt lässt sich für das Arena anführen, dass die Verarbeitung, Optik und Haptik für eine bilanzierend noch edlere Anmutung sorgen. Von unten drängt sich das KEF KHT-2005.2 in die Rolle des preisgünstigen Konkurrenten - und die Chancen der KEF-Lautsprecher stehen zunächst gar nicht schlecht, denn der aktive Subwoofer liefert viel Kraft, auch die Pegelfestigkeit aller KEF-Komponenten ist ausgezeichnet. Dann jedoch schlägt wiederum die Stunde des Arena-Sets, im Vergleich klingt das KEF-Set nicht ganz so ausgewogen, es gibt ein deutlicher hörbares Klangloch zwischen der unteren Grenzfrequenz der Satelliten und der oberen Grenzfrequenz des Subwoofers. Auch klingen die Tannoy-Schallwandler im DVD-A- und SACD-Einsatz entspannter und souveräner. Fürs Geld jedoch stellt das KHT-2005.2 nach wie vor eine sehr gute Wahl dar. Auch die Direktversender Nubert und Teufel sind mit relativ kompakten Systemen in diesen preislichen Sphären vertreten. Bei Nubert würde sich beispielsweise ein Set aus 4 x nuWave 35 (für Front und Surround), 1 x nuWave CS-45 (Center) und 1 x nuWave AW-75 für zusammen 2.156 € anbieten. Klanglich hätte man damit ohne Zweifel Hervorragendes eingekauft, der Subwoofer ist präzise und bärenstark, die Lautsprecher sind sehr pegelfest und ausgewogen. Aber: Die Klientel, die sich für das Arena und das sehr progressive Design interessiert, wird sich trotz netter Optik und langlebiger Verarbeitung nicht das nuWave-Set in den Designerwohnraum holen. Mit dem identischen Problem hat auch das optisch noch nüchternere Teufel System 5 (ab 1.750 €) zu kämpfen. Wem es um eine actiongeladene, brillante Filmtonwiedergabe geht, der liegt mit dem THX Select-zertifizierten System 5 goldrichtig, auch in größeren Lokalitäten kann man mit hohen Pegeln fahren und ein beeindruckend homogenes, spannungsgeladenes Filmerlebnis erleben. Aber - im schicken Wohnzimmer macht sich das edle wirkende Arena einfach noch besser, und bei Musik spielen die kleinen Satelliten sehr harmonisch und gleichzeitig feinfühlig auf.
Fazit
Wer ein leistungsstarkes, universell einsetzbares, zusätzlich optisch progressives und bestmöglich verarbeitetes Subwoofer-/Satelliten-System sucht, sollte sich einen Namen für die Zukunft dringend merken: Tannoy Arena. Dieses äußerst kompakte System setzte im Testraum neue Maßstäbe für seine Gerätegattung: So groß kann klein sein - dies ist unsere Kurzbilanz. Besonders gefiel uns, dass das Arena in jeder Disziplin punkten kann, es gibt also nicht die oftmals lästige "Entweder-Oder-Entscheidung", ob denn das Lautsprecher-Ensemble eher für Cineastisches oder eher für Musik eingesetzt werden soll. Der gleichermaßen präzise wie nachdrücklich vorgehende Subwoofer hat bis auf eine kleine Schwäche bei der Wiedergabe sehr spezieller Basseffekte keinerlei Nachteile, sondern glänzt mit Leistungsbereitschaft, Präzision und ganz erstaunlichem Tiefgang. Die Satelliten beeindrucken durch den harmonischen Klang mit sehr stimmiger Auslegung im Hochtonbereich. Der Center konnte mit seiner breiten Abstrahlcharakteristik und der hoch liegenden akustischen Natürlichkeit bestechen. Grelle, schrille oder aggressive Töne sind dem Arena auch bei hohen Pegeln fremd. Bei klassischen Konzerten, sonst nicht die Domäne solcher Sets, brilliert das Tannoy-Angebot durch die wirkungsvolle Darstellung von Soli und Orchestereinsätzen. Instrumente wie Piano oder auch die Violine werden überraschend charismatisch wiedergegeben. Zum eindrucksvollen akustischen Endergebnis kommt noch die absolut referenzverdächtige optische und haptische Anmutung. Feinste Materialien gehen eine perfekte Synthese mit sorgfältigster Verarbeitung bis ins Detail ein. Allein schon das Gewicht der Satelliten und des Centers ist imposant - hier bekommt man für den zugegebenermaßen nicht eben geringen Kaufpreis einen herausragenden Gegenwert.
Volltreffer: Das Arena ist ein echtes Universaltalent, das auch anspruchsvolle Ohren glücklich macht

Kompakte Sub/Sat-Systeme Oberklasse
Test 11. April 2005
Preis-/Leistungsverhältnis 




Pro:
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Hervorragende akustische Homogenität
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Höchst angenehmer, klarer Klang
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Subwoofer mit sehr kompakten Abmessungen, aber ausgezeichnetem Tiefgang
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Sehr hohe Pegelfestigkeit
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Tadellose Detaildarstellung
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Verarbeitung auf Referenzniveau
Contra:
Zeitraubende Aufstellung beim Einsatz aller optional lieferbaren Ständer
Datenblatt
Satelliten/Center:
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Empfohlene Verstärkerleistung 15 bis 100 W
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Wirkungsgrad (2.83V @ 1m) 88dB
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Impedanz 8 Ohm
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Frequenzgang ( - 6 dB) 80 Hz - 54 kHz
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Treiber: Dual Concentric-Treiber 100 mm, Hochtöner 19 mm Titan mit Neodym-Antrieb, Basstreiber (nur Center) 100 mm
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Konstruktionsprinzip: Geschlossen
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Volumen/Satelliten: 2,0 Liter
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Volumen/Center: 2,6 Liter
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Abmessungen Satellit mit Grill (H x B x T): 187 x 133,5 x 175,5 mm
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Abmessungen Center mit Grill (H x B x T): 133 x 245 x 149 mm
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Gewicht Satellit: 2,5 kg
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Gewicht Center: 4,0 kg
Aktiver Subwoofer:
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Einzusetzen als Direktstrahler, Down- oder Upfire
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Leistung der eingebauten Endstufe 300W (RMS)
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Unterste Grenzfrequenz (-6dB) 29Hz
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250 mm Basstreiber
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Konstruktionsprinzip: Geschlossen
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Gehäusevolumen: 20 Liter
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Abmessungen (H x B x T):
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Gewicht: 14 kg
Tester: Carsten
Rampacher, Karl-Heinz Pöppl
Redaktion: Carsten Rampacher
11. April 2005